NBA

Dallas muss bis zur Schlussminute zittern

Von Maurice Kneisel
Im Duell mit Gegenspieler Rashard Lewis (l.) kam Dirk Nowitzki nicht wie gewohnt zum Zug
© Getty

Wieder einmal mussten die Dallas Mavericks (42-16) trotz zwischenzeitlich klarer Führung bis zum Ende zittern. Beim Vorletzten der Eastern Conference, den Washington Wizards (15-43), konnten die Texaner die Partie erst in der letzten Minute für sich entscheiden. Center Tyson Chandler erwischte einmal mehr einen überragenden Abend, Dirk Nowitzki zeigte hingegen eine durchwachsene Leistung.

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Center Chandler sammelte 23 Punkte und schnappte sich zudem 13 Rebounds. Jason Kidd gelangen zwar nur 3 Zähler, dafür legte er aber 14 Assists auf und schnappte sich zudem 8 Rebounds sowie 3 Steals. Dirk Nowitzki holte zwar neben 7 Rebounds auch 21 Punkte, traf dabei aber nur schwache 6 seiner 18 Versuche.

Topscorer der Texaner war Jason Terry, der von der Bank kommend 25 Zähler einstreute, Shawn Marion steuerte ein Double-Double (13 Punkte, 10 Rebounds) bei. Für Washington zeigte John Wall (24 Punkte, 5 Assists) eine starke Partie, Neuzugang Jordan Crawford holte in nur 15 Minuten 10 Punkte. Auch Nick Young (14 Punkte) wusste zu überzeugen.

Wizards - Mavericks: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN

Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Wir haben es nicht verstanden, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, wenn wir in Führung lagen. Stattdessen haben wir weiter geschossen, einige Würfe daneben gesetzt und die Wizards so zurück ins Spiel gebracht."

Jason Terry (Dallas Mavericks): "Du liegst zu Beginn des vierten Viertels mit neun Punkten vorne - in einer solchen Situation willst du die Führung auf 15 ausbauen, deine Knie kühlen gehen und dich in den Bus setzen. Das ist nicht passiert, aber letztlich zählen für uns nur Siege. Wir waren offensichtlich enttäuscht darüber, wie wir das Spiel beendet haben, aber wir sind hier rausgekommen, um einen Sieg einzufahren. Derzeit haben wir eine Serie von Spielen, die wir, um es mal deutlich zu sagen, gewinnen müssen."

Tyson Chandler (Dallas Mavericks): "Ich wollte unbedingt in die Offensive eingebunden werden, denn jetzt, nach dem All-Star-Break, müssen wir alles geben und in Richtung Playoffs drängen."

Flip Saunders (Trainer Washington Wizards): "Wenn wir unsere Freiwürfe reingemacht hätten, hätten wir dieses Spiel auch gewonnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Zweites Spiel in ebenso vielen Nächten für die Wizards, dazu die viertmieseste Bilanz in der ganzen Liga - ein Sieg für die Mavs in der Hauptstadt sollte Pflicht sein. Dabei greifen sie auf die erste Fünf der letzten Partie zurück, bei Washington startet Rashard Lewis auf der Vier für den verletzten Andray Blatche.

2. Minute: Übler Start für Dallas. Gerade legt Ex-Kollege Josh Howard einen Korbleger rein, den anschließenden Bonusfreiwurf vergibt er allerdings. 6:0 Washington.

5.: Nowitzki mit einem Pass quer durch die Zone auf Kidd. Der Point Guard kommt außen völlig frei zum Wurf und zimmert ihn rein. 12:12 Unentscheiden.

14.: Nowitzki postet gegen Lewis auf. Mit einem blitzschnellen Spin-Move weg vom Korb verschafft er sich Platz, sein Jumper sitzt. 28:27 Dallas.

21.: Kidd mit einem traumhaften Alley-Oop-Pass von der Dreierlinie in die Zone. Chandler hebt ab und versenkt ihn ohne Probleme. 46:42 Dallas.

24.: Terry trifft vier Sekunden vor Ende des Viertels einen Wurf aus der Mitteldistanz. In den letzten 1:40 Minuten hat er stolze sieben Zähler erzielt. 59:46 Dallas.

27.: Dallas noch ohne Punkt in den ersten drei Minuten des dritten Viertels. Bei Washington läuft es deutlich besser, gerade legt Howard völlig frei zwei Punkte in den Korb. 59:56 Dallas.

30.: Kidd mit dem Steal, er leitet einen Fastbreak ein. In der gegnerischen Zone legt er zurück auf Stojakovic, der per Dreier einnetzt. 69:60 Dallas.

39.: Dirk wartet in der Ecke auf das Anspiel. Terry tut ihm den Gefallen, der Würzburger versenkt seinen ersten Dreier der Partie. 83:76 Dallas.

46.: Wall versenkt einen Layup und zieht dabei das Foul durch Kidd, den anschließenden Freiwurf vergibt er aber. Dennoch hat der Top-Pick sein Team mit sechs Punkten in Folge wieder rangebracht. 97:95 Dallas.

48.: Lewis foult Nowitzki beim Dreier-Versuch und schickt ihn für drei Freiwürfe an die Linie. Der ehemalige MVP versenkt zwei davon, das sollte reichen. 101:97 Dallas.

Der Star des Spiels: Tyson Chandler. Der Mavs-Center war einmal mehr auf beiden Seiten des Courts unverzichtbar für sein Team. Neben seinem Double-Double lässt sich auch die Wurfausbeute absolut sehen: 10 von 14 Versuchen fanden den Weg in den Korb. Playmaker Kidd diente er wieder mal als allzeit bereite Anspielstation, mit seiner Arbeit unter dem gegnerischen Korb sorgte er zudem stets für Unruhe bei der Wizards-Defense.

Der Flop des Spiels: Rodrigue Beaubois. Roddy stand zwar in der Starting Five, insgesamt aber lediglich 13 Minuten auf dem Parkett. Der Grund? Seine miese Wurfausbeute (1 von 7). Gerade mal zwei mickrige Pünktchen standen bei dem Franzosen letztlich auf dem Konto, zudem wirkte er auch in der Defense alles andere als sicher.

Analyse: Dallas kam schwer in die Partie und erlaubte eine frühe 8:2-Führung der Wizards. Anschließend kämpften sich die Texaner ran, es entwickelte sich ein Schlagabtausch, der sich über das Gros der ersten Hälfte zog. Erst knapp zwei Minuten vor Ende des zweiten Viertels konnten sich die Mavericks durch zwei Dunks von Chandler sowie sieben Punkte von Terry absetzen.

Im dritten Viertel kam auch eine sehr durchwachsene Leistung in der Offensive hinzu: Das Team versiebte die ersten acht Würfe, haute sieben der nächsten neun Versuche durch den Ring, nur um dann wieder zu straucheln (0 von 5).

Über die gesamte Partie hinweg bauten die Mavericks immer wieder Führungen auf, um anschließend einen Wurf nach dem anderen daneben zu setzen und so die Wizards erneut rankommen zu lassen.

Dabei ließen sie vor allem den gegnerischen Flügelspielern zu viele Freiheiten, Dallas' Defense an der Dreierlinie war teilweise nicht existent.

Ein bedeutendes Element zum Erfolg lieferte der Gegner: Die Wizards trafen gerade mal 37,5 Prozent von der Freiwurflinie. Vor allem Backup-Big-Man Kevin Booker legte mit 2 von 7 verwandelten Versuchen eine ganz miese Ausbeute hin, auch Wall versenkte nur einen seiner vier Würfe.

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