NFL

Gelassenheit vs. Risiko

Von Adrian Franke
Die Colts wollen gegen New York zurück in die Spur finden
© getty

Die New York Giants und die Indianapolis Colts beschließen den neunten Spieltag und gehen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Partie. Während New York nach der Bye Week mit mehr Risiko agieren könnte, verlassen sich die Colts trotz einiger Ausfälle auf ihre Stärken - und wollen die Packung gegen Pittsburgh schnell aus den Köpfen bekommen.

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New York Giants (3-4) - Indianapolis Colts (5-3) (Di., 2.30 Uhr)

Für die Colts gilt es nach der historischen Packung in Pittsburgh, schnell wieder in die Spur zu kommen. "Gegen die Steelers sahen wir nirgends gut aus", gab Linebacker D'Qwell Jackson zu, betonte angesichts der fünf Siege hintereinander zuvor aber auch: "Wir wissen das und denken darüber nicht nach. Wir denken nur an die Giants und wollen allen zeigen, dass wir mit den besten Teams mithalten und Top-Football spielen können."

Offensiv haben die Colts dabei gegen die Giants viele Möglichkeiten: New Yorks Run-Defense hatte zuletzt immer wieder Probleme und der Colts-Offense gelingen die insgesamt meisten Yards (452,2) und Punkte (31,2) pro Spiel. Allerdings hat Indianapolis auch eine Turnover Differential von -1 und Quarterback Andrew Luck trotz starker Auftritte bereits neun Interceptions auf dem Konto.

Hier sollte das Running Game ins Spiel kommen. Aktuell sind nur 38 Prozent der Offense-Spielzüge Runs, und das obwohl RB Ahmad Bradshaw mit 4,9 Yards pro Versuch gut aussieht. Darüber hinaus könnte WR T.Y. Hilton New Yorks Secondary vor ernsthafte Probleme stellen - zumal Cornerback Dominique Rodgers-Cromartie (Rücken, Oberschenkel) auszufallen droht. Im Slot dürfte er es mit Jayron Hosley zu tun bekommen, der bislang durchaus anfällig war.

Davis zurück - Ausfälle im Pass-Rush?

So oder so ist das Vertrauen in Luck bei den Colts grenzenlos. "Ich denke, Andrew kann kaum noch etwas überraschen. Er leistet an der Line of Scrimmage hervorragende Arbeit und bringt uns in die richtigen Positionen. Ich denke, die Zahlen sprechen für sich selbst", betonte Head Coach Chuck Pagano und forderte: "Ich hoffe, wir werden gut spielen. Hoffentlich gut genug, um sie zu schlagen."

Defensiv kann Indianapolis wieder auf Cornerback Vontae Davis (Knie) bauen, der nach seiner Verletzung in Pittsburgh an allen Ecken und Enden fehlte. Davis hat in dieser Saison nur eine Completion von über 20 Yards zugelassen und die Colts erlauben bei Third Down in nur 31 Prozent der Fälle ein neues First Down. Allerdings muss der Pass-Rush nach dem Durchhänger in Pittsburgh wieder aufwachen - und dabei aber auf die verletzten DT Arthur Jones und OLB Erik Walden verzichten.

"Nicht in Panik verfallen"

Aber auch New York hat seine Ausfälle. Neben Linebacker Jon Beason, der den Rest der Saison verpassen wird, fallen auch DT Cullen Jenkins und Running Back Rashad Jennings weiter aus. Doch die Turnover könnten den Giants eine Chance geben: Zwar lassen die G-Men die achtmeisten Passing-Yards zu, haben aber gleichzeitig schon elf Picks auf dem Konto - und Jason Pierre-Paul scheint zunehmend zu alter Stärke zu finden.

"Wir dürfen nicht in Panik verfallen", mahnte daher auch DE Mathias Kiwanuka: "Tatsache ist, dass trotz aller Verletzungen und sonstigen Ablenkungen noch viele Spiele gespielt werden müssen. Wir haben das Talent für Titel hier, daran glaube ich fest. Deshalb müssen wir jetzt einfach Spiele gewinnen und plötzlich sieht alles anders aus."

Reese fordert mehr Risiko

Offensiv klappt die West Coast Offense auch ohne Victor Cruz immer besser, Quarterback Eli Manning ist aktuell auf bestem Wege zu neuen Karriere-Bestwerten was Completion Percentage und Passer Rating angeht. "Es ist eine tolle Chance für uns. Wir haben es uns bisher in dieser Saison oft selbst schwer gemacht, aber wir müssen jetzt einen Lauf starten. Wir dürfen nur an dieses nächste Spiel denken und uns steigern", forderte Manning.

Doch von ganz oben gab es im Vorfeld des Spiels auch kritische Stimmen - und womöglich erste Anzeichen für mehr Risiko. "Unsere Offense muss aggressiver sein. Manchmal sind wir fast zu vorsichtig. Das ist die NFL, du musst gewinnen und darfst keine Geschenke erwarten", kritisierte Giants-Geschäftsführer Jerry Reese: "Ich finde es gut, dass Eli die Turnover runter geschraubt hat, aber du darfst nicht zu vorsichtig sein und musst auch weite Pässe werfen."

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