NBA

Eine alte Rivalität lebt neu auf! Warum die Indiana Pacers den New York Knicks gefährlich werden können

Von Robert Arndt
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In den Conference Semifinals wird eine alte Rivalität neu aufgerollt. Die New York Knicks treffen auf die Indiana Pacers und die Knicks sind nach dem Sieg gegen die Philadelphia 76ers auch hier Favorit. Aber: Die Pacers könnten einen Vorteil aus dem Abnutzungskampf der New Yorker in Runde eins ziehen.

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Spiel 1 der Serie steigt in der Nacht auf Dienstag um 1 Uhr deutscher Zeit im Madison Square Garden.

Alle Termine in den Playoffs gibt es hier!

Knicks gegen Pacers - kaum eine Serie hat solch eine Tradition wie diese Paarung, in den Neunzigern gab es dieses Duell satte sechsmal und machte Reggie Miller zum Staatsfeind Nr. 1 im Big Apple. Es war die Zeit der letzten großen Knicks-Teams, seither konnte diese Zeit nicht mehr repliziert werden. Aber: Kein Knicks-Team ist so beliebt wie die neue Ausgabe unter Head Coach Tom Thibodeau.

In Jalen Brunson haben die Knicks endlich wieder einen Point Guard von All-NBA-Format, seine Serie gegen die Sixers zementierte seinen Status als absoluter Superstar in dieser Liga. 35,5 Punkte legte der Spielmacher in der Serie gegen die Sixers auf und stahl so sogar dem noch amtierenden MVP Joel Embiid die Show. Es war eine grandiose Serie, in der beide Teams hätten gewinnen können, letztlich setzten sich die Knicks mit ihrer Toughness und ihrem Hustle durch.

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Knicks vs. Pacers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärts
17. Mai (Di)1.30 UhrNew York KnicksIndiana Pacers
29. Mai (Do)2 UhrNew York KnicksIndiana Pacers
311. Mai (Sa)1 UhrIndiana PacersNew York Knicks
412. Mai (So)21.30 UhrIndiana PacersNew York Knicks
5*15. Mai (Mi)tbaNew York KnicksIndiana Pacers
6*18. Mai (Sa)tbaIndiana PacersNew York Knicks
7*20. Mai (Mo)tbaNew York KnicksIndiana Pacers

* wenn benötigt

Am Ende vertraute Thibodeau nur noch sieben Spielern, da mit Bojan Bogdanovic und Julius Randle zwei Stützen nicht mehr eingesetzt werden können. So stand Josh Hart 46,4 Minuten im Schnitt auf dem Feld, Brunson (43,8) und O.G. Anunoby (41,6) knackten ebenfalls die 40-Minuten-Marke.

Der Gegner aus Indiana hat da eine andere Herangehensweise. Kein Spieler stand mehr als 37 Minuten im Schnitt auf dem Feld, Coach Rick Carlisle, der erstmals seit der Meisterschaft 2011 mit Dallas wieder eine Playoff-Serie gewinnen konnte und nun auf Brunson trifft, den er 2021 bei den Mavs in Spiel 7 gegen die Clippers auf die Bank setzte, vertraute meist acht bis neun Spielern, gleich sechs Akteure scorten in der Serie gegen die Milwaukee Bucks zweistellig.

Hier lag der Vorteil für den Außenseiter, der natürlich auch von den Verletzungen von Giannis Antetokounmpo und Damian Lillard (zwei Spiele) profitierte. Dass Indy trotzdem ein Spiel gegen Milwaukee ohne deren beide besten Scorer abgab, spricht nicht wirklich für die Pacers, aber in ihren Heimspielen zeigte Indiana gute Vorstellungen und wurde so mit dem ersten Serien-Sieg seit zehn Jahren belohnt.

Knicks vs. 76ers: Zahlen und Fakten

Stat

Knicks

Pacers

Bilanz Regular Season

50-32

47-35

Offensiv-Rating

117,3 (7.)

121,6 (2.)

Defensiv-Rating

112,4 (9.)

118,8 (24.)

Net-Rating

+4,9 (5.)

+2,8 (10.)

Direkter Vergleich

1-2

2-1
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New York Knicks: Die Schlüssel zur Serie

  • Die Knicks kommen nur so weit, wie Brunson sie trägt, so einfach ist das. Fast jedes Play der Knicks läuft über den 27-Jährigen, der nach Embiid die höchste Usage Rate dieser Playoffs hat. Fast jedes Play startet mit Brunson, niemand zieht häufiger in Richtung Korb als er (27,0 Drives pro Spiel!). Indiana hat mit Andrew Nembhard zwar einen guten Verteidiger, der besonders Screens gut navigiert, doch die Pacers haben hier deutlich weniger entgegenzusetzen als Philadelphia.
  • Dabei hatte Brunson einen schweren Stand in den ersten beiden Partien, weil Philly stets einen zweiten Gegenspieler in Richtung des Guards schickte. Das ging meist auf Kosten von offenen Dreiern für Josh Hart, der in Regular Season 31 Prozent traf, in der Sixers-Serie aber gleich viermal mindestens drei Tripes netzte (43,2 Prozent). Scharfschützen wie O.G. Anunoby (33,3 Prozent) und Donte DiVincenzo (35,9 Prozent) hatten dagegen Probleme, dürften aber von den Pacers weiterhin respektiert werden. Hart wird hier wieder der Gradmesser sein, sein Clutch-Dreier in Spiel 6 sollte noch einmal Selbstvertrauen gegeben haben.
  • Der größte Vorteil der Knicks dürfte aber am Brett liegen. Die Knicks sind kein dominantes Offensiv-Team, verbuchten aber dennoch ein Offensiv-Rating von 117,9. Ein Drittel aller Fehlwürfe sammelten die Knicks während der Saison ein, gegen Philly wurde dieser Schnitt gehalten. Die Pacers sind ein ähnlich schwaches Team am Brett wie Philly, vor allem Myles Turner ist nicht als Staubsauger unter dem Korb bekannt.

NBA: Der Kader der New York Knicks

PGSGSFPFC
Jalen BrunsonDonte DiVincenzoJosh HartOG AnunobyIsaiah Hartenstein
Miles McBrideAlec BurksJacob ToppinPrecious AchiuwaMitchell Robinson
Duane Washington Jr.Shake Milton(Bojan Bogdanovic)(Julius Randle)Jericho Sims
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Indiana Pacers: Die Schlüssel zur Serie

  • Was für die Knicks mit Brunson gilt, trifft auch für die Pacers mit Haliburton zu. Seit seiner Oberschenkelverletzung war er in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr der Spieler, der im MVP-Rennen gehandelt wurde. Vor allem in Sachen Scoring hatte der Guard große Probleme, auch gegen die Bucks waren es nur 16 Zähler im Schnitt bei einem True Shooting von 54 Prozent. Kann Haliburton sich noch einmal steigern? Indiana muss in dieser Serie scoren, um hier eine Chance zu haben.
  • Run, Run, Run! Das muss das Motto der Pacers sein. Sie sollten die frischeren Beine in diesem Matchup haben und genau so holte sich Indy auch in der Regular Season die beiden Siege. Die Pacers sind bekannt dafür, auch nach verwandelten Würfen des Gegners schnell umzuschalten, das sah man gegen die Bucks eher weniger. Wenn New York weiter eine solch kleine Rotation spielt, muss Indiana das nutzen und die Pace in dieser Serie diktieren. Mit Siakam hat man schließlich auch einen Forward, der sehr schnell auf den Beinen ist.
  • Wie schlägt sich die Bank um T.J. McConnell und Ex-Knick Obi Toppin? Die On/Off-Zahlen waren in der Bucks-Serie nicht gut, aber als Indiana in Spiel 2 damit begann, über das ganze Feld gegen Damian Lillard zu pressen, steigerte sich ihr Impact. McConnell ist wie gemacht dafür, ein kratzbürstiger Guard mit extrem schnellen Händen, um Brunson für ein paar Minuten so zu nerven, ansonsten fehlt ihm die Länge im Eins-gegen-Eins. Das ist ohnehin ein Problem für Indiana, vor allem die Minuten mit Toppin als Center könnten problematisch gegen Isaiah Hartenstein und Mitchell Robinson werden.

NBA: Der Kader der Indiana Pacers

PG

SG

SF

PF

C

Tyrese HaliburtonAndrew NembhardAaron NesmithPascal SiakamMyles Turner
T.J. McConnellBen SheppardDoug McDermottObi ToppinIsaiah Jackson
-(Bennedict Mathurin)Kendall BrownJarace WalkerJalen Smith
---James Johnson
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Knicks vs. Pacers: Dieses Team gewinnt die Serie

Die Knicks sind hier der haushohe Favorit. Sie stellen den besten Spieler, sie sollten die Rebounds erneut dominieren. Die Frage ist, ob die Kräfte reichen und ob New York auch genug Offense finden kann, wenn Brunson mal nicht 40 Punkte erzielt. Offensiv-Rebounds sollten hier helfen, darauf sollte man sich aber nicht verlassen.

Indianas Chance besteht darin, aus der Serie einen Shootout zu machen und für 48 Minuten Druck auf die Knicks auszuüben, um den Mangel an Talent auszugleichen. Womöglich wird das in ein, zwei Spielen klappen, doch über die Serie dürften die Knicks mit ihrer Physis plus Brunson zu gut sein. Tipp: Knicks in 6.