ATP: Novak Djokovic mit neuem Schläger auf den Spuren Roger Federers

Von Lukas Zahrer
Djokovic schlug in Monte Carlo mit einem neuen Schläger auf.
© getty

Novak Djokovic hat am Rande des ATP Masters 1000 in Monte Carlo kleine Änderungen an seinem Schläger bestätigt. Die Anpassungen fanden bereits unter der Ägide des Trainergespanns Andre Agassi/Radek Stepanek statt und sollen den "Djoker" ähnlich wie Roger Federer vor einigen Jahren zurück in die absolute Topspitze bringen. Was kann der Materialwechsel bewirken?

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"Ich habe meinen Schläger bereits vor einigen Wochen gewechselt", sagte Djokovic. Zusammen mit seinen Ex-Trainern habe er diese Entscheidung "im Hinblick auf das große Ganze" getroffen. "Je länger ich spiele, umso wohler fühle ich mich damit."

Genaue Angaben zu den Änderungen wollte der Serbe nicht nennen. Offensichtlich ist jedoch, dass er im Schema seiner Besaitung von zuvor 20 Quer- und 18 Längssträngen von nun an auf eine 19-zu-18-Anordnung setzt.

"Es sind minimale Änderungen, aber in unserer Welt sind sie sehr signifikant", sagte Djokovic. "Hin und wieder kannst du Teile deines Spiels mithilfe der Technologie verbessern. Es war eine große Entscheidung für mich."

Novak Djokovic: Entlastung für den Ellbogen durch Schlägerwechsel

Im Allgemeinen hat eine offenere Besaitung zur Folge, dass mehr Spin auf den Ball übertragen wird und dadurch kontrolliertere Schläge möglich werden. Der wohl wichtigere Effekt ist jedoch, dass Djokovic mit einem Querstrang weniger im Schnitt auch etwas weniger Kraftaufwand benötigt, um Tempo in die Bälle zu bringen.

"Es fühlt sich so an, als ob ich plötzlich mehr Kraft hätte, speziell beim Aufschlag", sagte "Nole". Vermutlich möchte der Serbe dadurch seinen Ellbogen, der ihm vor allem in der vergangenen Saison einige Sorgen bereitete, etwas entlasten.

Zudem gehen Experten davon aus, dass Djokovics neues Arbeitsgerät ein wenig kopflastiger ist und einen minimal dickeren Rahmen aufweist. Beide Aspekte sind weitere Indikatoren für eine schonendere Spielweise, die weniger Kraftaufwand benötigt.

Novak Djokovic: Bilanz in 2018

TurnierResultatVerloren gegenErgebnis
Australian OpenAchtelfinaleHyeon Chung6:7, 5:7, 6:7
Indian WellsZweite RundeTaro Daniel6:7, 6:4, 1:6
Miami OpenZweite RundeBenoit Paire3:6, 4:6
Monte CarloAchtelfinaleDominic Thiem7:6, 2:6, 3:6

Dominic Thiem in Monte Carlo zu stark für Djokovic

Zunächst hat das neue Spielgerät allerdings nur eine beschränkte Verbesserung eingebracht. In Monte Carlo musste Djokovic in der dritten Runde eine Dreisatz-Niederlage gegen Dominic Thiem hinnehmen. Doch der ehemaligen Nummer eins der Welt ist klar, dass es einige Zeit benötige, sich mit dem neuen Schläger vertraut zu machen.

"Auch Roger Federer wechselte vor einigen Jahren zu einem anderen Schläger, und auch er brauchte einige Monate, bis er damit zurecht kam", hielt Djokovic fest.

Mit der gezeigten Leistung zeigte sich Djokovic im Allgemeinen zufrieden. "Ich habe gutes Tennis gespielt", sagte er. "Natürlich muss ich geduldig bleiben, an den Prozess und mein Team glauben. Wenn ich in mein Spiel vertraue, kann ich wieder zurückkommen."

Djoker: "Gesundheit ist das allerwichtigste"

Bei all den Umstellungen in Materialfragen hielt der 30-Jährige jedoch fest, dass die Gesundheit vor ginge. "Das ist das allerwichtigste", sagte Djokovic. "Wenn mich keine große Verletzung aus der Bahn wirft, kann ich auf jeden Fall wieder mein gewünschtes Level erreichen."

Nach der Trennung von Agassi und Stepanek setzt Djokovic in den nächsten Wochen wieder auf seinen alten Coach, Marian Vajda. "Ich brauche Matchpraxis", sagte Djokovic. "Deshalb haben wir uns dazu entscheiden, jede Chance wahrzunehmen, um zu spielen."

Die nächste Chance bietet sich bereits in der kommenden Woche, wo Djokovic dank einer Wildcard im Hauptbewerb von Barcelona aufschlagen wird. Mit einem neuen Racket.

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