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NFL Power Ranking vor Saisonstart 2023: Wer stößt die Chiefs vom Thron, wer sammelt den ersten Pick?

Von Niklas Staiger
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Die NFL-Saison 2023 geht bald los - Zeit, um einen Blick auf die aktuellen Machtverhältnisse der Teams zu werfen. Wer stößt die Kansas City Chiefs vom Thron? Und wer ist Topfavorit auf den letzten Platz und damit ersten Pick im NFL Draft 2024?

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Arizona Cardinals, Kliff Kingsbury
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NFL Power Ranking: 32. Arizona Cardinals

Die Arizona Cardinals haben mit dem verletzten Kyler Murray derzeit keinen Starting Quarterback - und auch Backup Colt McCoy haben sie entlassen. Joshua Dobbs wird die Bälle werfen. Abseits davon war der Kader in der Vorsaison auch weit entfernt von richtig gut. Trotzdem arbeitet man daran - und der Draft gibt Hoffnung für die Zukunft - sowohl der vergangene als auch der kommende mit zwei Erstrundenpicks. Zuletzt gab es immer mehr Berichte, laut denen die Cardinals tanken - also bewusst möglichst viele Spiele verlieren für einen guten Draft-Spot - könnten. Doch selbst wenn nicht, sind sie der Top-Anwärter auf den ersten Pick 2024.

NFL Power Ranking: 31. Los Angeles Rams

Die LA Rams sind im vollen Rebuild und daran besteht eigentlich kein Zweifel. Sie haben viel in den Super-Bowl-Sieg investiert und die Franchise muss sich davon erholen. Zwar haben sie mit Matthew Stafford einen guten Quarterback, mit Aaron Donald weiterhin das Herzstück der Defensive und in Sean McVay auch einen sehr guten Coach. Doch der Rest des Kaders besteht fast komplett aus Lückenfüllern, Spätrundenpicks und Backups. Die fehlende Breite wird wohl im Laufe der Saison eher dazu führen, dass sie eher schwächer als besser werden, sobald die ersten Verletzungen hinzukommen.

Chris Godwin, Mike Evans, Tampa Bay Buccaneers
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NFL Power Ranking: 30. Tampa Bay Buccaneers

Nach Tom Brady ist vor dem großen Umbruch. Das Projekt mit dem "GOAT" war von vorn herein auf kurzen Erfolg angelegt - und jetzt muss der Kader neu ausgerichtet werden. Kyle Trask, der Zweitrunden-Quarterback aus 2021, hat scheinbar noch nicht genug überzeugt, um das Vertrauen als Starter zu bekommen. Dafür wurde Baker Mayfield geholt, der nach seiner unglücklichen Zeit bei den Browns, den Panthers und den Rams die Bälle werfen wird. Abgesehen davon ist die Offensive in Ordnung. Mayfield hat gute Receiver in Mike Evans und Chris Godwin - bessere als er in Cleveland jemals hatte. Die Offensive Line hat aber neben einzelnen Highlights gleich mehrere Schwachstellen, die Rookie Cody Mauch nicht alleine füllen kann. Die Hoffnung liegt auf der erneut sehr starken Defensive Front, wenn die Saison etwas werden soll. Doch das alleine wird wohl nicht reichen.

NFL Power Ranking: 29. Indianapolis Colts

Nach diversen Jahren mit einem Pseudo-Titelfenster und dem Versuch, mit abgehalfterten Quarterbacks oben anzugreifen, haben die Indianapolis Colts nun endlich den Rebuild angetreten. Mit Shane Steichen gibt es einen neuen Head Coach und mit Anthony Richardson einen neuen Starting Quarterback, den man immerhin mit dem vierten Pick des vergangenen Drafts gezogen hat. Ein großes Problem stellt der Vertragsdisput mit Jonathan Taylor dar. Eigentlich könnte der Top-Runningback die Colts-Offense anführen und Richardson seinen Einstand erleichtern. Doch nach dessen Trade-Anfrage steht Taylor immer noch verletzt auf der PUP-Liste - und könnte langfristig dort bleiben. Stattdessen wird es darauf ankommen, wie gut Steichen Richardson ins Rungame einbinden kann und ob der neue Quarterback mit dem guten Receiving Corps auf eine Linie kommt. Die Defense hat immer noch Probleme im Backfield, ist aber mit Spielern wie DeForest Buckner oder Shaquille Leonard kollektiv eine gute Gruppe. Die Saison steht und fällt mit Richardsons Leistungen.

C.J. Stroud, Houston Texans
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NFL Power Ranking: 28. Houston Texans

Es ist eine kleine Feel-good-Story in Houston, dass Ex-Spieler DeMeco Ryans nach guten Saisons im Coaching Staff der 49ers nun bei den Texans das erste Mal das Ruder als Head Coach übernimmt. Wie bei den Colts gibt es auch hier mit Nummer-zwei-Pick C. J. Stroud einen neuen Quarterback, der sich gegen Davis Mills durchgesetzt hat und starten wird. Dazu konnte man sich an Pick 3 auch noch mit einem neuen Gesicht für die Defense, Will Anderson Jr., verstärken. Die Texans haben eine spannende junge Receiver-Gruppe und eine stark verbesserte Offensive Line, die Stroud den Rücken freihalten wird. Alleine deshalb ist zu erwarten, dass er etwas besser in die Saison kommen kann als Richardson. Mit Sheldon Rankins und Jimmie Ward wurden neben Anderson weitere Verstärkungen für die Defensive geholt, mit denen der defensiv-orientierte Head Coach arbeiten kann.

NFL Power Ranking: 27. Washington Commanders

Die Preseason von Sam Howell war fantastisch! Mit 28 angebrachten Pässen aus 37 Versuchen erwarf er 265 Yards und drei Touchdowns. Zum dritten Spiel hatte er Jacoby Brissett als Starting Quarterback bereits ausgestochen und spielte nicht mehr. Die komplette Saison der Washington Commanders könnte vom Fünftrundenpick aus dem 2022er NFL Draft abhängen. Performt er so gut, wie die Commanders es derzeit behaupten, geht hier deutlich mehr als nur Rang 27 für Washington. Um ihn herum stehen eine ordentliche Offense und eine gute Defense mit kleineren Schwachstellen. Ron Rivera hat sich mit dem langjährigen Chiefs-Offensive-Coordinator Eric Bieniemy namhafte Verstärkung dazugeholt, um Howell anzuführen. Er muss nun beweisen, dass er bei Kansas City nicht nur ein Anhängsel von Andy Reid war, sondern auch alleine performen kann. Doch ob die Commanders-Offense etwas wird, das steht noch in den Sternen. Howell war am College kein Ass und in seinem einzigen Regular-Season-Spiel 2022 brachte er gerade einmal 57,9 Prozent seiner Pässe an. Immerhin: Es reichte damals für den Sieg.

Chicago Bears, Justin Fields
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NFL Power Ranking: 26. Chicago Bears

Die Passing-Offense der Chicago Bears war in der Vorsaison eine der schlechtesten der NFL. Doch mit einer stabilisierten Offensive Line und sehr guten Verstärkungen in der Receiver-Gruppe sollte sich hier einiges gebessert haben. Das große Fragezeichen bleibt, wie viel diese schlechte Performance mit Justin Fields zu tun hatte. Am Boden ist er eine absolute Waffe, als Werfer hat er bisher aber nicht überzeugen können - da hilft dann auch das beste Team drum herum nicht. Dass Chicagos Herzstück, die Defense, nicht mehr im Ansatz das ist, was sie vor ein paar Jahren einmal war, wird Fields nicht gerade helfen. Man wird viele Punkte kassieren und ist dann über das Passspiel gefordert, nachzuziehen. Denn die Defensive Line ist schwach und das Backfield ist unerfahren. Lediglich auf den Linebacker-Positionen konnte man sich mit dem ehemaligen Erstrundenpick Tremaine Edmunds und Super-Bowl-Linebacker T. J. Edwards namhaft verstärken. Die Offensive ist also ein Fragezeichen und die Defensive verspricht wenig.

NFL Power Ranking: 25. Tennessee Titans

Die Tennessee Titans haben ihre Offensive Line neu aufgestellt und dabei ordentlich verbessert. Dahinter läuft mit Derrick Henry einer der besten Running Backs der NFL und mit DeAndre Hopkins wurde die Wide-Receiver-Gruppe ordentlich aufgemotzt, auch wenn dieser mittlerweile weit entfernt von seiner besten Form ist. Mit Ryan Tannehill hat man jedoch einen durchschnittlichen Quarterback. Läuft es nicht, wäre ein Wechsel innerhalb der Saison zum Zweitrundenpick Will Levis möglich. Doch vor allem die Defense macht Hoffnung: Die Front Seven ist extrem stark und eigentlich sogar noch besser als zuletzt. Auch das Backfield gehört zu den besseren der NFL. Die Quarterback-Position könnte aber der entscheidende Faktor sein, der die Titans zurückhält.

Las Vegas Raiders, Jimmy Garoppolo
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NFL Power Ranking: 24. Las Vegas Raiders

Jimmy Garoppolo übernimmt das Steuer für Derek Carr - ein Upgrade auf der Quarterback-Position der Las Vegas Raiders ist das nicht unbedingt. Dafür sind die Waffen immer noch enorm. Josh Jacobs hat seinen verbesserten Franchise Tag unterschrieben und mit Davante Adams und Co. gibt es eine starke Gruppe Receiver, die mit Garoppolo zusammenarbeiten können. Die Defensive bleibt aber neben Jimmy G das große Fragezeichen: Tyree Wilson verstärkt einen ohnehin guten Pass Rush, doch in der Laufverteidigung, im Backfield und in der Mitte der Front Seven gibt es weiterhin massive Probleme. Ein großes Fragezeichen bleibt auch Head Coach Josh McDaniels. Sein Game Management der letzten Saison war nicht gerade beeindruckend - immer wieder verlor man Spiele, die man deutlich führte. Dazu ist Garoppolo in den letzten Saisons selten gesund gewesen. Mit Backup Brian Hoyer sinken die Siegchancen in einer ohnehin extrem starken AFC West enorm. Unwahrscheinlich, dass die Raiders an den Chiefs oder Chargers vorbeikommen.

NFL Power Ranking: 23. Denver Broncos

Head Coach Sean Payton hat große Töne gespuckt, als er die Denver Broncos übernommen hat. Die Kritik an seinem Vorgänger bringt ihn in enormen Zugzwang. War Nathaniel Hackett wirklich so schlecht, oder ist Quarterback Russell Wilson auch einfach über seinen Zenit hinaus? Payton hat bei den Saints gezeigt, dass er ein Team über lange Zeit auf Top-Niveau halten kann, hatte aber Probleme, wenn sein Star-Quarterback nicht zur Verfügung stand. Denver hat die Offensive Line ordentlich auf Vordermann gebracht und mit Jerry Jeudy, Courtland Sutton und Rookie Marvin Mims immer noch eine extrem spannende Wide-Receiver-Gruppe. Die Defensive ist weiterhin gut, hat aber nach den Trennungen von Von Miller (2021) und Bradley Chubb (2022) Probleme beim Pass Rush, die bisher nicht behoben wurden. Kommt Wilson mit der Offense wieder in die Spur, könnte es für Denver bald in Richtung Top-15 gehen. Doch wie die Raiders leiden sie unter der starken Konkurrenz und müssen erstmal beweisen, dass das desaströse Jahr 2022 nur ein Ausrutscher war.

Bryce Young, Carolina Panthers
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NFL Power Ranking: 22. Carolina Panthers

Große Aufbruchsstimmung bei den Carolina Panthers: Mit dem ersten Pick des vergangenen NFL Drafts haben sie mit Bryce Young einen neuen Franchise-Quarterback verpflichtet. Der darf auch sofort starten und sollte nicht nur des höheren Picks wegen der beste der drei Rookie-Starter sein. Seine Waffen sind zwar nicht herausragend, aber vorhanden. Mit Adam Thielen ist der Nummer-eins-Receiver sehr alt, jedoch könnte D. J. Chark noch länger spielen - und mit Zweitrundenpick Jonathan Mingo hat man viel Potenzial für die Zukunft im Team. Mit Tight End Hayden Hurst und Running Back Miles Sanders gab es neue Unterstützung, zudem steht in Carolina eine solide Offensive Line. Wenn die Defensive hält, was sie verspricht, ist für die Panthers einiges drin. Denn die NFC South ist eine schwache Division - und der Playoff-Einzug als Divisionsieger ist auf jeden Fall im Rahmen des Möglichen.

NFL Power Ranking: 21. Atlanta Falcons

Die Atlanta Falcons haben an achter Stelle im diesjährigen NFL Draft einen Running Back genommen und damit viele Kritiker von hohen RB-Picks erzürnt. Doch Bijan Robinson ist eine echte Waffe und kann Desmond Ridder, dem Drittrunden-Quarterback von 2022, einiges an Last von den Schultern nehmen. Dazu gibt es mit Wide Receiver Drake London und Tight End Kyle Pitts zwei klare Go-To-Guys für Ridder - dahinter wird es aber schnell extrem dünn. Die Offensive Line ist gut, die Defense wurde mit Spielern wie Calais Campbell ordentlich verstärkt. Doch die Unklarheit um Ridder überzeugt bei den Falcons noch nicht. Auch hier gilt: in der schwachen NFC South ist der Weg zum Divisionsieg nicht weit - ein richtig gutes Team haben die Falcons insgesamt aber nach wie vor nicht zusammen.

Derek Carr, New Orleans Saints
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NFL Power Ranking: 20. New Orleans Saints

Das dritte Team in Folge aus der NFC South. Derek Carr soll die Offense ankurbeln und wieder zu Siegen führen - zusammen mit Star-Running-Back Alvin Kamara, der unter Andy Dalton vor allem im Passspiel nicht ganz so elektrisiert wirkte wie noch zuvor. Vier kombinierte Touchdowns muss er definitiv schlagen, um oben anzugreifen - wird aber die ersten drei Spiele gesperrt fehlen. Deshalb hat man sich mit Jamaal Williams ordentlich verstärkt. Besonders im Duo mit Kamara dürften die beiden sehr unterschiedlichen Running Backs spannend werden. Zudem kam in der dritten Draftrunde Kendre Miller hinzu. Die Receiver-Gruppe ist mit Michael Thomas und Chris Olave als Stars richtig gut besetzt und die Offensive Line kann sich sehen lassen. Rundum: Diese Offensive wird auch mit Carr gut scoren. Doch während die Offense immer besser wird, musste die Defense ordentlich federn lassen. Die Saints sind komplett darauf angewiesen, dass ihre ersten zwei Picks, Bryan Bresee und Isaiah Foskey, die Line wiederbeleben können. Auf Rookies zu setzen, ist dabei immer extrem riskant. Für den besten Rang der NFC South reicht das, im Gesamtvergleich mit der Liga sind die Saints aktuell aber ein unterdurchschnittliches Team.

NFL Power Ranking: 19. New England Patriots

Die große Veränderung bei den Patriots ist die Rückkehr von Ex-Texans-Head-Coach Bill O'Brien als Offensive Coordinator. Matt Patricia sah hier im Vorjahr schlecht aus - und "BOB" zeigte in der Vergangenheit, dass er als OC sehr gute Leistungen bringen kann. Das dürfte Mac Jones bei seiner Do-or-Die-Saison helfen. Wenn der nämlich jetzt nicht abliefert, könnten die Patriots ihre Geduld verlieren und sich nach einem neuen Quarterback umsehen. Denn eigentlich ist die Offensive ordentlich bestückt. Rhamondre Stevenson war einer der Top-Runner der vergangenen Saison und mit Ezekiel Elliott kommt einiges an Qualität hinzu. Die Receiver sind ordentlich und die Offensive Line gut besetzt. Die Defense hat das Potenzial, dieses Team zu tragen. Mit 30 Takeaways war man das zweitbeste Team der Liga und lag auch bei vielen anderen defensiven Statistiken (Yards zugelassen, First Downs zugelassen) sehr weit oben. Einzig in Sachen Touchdowns lief es nicht - weil die Offense sie immer wieder in schlechte Positionen brachte. Das muss als gesamtes Team besser werden - die AFC East ist tough. Es könnte gut sein, dass sie auf Platz vier landen werden.

Jordan Love, Green Bay Packers
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NFL Power Ranking: 18. Green Bay Packers

Die Green Bay Packers sind eine absolute Wild Card. Kann Jordan Love diese Offensive führen? Wie gut sind die extrem talentierten aber jungen Passempfänger ohne Aaron Rodgers? Und was kann Head Coach Matt LaFleur ohne seinen Star-Quarterback abliefern? Top oder Flop - die Wahrheit liegt beim gesamten Team vermutlich in der Mitte. Die Offense Line ist sehr tief besetzt und kann Love Rückhalt geben. Ähnlich unklar ist die Lage bei der Defense: Erneut ist man extrem hochklassig besetzt, hat sich mit Erstrundenpick Lukas Van Ness nochmal weiter verstärkt. Zuletzt gab es aber immer mehr Kritik an Defensive Coordinator Joe Barry, denn bereits seit längerem bringt Green Bay die PS der Defense nicht auf das Footballfeld. Nominell klingt das aber nach einer richtig guten Einheit.

NFL Power Ranking: 17. Cleveland Browns

Deshaun Watson hatte eine schlechte Comeback-Saison nach seiner längeren Pause. Das soll sich nun gebessert haben - und darauf liegt die große Hoffnung bei den Cleveland Browns. Sie haben ihrem Franchise Quarterback viel Geld bezahlt, um die Topleistungen aus Houston auch in Cleveland darzubieten. Dafür haben sie ihm per Trade mit Elijah Moore, per Free Agency mit Marquise Goodwin und per Draft mit Drittrundenpick Cedric Tillman drei neue Wide Receiver rangeholt, die Watson das Leben einfacher machen sollen. Auch die Defensive wurde in der Line mit Dalvin Timlinson, Maurice Hurst, Trysten Hill und Ogbonnia Okoronkwo ordentlich aufgestockt. Kommt Za'Darius Smith in seine Packers-Form zurück, dürfte er mit Myles Garrett eines der besten Edge-Duos der Liga bilden. Ein gewisser Watson-Aufschwung ist bei dieser Platzierung schon eingerechnet - doch geht es für ihn zurück zu alten Leistungen, ist noch sehr viel mehr drin für Cleveland.

T.J. Watt, Pittsburgh Steelers
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NFL Power Ranking: 16. Pittsburgh Steelers

Kenny Pickett hat eine gute Preseason gespielt und vor allem mit dem 2022er Zweitrundenpick George Pickens eine richtig gute Chemie entwickelt. Ob die Steelers zum Contender aufsteigen, liegt auch an Pickett und dieser Verbindung. Denn ansonsten ist das Passspiel von Pittsburgh zwar rundum solide, aber nichts Besonderes. Tight End Pat Freiermuth macht noch Hoffnung auf mehr. Najee Harris machte nach einer bombastischen Rookie-Saison 2021 einen kleinen Schritt zurück, spielte aber trotzdem noch richtig gut. Die Defense hat sich vor allem im Backfield enorm verstärkt und ist weiterhin richtig gut. Der Pass Rush rund um Star-Linebacker T.J. Watt ist das Herzstück des Teams. Der Kader ist nicht High-End, aber trotzdem stark.

NFL Power Ranking: 15. Seattle Seahawks

Geno Smith war als Quarterback der Seattle Seahawks überraschend gut. Behält er diese Leistung bei, würde das auch weiterhin den eher wackligen Nachfolge-Plan für Russell Wilson verschleiern. Mit Wide Receiver Jaxon Smith-Njigba hat Seattle ihm eine weitere Waffe in der ersten Runde geholt. Mit Zach Charbonnet kam zudem ein neuer Runningback, um Smith etwas Arbeit abzunehmen. Die Offensive Line ist aber immer noch unbeständig und bereitet Sorgen. Die Defense wurde in der Passverteidigung noch besser. Nummer-fünf-Pick Devon Witherspoon und Safety Julian Love verstärken das Backfield und mit Jamal Adams kommt das möglicherweise wichtigste Element im Pass Rush zurück. Das große Fragezeichen bleibt einfach die Offense. Klickt dort alles, könnte man sogar besser sein als Divisionrivale San Francisco.

Amon-Ra St. Brown, Detroit Lions
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NFL Power Ranking: 14. Detroit Lions

Die Detroit Lions waren das Überraschungsteam der letzten Saison - und entsprechend stellt sich die Frage, inwiefern diese überraschend guten Leistungen von Dauer sind. Sie haben ihre Secondary mit den Cornerbacks Cameron Sutton und Emmanuel Moseley sowie Safety C.J. Gardner-Johnson richtig gut verstärkt. Auch Zweitrundenpick Brian Branch, der viel im Slot agierte, hilft hier aus. Damit wurde die größte Problemstelle der Lions nachhaltig geschlossen. In der Offensive können Running Back und Erstrundenpick Jahmyr Gibbs sowie Tight End und Zweitrundenpick Sam LaPorta neue Elemente ins Spiel der Lions bringen. Doch mit Jamal Williams, D'Andre Swift und D. J. Chark gingen auch einige Waffen verloren, auf die zuletzt Verlass war. Vor allem die Receiver-Gruppe rund um Amon-Ra St. Brown ist dünn - zumindest bis Jameson Williams nach seiner Strafe wegen illegalen Wettens (sechs Spiele) zurück im Kader ist.

NFL Power Ranking: 13. New York Giants

Der Coaching Staff rund um Head Coach Brian Daboll und Offensive Coordinator Mike Kafka hat 2022 gezeigt, dass aus Daniel Jones als Franchise Quarterback einiges mehr als in den Vorjahren herauszuholen ist. Um die Fortschritte noch weiter zu treiben, haben sich die Giants via Draft in der Offensive Line mit Center John Schmitz sowie in der Receiver-Gruppe mit Jalin Hyatt verstärkt. Tight End Darren Waller kam von den Raiders und wird wohl hauptsächlich als Receiver stattfinden und Jones damit weitere Optionen geben. In der Defense wurde neben der starken Line vor allem das Backfield verbessert. Isaiah Simmons (Safety/Linebacker) kam von den Cardinals, Cornerback Deonte Banks in der ersten Runde des Drafts. In einem jungen Team, das sich als Einheit entwickeln kann, bleibt die Cornerback-Position, bei der Sechstrundenpick Tre Hawkins als dritter Cornerback bei Nickel-Packages reinrotiert, aber weiter eine Schwachstelle. Trotzdem geht es eigentlich nur bergauf für die New York Giants.

James Addison, Minnesota Vikings
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NFL Power Ranking: 12. Minnesota Vikings

Die Minnesota Vikings haben in der Vorsaison natürlich deutlich überperformt. Man möchte einen "kompetitiven Rebuild" durchführen, das heißt: Die Mannschaftsleistungen hochhalten, aber auch nicht All-In gehen. Die große Schwachstelle auf Cornerback wurde mir Byron Murphy und Joejuan Williams bereits in der Free Agency angegangen, im Draft kam mit Mekhi Blackmon noch ein junges Talent hinzu. Schwer zu verkraften werden eventuell die Abgänge von den beiden Waffen Adam Thielen (Wide Receiver) und Dalvin Cook (Running Back). Doch mit Jordan Addison kam ein neuer Passempfänger in der ersten Runde und zeigte enormes Potenzial. Mit Alexander Mattison haben sie außerdem einen guten Runner weiterhin im Kader - und natürlich in Justin Jefferson den vielleicht besten Wide Receiver der NFL. Doch die wichtigste Personalie 2023 könnte Brian Flores sein. Der neue Defensive Coordinator soll die Arbeit gegen den Ball antreiben und verbessern. Davon, wie gut das klappt, könnte einiges abhängen in Minnesota. Denn die Offense ist weiterhin richtig gut aufgestellt.

NFL Power Ranking: 11. Miami Dolphins

Bleibt Tua Tagovailoa gesund? Das könnte bei den Dolphins zwischen Top-10 und Bottom-10 unterscheiden. Der junge Franchise Quarterback hat nach drei Jahren in der NFL noch keine volle Saison gespielt, dabei aber mehrere schwere Verletzungen gesammelt. Gleich zwei Gehirnerschütterungen in der Saison 2022 machen Sorgen um seine langfristige Gesundheit - auch abseits des Sports. Dass die Offensive Line, die Tua beschützen soll, immer noch so anfällig ist wie im Vorjahr, gibt hier wenig Hoffnung auf Besserung. Doch dass die Offense trotzdem funktionieren kann, haben Tua und Head Coach Mike McDaniel gezeigt. Mit den Verstärkungen David Long (Linebacker), DeShon Elliott (Safety) und dem höchsten eigenen Draftpick Cam Smith (Cornerback) bekam Vic Fangios Defense personelle Upgrades. Nun muss der langjährige Top-Defensive-Coordinator zeigen, dass er seine Seite des Balles in Topform bringen kann.

Trevor Lawrence, Jacksonville Jaguars
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NFL Power Ranking: 10. Jacksonville Jaguars

Franchise Quarterback Trevor Lawrence und der neue Head Coach Doug Pederson zeigten Jacksonville 2022, wie guter Football aussehen kann. Mit Calvin Ridley wurde die ohnehin gute Receiver-Gruppe nochmal verstärkt. Auch auf Running Back sind die Jacksonville Jaguars nun noch tiefer aufgestellt. Die Offensive Line hat mit Tackle Anton Harrison eine Sofort-Verstärkung bekommen, die zunächst die Sperre von Cam Robinson auffangen und später Walker Little upgraden kann. Das junge Team ist in vollem Entwicklungs-Modus. Die Defensive ist personell ohnehin schon gut aufgestellt. In 2023 ist alles möglich für die Jax.

NFL Power Ranking: 9. San Francisco 49ers

Wo rankt man ein Team, das in der heutigen Ära keinen nennenswerten Quarterback im Roster hat? Jedes andere Team würde mit "Mr. Irrelevant" Brock Purdy als Starter klar aus dem Playoff-Rennen fliegen, doch nicht Kyle Shanahans San Francisco 49ers. Die offensive Struktur ist so gut, das Scheme funktioniert mit nahezu jedem Quarterback. Dazu gibt es Waffen ohne Ende - und wenn diese ausgehen, funktionierten zuletzt auch No-Name-Running-Backs immer wieder hervorragend. Die Defensive ist weiterhin überragend und ermöglicht, vor allem durch den starken Pass Rush, immer wieder Siege, wenn es offensiv doch mal Probleme gibt. Die 49ers müssen sich eigentlich nur vor einem Sorgen: Dass jemand Shanahan entzaubert. Dann würde vor allem die Offense enorme Probleme bekommen.

Justin Herbert, Los Angeles Chargers
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NFL Power Ranking: 8. Los Angeles Chargers

Die Los Angeles Chargers haben mit Justin Herbert einen der besten Quarterbacks der NFL in ihren Reihen und mit Quentin Johnston eine ältere und verletzungsanfällige - aber immer noch starke - Receiver-Gruppe sehr gut verbreitert. Zudem wurde Offensive Coordinator Joe Lombardi, der Herbert eher einschränkte, durch das junge Coaching-Talent Kellen Moore von den Cowboys ersetzt, der jetzt die Plays callen darf. Die große Frage ist, ob J. C. Jackson, dem man vor einem Jahr einen riesigen Vertrag vorlegte, sich nach seinen Verletzungsproblemen in der Vorsaison nun nicht nur gesund sondern auch wieder in Top-Form zeigen kann - das würde eine wacklige Defense enorm stärken. Bringt Head Coach Brandon Staley die Defensive in die Spur, könnten die Chargers dieses Jahr trotz der starken AFC den Super Bowl angreifen.

NFL Power Ranking: 7. New York Jets

Wie gut werden die New York Jets nach dem riesigen Umbruch werden? Aaron Rodgers zeigte 2022 mit gesundheitlichen Problemen (etwa einem gebrochenen Daumen an der Wurfhand) keine Top-Leistungen mehr. Doch mit dem viermaligen MVP steht und fällt diese Saison. Runningback Dalvin Cook kam wegen ihm. Die Receiver Randall Cobb und Allen Lazard sowie Safety Adrian Amos hat er aus Green Bay mitgebracht. Mit Tim Boyle ist auch der Practice-Squad-Quarterback ein Spieler, mit dem Rodgers sehr gut klarkam. Der Kader ist nominell gut genug für einen Super-Bowl-Run. Doch wie schnell fügen sich die vielen neuen Teile zusammen? Davon wird abhängen, wie weit sie es am Ende schaffen können.

Lamar Jackson, Baltimore Ravens
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NFL Power Ranking: 6. Baltimore Ravens

Lamar Jackson hat verlängert, mit Todd Monken kommt ein Offensive Coordinator, der sehr viel mehr das Spiel durch die Luft sucht. Und mit Nelson Agholor, Odell Beckham Jr. und Erstrundenpick Zay Flowers gibt es gleich eine Menge neuer Waffen bei den Baltimore Ravens. In dieser Saison wird es also sehr viel mehr auf Jacksons Arm ankommen. Quarterback-Runs werden wohl weiterhin ein Element bleiben, denn Jackson ist hier einfach zu gut. Doch nun geht es darum, die Zweifel hinsichtlich seines Arms komplett aus der Welt zu schaffen. Die Grundsteine liegen bereit. Die Defensive hat vor allem im Backfield jedoch immer wieder Probleme. Zieht der Gegner ein starkes Passspiel auf, ist Jackson noch mehr in Zugzwang. Alles hängt von ihm ab - und bisher hat er wenig Zweifel daran gelassen, dass der Top-Quarterback mit diesem Druck zurechtkommt.

NFL Power Ranking: 5. Dallas Cowboys

Die Dallas Cowboys hatten eine richtig starke Offseason. Das Passspiel in der Offense wie Defense wurde via Trades verstärkt, im Draft wurde die Defensive Line nochmal aufgerüstet und es kam ein neuer, junger Tight End für den zu den Texans abgewanderten Dalton Schultz in den Kader. Das Team als solches ist also besser als im Vorjahr - und hat keine neuen Lücken dazubekommen. Running Back Ezekiel Elliott ist der größte Verlust, doch Tony Pollard zeigte in der abgelaufenen Saison die klar besseren Leistungen. Diese muss er nun beweisen, denn mit Sechstrundenpick Deuce Vaughn und Undrafted Free Agent Rico Dowdle ist die Gruppe nicht gerade tief. Eine Verletzung von Pollard könnte die Pläne der Cowboys zumindest stark angreifen.

Cincinnati Bengals, Tee Higgins, Joe Burrow, Ja'Marr Chase
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NFL Power Ranking: 4. Cincinnati Bengals

Die Cincinnati Bengals haben eine explosive, grandiose Offensive, die sie in der Free Agency durch neue Offensive Linemen nochmal verstärkt haben. Auch Tight End Irv Smith Jr. stellt eine neue Waffe im Passing Game dar. Im Draft ging man mit Myles Murphy und D. J. Turner zwei Schwachstellen in der Defense an und stellte sich hier besser auf. Die Verluste von Jessie Bates und Vonn Bell wiegen trotzdem schwer und müssen erstmal abgefangen werden. Mit Joe Burrow im Rookievertrag steht das Super-Bowl-Fenster weit offen, weil auch Ja'Marr Chase und Tee Higgins noch im günstigen ersten Vertrag sind. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nach der Saison ist Zahltag zumindest beim Franchise Quarterback, vermutlich auch bei Top-Receiver Higgins.

NFL Power Ranking: 3. Buffalo Bills

Bei der Auswahl zwischen den Linebackern Matt Milano und Tremaine Edmunds haben sich die Buffalo Bills für Milano entschieden - Edmunds gilt es nun zu ersetzen. Auf Drittrundenpick Dorian Williams kommen hier wohl früher große Aufgaben zu als man sich wünschen würde. Trotzdem ist der Kader etwas schwächer als noch im Vorjahr. Die Defense wird aus sich selbst heraus besser werden müssen. Die Offensive rund um Josh Allen wurde durch die Guards Connor McGovern und O'Cyrus Torrence sowie Tight End Dalton Kincaid etwas verbessert, insgesamt ist sie aber ohnehin schon auf einem absoluten Top-Niveau. Der Franchise Quarterback ist einer der besten der NFL und der Super Bowl ist weiterhin in greifbarer Nähe - aber vermutlich nicht mehr lange.

Patrick Mahomes, Kansas City Chiefs, Philadelphia Eagles, Super Bowl
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NFL Power Ranking: 2. Philadelphia Eagles

Die Philadelphia Eagles konnten Quarterback Jalen Hurts langfristig an die Franchise binden und die Offensive wirkt immer noch extrem explosiv. Es hatte gute Gründe, wieso die Eagles im Vorjahr den Super Bowl erreicht haben. Die Defensive hat eine Menge Starter verloren, die aufgefangen werden müssen. Mit Tackle Jalen Cater und Linebacker Nolan Smith kamen zwei Erstrundenpicks aus Georgia, die sofort einschlagen könnten. Die Cornerbacks James Bradberry und Darius Slay konnten langfristig an die Franchise gebunden werden und dürften hier für Stabilität sorgen. Schlagen die Rookies ein, sind die Eagles weiterhin das beste Team der NFC. Gibt es Anlaufschwierigkeiten, könnte es auf der defensiven Seite des Balles aber schnell problematisch werden.

NFL Power Ranking: 1. Kansas City Chiefs

Wer gegen Patrick Mahomes wettet, verliert. Das haben die Kansas City Chiefs nun eindrucksvoll über Jahre hinweg bewiesen. Mahomes hat die Ära Tom Brady und Aaron Rodgers eindrucksvoll abgelöst und ist der beste Quarterback der NFL. In der Defense hat man sich, vor allem im Pass Rush, verjüngt und dabei verstärkt. Doch in der Offense gibt es abseits von Mahomes einige Fragezeichen. Tight End Travis Kelce ist angeschlagen, Kadarius Toney sollte die Receiver-Gruppe verbreitern, hatte bei den Giants aber Leistungsprobleme und ist schon früh verletzt. Zweitrundenpick Rashee Rice ist vielversprechend, löst alleine aber nicht alle Probleme. Zudem müssen gleich beide Starting-Tackles der ohnehin etwas anfälligen Offensive Line ersetzt werden. Keine einfache Aufgabe - Jawaan Taylor und Donovan Smith könnten sich aber als sehr gute Lösungen herausstellen. Die Chiefs sind der Super-Bowl-Favorit - nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal in der aktuellen Ära.