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NFL: Kommentar zum erneuten Rücktritt von Tom Brady - Hoher Preis für ein Extra-Jahr

Tom Brady hat seine Karriere ein zweites Mal beendet.
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Tom Brady hat seine Karriere ein Jahr nach dem ersten Anlauf erneut beendet. Dieses Mal wohl endgültig. Doch war es dieses Extra-Jahr wirklich wert? Immerhin eine Sache machte der GOAT dieses Mal aber besser als damals. Ein Kommentar.

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Here we go again! Tom Brady (45) hat seine Karriere beendet. Zum zweiten Mal und genau ein Jahr nach seinem ersten Versuch. Dieses Mal soll es endgültig sein!

Und er verzichtete anders als im Vorjahr auch darauf, einen weit schweifenden Abschiedsbrief zu verfassen, den habe er schließlich schon letztes Jahr verbraucht, wie er im Video scherzte.

Nun könnte ich es mir leicht machen und ebenfalls einfach auf meinen Kommentar von vor einem Jahr verweisen, schließlich hat sich seither wenig verändert. Er ist immer noch der größte Sportler seiner Zeit und es war ein Privileg, dieser Karriere von Anfang bis Ende beizuwohnen.

Aber darum soll es in diesen Zeilen gar nicht gehen.

Ich denke, letztlich ging es Brady dieses Mal hauptsächlich darum, es selbst zu verkünden. Im Vorjahr platzte ESPN-Reporter Adam Schefter mit der Nachricht am Championship-Game-Wochenende rein, was zu hastigen Dementis von Agent Don Yee und Bradys Vater führte. Dieses Mal konnten wir dem vorletzten relevanten Wochenende der NFL-Saison in Ruhe beiwohnen, ehe Brady es offiziell machte - dieses Mal, ohne dass jeder damit gerechnet hätte.

Tom Brady: Rücktritt nicht ganz so spontan wie es scheint

Brady soll zuletzt geschwankt haben zwischen einem weiteren Jahr bei den Bucs und dem Karriereende. Offenbar waren die Raiders, 49ers oder Jets - ja, sicher ... - keine wirkliche Option für den siebenmaligen Super-Bowl-Sieger. Und doch stand die Entscheidung wohl schon etwas länger fest, wie Peter Schrager von FOX Sports und dem NFL Network berichtet - das Abschiedsvideo soll bereits vor Mittwochmorgen aufgezeichnet worden und damit nicht wirklich spontan gewesen sein.

Auch am Ende der Karriere muss bei Brady eben alles perfekt inszeniert sein. Kurioserweise weilte er am Dienstagabend noch bei der Premiere seines Films "80 for Brady", wo er sich noch nichts anmerken ließ. Er ist eben ein Medienprofi.

Es stellt sich jetzt jedoch noch eine Frage, die er sich womöglich auch noch stellen wird an einem ruhigen Tag: War es das wert? War es dieses eine Extra-Jahr wirklich wert, sein Leben offenbar komplett auf den Kopf zu stellen? Dem Vernehmen nach war das Weiterspielen der Hauptgrund für die Trennung von seiner Frau, die genug hatte von seiner steten Fokussierung auf den Job, den wohl kaum jemand akribischer lebte als er.

Nur für die - damals durchaus realistische - Chance, vielleicht noch einen achten Ring zu gewinnen? Ich denke, nicht wenige würden das bezweifeln. Er selbst sagte: "Ich würde nichts ändern" an seiner Karriere. Auch dieses letzte Jahr nicht?

Tom Brady weilte bei der Premiere des Films "80 for Brady" mit den Hollywood-Granden Rita Moreno, Sally Field, Lily Tomlin und Jane Fonda (v.l.).
© getty
Tom Brady weilte bei der Premiere des Films "80 for Brady" mit den Hollywood-Granden Rita Moreno, Sally Field, Lily Tomlin und Jane Fonda (v.l.).

Tom Brady: Kein Hollywood-Ending

Und somit müssen wir Brady doch in die Riege derer einreihen, die den Absprung am Ende doch nicht ganz so erfolgreich geschafft haben. Das schaffen die wenigsten, doch Brady war 2022 ziemlich nah dran mit einem heroischen Comeback gegen den späteren Super-Bowl-Sieger Rams. Dieses Jahr war der letzte Auftritt eine trostlose Klatsche gegen die Cowboys.

Letztlich ändert das nichts an seinem Vermächtnis, seiner Bedeutung für diese Liga. Doch das Hollywood-Ending bleibt ihm dann doch verwehrt.

Tom Brady: Statistiken einer Hall-of-Fame-Karriere

StatistikSpeleSiegePassquoteYardsTouchdownsInterceptionsRating
Regular Season28525164,389.21464921297,2
Playoffs483562,513.4008840
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