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NFL Week 8 Recap: Bears-Debakel, Seahawks wackeln - Jubiläum für Belichick

Von SPOX
Drew Brees feierte ein erfolgreiches Comeback.
© getty

Woche 8 der NFL sah Debakels für die Chicago Bears und Carolina Panthers, während die Seattle Seahawks wankten, aber nicht fielen. Drew Brees feierte ein fruioses Comeback, Bill Belichick derweil ein besonderes Jubiläum. Die Houston Texans wiederum staunen über Deshaun Watson und bangen um ihren Defensiv-Superstar.

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NFL Week 8 Scores LIVE

Hier findet ihr alle aktuellen Zwischenstände, Statistiken und mehr. Alle Spielberichte findet ihr im Laufe des Abends auf SPOX in diesem Artikel.

NFL Recaps Week 8

Bye-Week: Dallas Cowboys, Baltimore Ravens.

Chicago Bears (3-4) - Los Angeles Chargers (3-5)

Ergebnis: 16:17 (0:0, 9:7, 7:3, 0:7) BOXSCORE

  • Unglaubliches Finish in einem Spiel, das angesichts der beiden Teams vielleicht auch nur so enden konnte: Nachdem die Chargers bei 4th&1 von der eigenen 24-Yard-Line eineinhalb Minuten vor dem Ende gepuntet hatten, legte Trubisky seinen besten Drive hin, mit 43 Sekunden auf der Uhr standen sie an der gegnerischen 21-Yard-Line. Doch statt zu versuchen, näher ran zu kommen, entschied sich Matt Nagy für einen Kneeldown und das 41-Yard-Field-Goal - welches Pineiro bei auslaufender Uhr daneben setzte! Game Over!
  • Zuvor war ganz klar bemerkbar, dass Nagy unbedingt das Run Game ankurbeln wollte. Die Bears liefen - nach dem Franchise-Tiefstwert von sieben Runs in der Vorwoche - insgesamt 38 Mal für 162 Yards; immer wieder hatten sie Phasen, in denen Run auf Run folgte. Das führte auch zu einigen langen Drives - die dann allerdings nicht in die Endzone kamen. Chicago stand in der ersten Hälfte alleine drei Mal innerhalb der 10-Yard-Line der Chargers - und kam mit neun Punkten davon, darunter eine desolate Play-Calling-Sequenz kurz vor der Halbzeitpause.
  • Man hatte so nicht nur den Eindruck, dass Nagy einfach mehr auf das Run Game setzen wollte - vielmehr wirkte es so, als wollte er seinen Quarterback verstecken. Und das wäre durchaus zu begründen. Trubisky (23/35, 253 YDS, INT) brachte kaum mal einen Wurf aus sauberer Beinarbeit weg, er verfehlte wieder offene Receiver und auch wenn er zumindest ein, zwei Big Plays anbrachte.
  • Eine Phase Mitte der zweiten Halbzeit war besonders bezeichnend. Trubisky warf zunächst eine grausame Interception tief in die Arme des Safeties, beim nächsten Drive verfehlte er zunächst einen potenziellen tiefen Touchdown zu Gabriel - und verlor direkt danach den Ball via Fumble.
  • Der Fumble öffnete die Tür für den Chargers-Touchdown zur Führung; doch im Duell zweier enttäuschter Teams war das alles andere als die Entscheidung. Denn die Chargers, auch wenn die Offensive Line bei der Rückkehr von Russell Okung verbessert aussah. Philip Rivers (19/29, 201 YDS, TD, INT) hatte einzelne Big Plays, mehr aber auch nicht, und auch das Run Game funktionierte abgesehen von einem 19-Yard-TD-Run von Melvin Gordon überhaupt nicht. Am Ende aber ermöglichten Nagy und Pineiro den Chargers den Auswärtssieg.

New Orleans Saints (7-1) - Arizona Cardinals (3-4-1)

Ergebnis: 31:9 (0:3, 10:3, 7:3, 14:0) BOXSCORE

  • Er hatte es bereits zum Wochenbeginn angekündigt - und er heilt sein Wort: Drew Brees kehrte bereits ein Spiel früher als ursprünglich prognostiziert von seiner Daumenverletzung zurück. Nach fünf Siegen in fünf Partien mit Stellvertreter Teddy Bridgewater gab Brees bereits vor der Bye Week sein Comeback; dagegen fielen auf beiden Seiten die Star-Running-Backs David Johnson und Alvin Kamara aus. Auch Tight End Jared Cook fehlte den Saints erneut.
  • Brees (34/43, 373 YDS, 3 TD, INT) merkte man kaum an, dass er fünf Wochen verletzt gefehlt hatte. Direkt beim ersten Drive legte er mehrere Big Plays auf, er war sehr agil in der Pocket und fand das ganze Spiel über gegen Arizonas Zone Coverage offene Receiver Underneath. Insbesondere Michael Thomas (11 REC, 112 YDS, TD) war regelmäßig offen, wenn Arizona Zone Coverage spielte und nicht Patrick Peterson auf ihn angesetzt hatte.
  • Und dennoch war es lange - bis zu Beginn des Schlussviertels - ein deutlich engeres Spiel als das Ergebnis vermuten lassen würde. Doch gelang es Arizona nicht, aus einem engen Spiel mehr zu machen: Viel zu häufig kam Arizonas Defense bei Third Down nicht vom Feld, die O-Line der Cardinals wackelte und Arizona selbst war bei Third Down und einmal mehr in der Red Zone deutlich zu ineffizient. Auch das Run Game klappte überhaupt nicht - zu allem Überfluss musste Chase Edmonds auch noch verletzt raus.
  • So hatten Murray (19/33, 220 YDS; 2 ATT, 13 YDS) und die Cardinals-Offense einige gute Drives und auch einige Big Plays - doch nicht genug, um in der zweiten Halbzeit mit den Saints mitzuhalten. New Orleans drehte nach der Halbzeitpause auf; nachdem Brees eine Interception zu Patrick Peterson geworfen hatte, spielte Kingsbury das Fourth Down tief in der eigenen Hälfte aus - und kam nicht zum First Down. Es folge ein schneller Saints-Touchdown, sowie ein weiterer Touchdown kurz danach, mit nur einem Cardinals-Field-Goal dazwischen. Zu viel aus Cardinals-Sicht, um zurück zu kommen.

Atlanta Falcons (1-7) - Seattle Seahawks (6-2)

Ergebnis: 20:27 (0:3, 0:21, 11:0, 9:3) BOXSCORE

  • Die Falcons sind ohnehin im absoluten Niemandsland und können getrost als größte Enttäuschung der bisherigen Saison bezeichnet werden. Die Defense von Dan Quinn ist ein komplettes Debakel, während die Offense unter einer wackligen Offensive Line und einem wenig vorteilhaften Scheme leidet. Trotzdem konnte Atlantas Offense bisher zumindest regelmäßig in Shootouts mithalten - die Aussicht darauf gegen eine immerhin schlagbare Seahawks-Defense war bereits im Vorfeld dahin, als klar war, dass Matt Ryan aufgrund seiner Knöchelverletzung nicht spielen kann.
  • Dementsprechend musste man ein einseitiges Spiel erwarten - und genau das entwickelte sich dann auch im Laufe der ersten Halbzeit. Die Seahawks verloren zwar früh im Spiel Center Justin Britt aufgrund einer mutmaßlich schweren Knieverletzung und Atlanta konnte Russell Wilson zunächst häufiger unter Druck setzen; doch einmal mehr war die Coverage der Falcons zu löchrig.
  • Wilson (14/20, 182 YDS, 2 TD) warf mehrere perfekte Pässe, insbesondere auf Tyler Lockett. Mehrfach aber war die Defense schlicht auch einfach offen: So erwischten sie Atlantas Defense komplett ungeordnet und D.K. Metcalf war zum ersten Touchdown so nach einem schnellen Snap völlig frei, kurz vor der Halbzeitpause war er abermals absolut offen für Touchdown Nummer 2. Die Seahawks, die auch mit einem physischen Run Game das Feld runter marschierten, führten zur Halbzeitpause mit 24:0.
  • Es sah wie die Vorentscheidung aus, doch weit gefehlt: Seattle sah immer häufiger in Coverage nicht gut aus und Schaub (39/52, 460 YDS, TD, INT) fand offene Receiver - während Seattles Offense komplett den Fuß vom Gaspedal nahm und mit dem Run Game extrem konservativ wurde!
  • Früh im vierten Viertel verhinderte erst ein Fumble von Freeman direkt vor der Goal Line, dass Seattles Führung endgültig zu einer One-Possession-Führung zusammenschmilzt. Am Ende steht zwar der Auswärtssieg, doch diese zweite Hälfte gegen Schaub und eine der schlechtesten Defenses der Liga wird nicht gerade als positive Erinnerung hängen bleiben. Die defensiven Probleme der Seahawks bleiben ein Thema.

Buffalo Bills (5-2) - Philadelphia Eagles (4-4)

Ergebnis: 13:31 (0:3, 7:8, 6:13, 0:7) BOXSCORE

  • Ein heftiger Wind begleitete das Spiel in Buffalo: Ein Bills-Coach teilte dem NFL Network im Vorfeld der Partie mit, dass man in Buffalo über die letzten Jahre einige stark vom Wetter beeinflusste Spiele absolviert habe - einen derartigen Wind aber habe er hier noch nie erlebt. Und beide Teams schienen sich phasenweise auch daran anzupassen.
  • Die Eagles hatten früh mit zahlreichen Screens Erfolg, insbesondere Running Back Miles Sanders (3 CAR, 74 YDS, TD; 3 REC, 44 YDS) - der dann auch die zweite Halbzeit mit einem explosiven 65-Yard-Touchdown eröffnete - legte ein Breakout-Spiel hin - bis er mit einer Schulterverletzung raus musste. Und es ging weit darüber hinaus, denn insbesondere in der zweiten Halbzeit dominierten die Eagles das Spiel am Boden. Die Offensive Line schob Buffalos Front durch die Gegend und Philly sammelte 218 Rushing-Yards bei 5,3 Yards pro Run.
  • Es war, auswärts gegen eine starke Defense, das seit Wochen erwartete dominante Spiel der Eagles-Offense - es kam nur nicht durch die Luft, wie man vielleicht erhofft hatte. Umgekehrt aber war die Defense ebenfalls stabiler als zuletzt, insbesondere in der Secondary. Die zuletzt so desolate Coverage konnte gegen den inkonstanten Josh Allen (16/33, 169 YDS, 2 TD) zumindest Schadensbegrenzung betreiben, Buffalo hatte außerdem kein konstantes Run Game.
  • So hatten die Bills in der Folge in der zweiten Halbzeit fast nur äußerst kurze Drives, während Philadelphia mit zwei seiner drei Touchdown-Drives nach der Pause über zwölf Minuten reiner Spielzeit von der Uhr nahm. Für Buffalo ist es nach der Niederlage gegen New England die zweite Saisonpleite.
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