Julia Görges und Angelique Kerber vor Halbfinale optimistisch: "Wir glauben an uns"

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber und Julia Görges
© getty

Julia Görges und Angelique Kerber strahlten einen Tag vor Beginn des Fed-Cup-Halbfinals gegen Tschechien am Samstag (12.00 Uhr) und Sonntag (11.00 Uhr/live bei DAZN) große Zuversicht aus. Görges wird das Duell mit dem zehnmaligen Titelträger gegen Petra Kvitova eröffnen, danach spielt Kerber gegen Karolina Pliskova.

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Von Ulrike Weinrich in Stuttgart

Die Ankunft im Stuttgarter Rathaus hatte Symbolcharakter. Julia Görges und Angelique Kerber kamen gemeinsam mit dem Paternoster in den dritten Stock gefahren. Die Doppel-Spitze des deutschen Teams war sich auch wenig später bei der Pressekonferenz im Sitzungssaal des Stadtparlaments komplett einig über die Ausgangslage im Duell mit Tschechien.

"Angie" Kerber: "Wir wollen uns bis ans Limit pushen"

"Es wird eine Partie auf Augenhöhe. Wir wollen uns mit dem Publikum im Rücken bis ans Limit pushen und hoffentlich als Sieger vom Platz gehen", sagte Kerber über das erste Heim-Halbfinale seit 1994 - und schob hinterher: "Wir glauben an uns."

Bei der Auslosung kurz zuvor hatte sich die zweimalige Grand-Slam-Siegerin ein Schmunzeln nicht verkneifen können. "Angie" bestreitet am Samstag die zweite Begegnung des Tages gegen die Weltranglistensechste Karolina Pliskova. "Ich glaube", meinte sie, "ich habe im Fed Cup überhaupt noch nie das erste Match gespielt."

Es ist die Neuauflage des US-Open-Finals von 2016, das Kerber vor knapp zwei Jahren in Flushing Meadows gewann. Im Duell mit der aufschlagstarken Pliskova, die das Duell mit dem Gastgeber liebend gerne eröffnet hätte, führt Kerber mit 7:3-Siegen. Einen Schlagabtausch auf Sand gab es zwischen den beiden allerdings noch nie.

"Jule und Angie sind in hervorragender Verfassung"

Ebenso offen erscheint das Auftaktspiel, in dem Görges die zweimalige Wimbledonsiegerin Kvitova herausfordert. Die direkte Bilanz spricht gegen "Jule" (1:4), doch die Form für die deutsche Nummer eins. "Jule und Angie sind in hervorragender Verfassung. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir das hinkriegen werden", betonte der neue Teamchef Jens Gerlach. Der 44-Jährige wird ausgerechnet in seiner Geburtsstadt sein Heimdebüt feiern.

"Ich freue mich darauf, eine neue Stimme auf dem Platz zu hören", meinte Kerber über den Schwaben, der im vergangenen Spätsommer Barbara Rittner abgelöst hatte. Die "Frauenbeauftragte" des DTB (Head of Women's Tennis) hält weiterhin engen Kontakt zur Mannschaft, gibt ihre wertvollen Erfahrungen weiter und steht Gerlach mit Rat und Tat zu Seite - ohne ihm reinzureden. Eine offenbar perfekte Konstellation.

Das Finale von 2014 indes spielt in den Köpfen der Spielerinnen keine Rolle mehr. Damals hatte die DTB-Auswahl mit 1:3 gegen Gastgeber Tschechien verloren. "Wir haben 2018. Ich lebe nicht gerne in der Vergangenheit, sondern schaue lieber nach vorne", sagte Görges dazu. Kerber glaubt aber, dass auch die Erfahrungen von Prag sie letztlich reifer gemacht hätten: "Damals haben wir viel dazugelernt."