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NFL - Fünf Überraschungen des Saisonstarts: Teddy Bridgewater for MVP?

Von Jan Dafeld
Teddy Bridgewater gewann mit den Denver Broncos die ersten zwei Saisonspiele.
© getty
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Jalen Hurts (Quarterback, Philadelphia Eagles)

Ist Jalen Hurts wirklich eine positive Überraschung? Nach elf Punkten gegen die 49ers am vergangenen Sonntag? Ja, denn auch gegen San Francisco dirigierte Hurts eine Offense, die deutlich mehr als elf Punkte hätte auflegen müssen.

Beispielhaft dafür steht Hurts' 36-Yard-Beinahe-Touchdown-Pass auf Jalen Reagor kurz vor dem Ende des ersten Viertels. Der 23-Jährige hatte einen perfekten Deep Pass an die rechte Seitenlinie geworfen, sein Receiver war jedoch unmittelbar vor dem Catch ins Aus getreten. Nach einem negativen Run bei Third-and-One wurde das Field Goal der Eagles geblockt, im nächsten Drive war Philly bei einem Fourth-and-Goal nicht erfolgreich. Es wäre mehr drin gewesen.

Hurts spielte zwar nicht ganz so stark wie zum Saisonauftakt gegen die Falcons, als er Atlantas Defense mit zahlreichen zielgenauen kurzen Pässen auseinandernahm und auch außerhalb der Pocket für einige Highlights sorgte, zeigte aber doch erneut eine couragierte Leistung.

Hurts hielt den Ball etwas zu lange, setzte vielleicht etwas zu häufig zu Scrambles an und warf den ein oder anderen Risikoball - alles Punkte, die an seine Auftritte 2020 erinnerten -, dennoch präsentierte er sich gegen eine unangenehme Defense durchaus schlagfertig. Der ehemalige Sooners-Quarterback warf mehrere schöne Deep Balls und sorgte mit seinen Scrambles immer wieder für größere Raumgewinne.

Philadelphias Pass-Protection wackelte nach dem frühen Ausfall von Right Guard Brandon Brooks merklich, Landon Dickerson musste bei seinem NFL-Debüt noch ordentlich Lehrgeld zahlen. Eine Entwicklung, unter der besonders Hurts zu leiden hatte, er stand bei fast der Hälfte seiner Dropbacks unter Druck.

Hurts' Leistungen über die ersten zwei Wochen der Saison waren ermutigend - insbesondere für einen Quarterback, den einige vor dem Saisonstart allenfalls als Übergangslösung auf der Position gesehen hatten. Nach zwei Wochen belegt er in puncto EPA/Play Platz sechs, bei Pro Football Focus ist seine Bewertung aktuell sogar die zweitbeste unter allen Quarterbacks, nur Tom Brady kommt noch besser weg.

In den kommenden zwei Wochen stehen mit den Cowboys und Chiefs zwei einladende Matchups für Hurts an, ehe mit den Panthers und Buccaneers gefährlichere Defenses warten. Der 23-Jährige wird dabei nicht wie ein Elite-Quarterback spielen müssen, sollte aber zumindest beweisen, dass er eine überdurchschnittliche Lösung auf der Position werden kann - andernfalls dürften die Eagles sich im kommenden Sommer nach einem neuen Franchise-Quarterback umsehen.