Dunkelheit unterbricht Reifetest

Court 1 beim MTTC Iphitos - Ein Platz mit bewegter Geschichte
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Drei Viertelfinali können bei den BMW Open zu Ende gespielt werden, Martin Klizan und sein koreanischer Gegner Hyeon Chung müssen am Samstag in die Verlängerung.

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Von Jens Huiber aus München

Der schnellste Argentinier, bei allem Respekt für Guido Pella und Horacio Zeballos, der schnellste Argentinier bei den BMW Open war dann doch Franco Davin. Die Geschwindigkeit, mit der der ehemalige Spitzenspieler und jetzige Betreuer von Fabio Fognini nach dessen indiskutabler Leistung vom Center Court bis vor das Clubhaus des MTTC Iphitos gesprintet war, entzog sich jeder physikalischen Messung. Der Fahrservice jedenfalls hat zuverlässiger funktioniert als Fabios Grundschläge. Das argentinisch-italienische Duo ist längst Geschichte, zumindest in München.

Jan-Lennard Struff hat es deutlich länger ausgehalten bei den 102. Offenen Bayerischen Tennismeisterschaften, das beinahe Beste aus seinen Auftritten gemacht. Struff muss am Freitag seine Sachen packen, er ist gegen Alexander Zverev nahe am Halbfinale, zum Verhängnis wird ihm zweimal der Tiebreak, keine neue Erkenntnis für den Warsteiner: Der nächste Erfolg in der Kurzentscheidung wird der erste 2017 sein. Madrid wird ohne Struff stattfinden, es steht jetzt erst einmal eine Trainingswoche an, in Rom geht es weiter. In der nächsten Weltranglisten-Ausgabe wird Struff an Position 43 geführt werden, aus deutscher Sicht macht das Platz vier.

Lohnende Aufgabe

Struff und Zverev haben jedenfalls ihr Nenngeld ausgespielt am Viertelfinal-Freitag, so lange, dass das letzte Match des Tages auf Platz eins verlegt werden muss. Dort hat dereinst Dustin Brown zu später Stunde Stan Wawrinka verabschiedet, nicht wenige Zuschauer sind auf den Schultern anderer Zuschauer gesessen. So weit geht die Begeisterung bei Martin Klizan und Hyeon Chung zwar nicht, alle Positionen mit Einsicht auf den Court sind dennoch belegt, auf und neben der Tribüne. Auch der Übergang zum VIP-Bereich, eigentlich der beste Aussichtsplatz, wird rigoros verteidigt, Bändchenträger haben Vorrang. Dass alle Bändchenträger gerne ein paar Schritte weiter ins Zelt gehen, ficht den Ordnungshüter nicht an.

Klizan ist genau jene Aufgabe, an der sich junge Spieler messen sollten. Auch wenn sie daran scheitern, wie der damals im Vergleich zu Chung heute noch jüngere Frances Tiafoe in Paris. Klizan kennt nicht nur München - 2014 hat er hier gewonnen - er kennt auch alle Tricks im großen Tennisbuch. Und er scheut sich grundsätzlich nicht, diese auch einzusetzen. Chung andererseits ist kein gewöhnlicher Jugendlicher, die Widerstandskraft des Koreaners haben Philipp Kohlschreiber, Alexander Zverev und, ja, auch Rafael Nadal in Barcelona zu spüren gekommen.

Fortsetzung am Samstag

Klizan ist kein Nadal. Kein Vorwurf, wer ist das schon? Guido Pella jedenfalls nicht, er sichert sich immerhin den Titel des zweitschnellsten und letzten im Feld verbliebenen Argentiniers, die Umarmung mit Horacio Zeballos nach 2:38 Stunden fällt sehr herzlich aus. Über die Qualifikation ins Halbfinale, das ist kein Novum bei den BMW Open, Jan-Lennard Struff hat es vor ein paar Jahren vorgemacht. Neu wäre indes ein koreanischer Sieger, Hyeon Chung legt gegen Martin Klizan jedenfalls vor. Sollte es zum Championat reichen, winkt neben einem i8 aus dem Hause des Titelsponsors eine Bonifikation der besonderen Art für junge Spieler: Platz 50 in der ATP-Weltrangliste. Wissen wird man es erst am Samstag. Der Court 1 hat kein wettkampftaugliches Flutlicht, das Match gegen Klizan wird im dritten Satz unterbrochen.

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