NBA

NBA: Phoenix Suns verlieren trotz Booker-Wahnsinn - Cleveland Cavaliers kochen Giannis und Lillard ab

Von Julius Ostendorf
Devin Booker, Phoenix Suns, Indiana Pacers
© getty

Devin Bookers 62 Punkte sind nicht genug gegen die Indiana Pacers, die Wagner-Brüder verlieren einen Heartbreaker gegen die Memphis Grizzlies und die Los Anegles Clippers machen kurzen Prozess mit Dennis Schröder und den Toronto Raptors.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Außerdem: Die Cleveland Cavaliers gewinnen die Revanche gegen blasse Milwaukee Bucks und Shai Gilgeous-Alexander macht seiner All-Star-Nominierung alle Ehre. Das war die NBA-Nacht.

Devin Booker, Phoenix Suns, Indiana Pacers
© getty

Indiana Pacers (26-20) - Phoenix Suns (26-19) 133:131 (BOXSCORE)

  • Stellt Euch vor, Ihr spielt das Spiel eures Lebens, aber am Ende geht die Leistung unter, als wäre es ein normaler Tag gewesen. So ergeht es vermutlich gerade Devin Booker. Der Phoenix-Guard erzielte unfassbare 62 Punkte (22/37 FG), musste sich am Ende aber trotzdem geschlagen geben. Überschattet wird seine Leistung dann noch durch das Rekordspiel von Luka Doncic, der am selben Abend wahnsinnige 73 Punkte erzielte.
  • Die Phoenix Suns ließen gleich von Beginn an keine Zweifel aufkommen, dass sie auch ihr achtes Spiel in Folge gewinnen wollen. Angeführt von einem brillanten Devin Booker, der allein im Anfangsviertel 29 Punkte auflegte, bauten die Gäste aus Arizona früh eine Neun-Punkte-Führung auf. Doch die Pacers ließen sich nicht abschütteln.
  • Allen voran Neuzugang Pascal Siakam (31, 14/22 FG) stemmte sich mit aller Kraft gegen die Karrierenacht Bookers. Auch Aaron Nesmith und Andrew Nembhard (jeweils 22) leisteten wertvolle Beiträge. Nach drei Vierteln waren die Suns aber weiterhin neun Punkte vorn, was eine defensive Anpassung erforderlich machte.
  • "Wir haben entschieden, ein zweiten Spieler auf [Devin Booker] zu schicken, um den Ball aus seinen Händen zu bekommen. Das mochten sie nicht. Ich glaube, das war ihr schlechtestes Viertel", erklärte Obi Toppin (23, 11 Rebounds). Und tatsächlich: Devin Booker erzielte im Schlussviertel noch zehn Punkte, die Suns insgesamt aber nur 17. Hilfe bekam der Guard nur wenig. Kevin Durant (20) und Bradley Beal (12) blieben unauffällig.
  • Am Ende hatte Booker den Sieg sogar noch selbst in der Hand, verfehlte allerdings den entscheidenden Dreier. Toppin hatte die Pacers zuvor drei Sekunden vor Schluss per Leger in Führung gebracht.
Luka Doncic, Dallas Mavericks
© getty

Atlanta Hawks (18-27) - Dallas Mavericks (25-20) 143:148 (BOXSCORE)

32-harden
© getty

Toronto Raptors (16-29) - L.A. Clippers (29-14) 107:127 (BOXSCORE)

  • Die Los Angeles Clippers bekräftigen ihren Anspruch auf eines der heißesten NBA-Teams im Moment! James Harden verzeichnete sein erstes Triple-Double (22, 13 Assists, 10 Rebounds) für das Team aus Kalifornien. "James ist großartig. Er stellt alle zufrieden. Das nimmt viel Last von [Paul George] und Kawhi [Leonard]. Er ist wahnsinnig wichtig für uns." Russell Westbrook ergänzte 20 (7/14), Kawhi Leonard erzielte 16 gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, gegen den er seit seinem Abgang 2019 noch ungeschlagen ist (8:0).
  • Die kanadischen Gastgeber haben ohne den weiterhin verletzten Pöltl nach wie vor Probleme den Paintbereich - eigentlich ihre Stärke - zu schützen. Mit 70:66 ging dieses Duell knapp an die Gäste aus LA, woran auch Daniel Theis (6, 4 Rebounds) seinen Anteil hat. Aber auch von draußen wollte es für Raptors mal wieder nicht laufen, nur sechs der 32 Dreierversuche landeten im Korb.
  • Dennis Schröder kam als Sixth Man erneut von der Bank und erzielte 13 Punkte (4/9 FG). Er war zudem der einzige Raptors-Spieler mit einem positiven Nettowert (+4). RJ Barrett gelangen mit 22 die meisten Punkte Torontos.
Shai Gilgeous-Alexander ist ein MVP-Kandidat.
© getty

New Orleans Pelicans (26-19) - Oklahoma City Thunder (32-13) 83:107 (BOXSCORE)

  • In der NBA kann eben alles sehr schnell gehen. Noch in der Nacht auf Mittwoch stellten die New Orleans Pelicans mit 153 Punkten einen neuen Franchiserekord auf. Nur drei Tage später kommt das Team aus den Südstaaten nicht über 39 Prozent aus dem Feld sowie 9/36 Dreier hinaus. Die Konsequenz: Eine Punktedifferenz von exakt 70 Punkten - einfach Wahnsinn! "Die Art und Weise, wie wir vor zwei Spielen gespielt haben, war anders", erklärte CJ McCollum die Pleite. "Zion [Williamson] hat das Tempo vorgegeben. Wir haben oft über ihn gespielt, aber er war heute Abend nicht dabei."
  • Besser machte es dagegen mal wieder OKC, die auch ihr viertes Auswärtsspiel in Folge gewannen. Die meisten Punkte erzielte Point Guard Shai Gilgeous-Alexander, der am Ende auf 31 Punkte (10/21) kam. Der Auftritt folgte auf seine erste Nominierung zum All-Star-Starter. "Das ist eine Ehre", sagte der 25-Jährige, der sich besonders über die Anerkennung der anderen NBA-Spieler freute. "Von meinen Kollegen, die die gleiche Arbeit machen wie ich, auf den ersten Platz gewählt zu werden, ist ein wirklich gutes Gefühl."
cavs-mitchell-1600
© getty

Milwaukee Bucks (31-14) - Cleveland Cavaliers (27-16) 100:112 (BOXSCORE)

  • Pünktlich zur Trade-Deadline sind die Cavaliers wieder da! Im zweiten Spiel in Folge gegen die Milwaukee Bucks revanchierten sich die Cavs für die Niederlage vom Mittwoch (126:116). Man habe das back-to-back-Spiel genutzt, um den vielen jungen Spielern im Kader einen kleinen Vorgeschmack auf die Playoffs zu geben, erklärte Cleveland-Coach JB Bickerstaff. "Wir wollen sie darauf vorbereiten. Wie wir den Gegner studiert haben, wie wir uns auf ihn eingestellt haben." In der vergangenen Saison schieden die Cavaliers überraschend bereits in der ersten Runde gegen die New York Knicks aus (4:2).
  • Bis zum Beginn des letzten Spielabschnitts blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Angeführt von Donovan Mitchell (32, 8 Rebounds), der im vierten Viertel acht Punkte erzielte, setzten sich die Cavaliers schließlich von drei auf zwölf Punkte ab. Jarrett Allen erzielte mit 24 Punkten und 14 Rebounds ein Double-Double. Für Cleveland war es der achte Sieg im neunten Spiel.
  • Achtung Bucks-Fans: Nein, Doc Rivers stand in diesem Spiel noch nicht an der Seitenlinie Milwaukees. Der frühere 76ers-Coach wird laut Woj erst beim Heimspiel gegen die Denver Nuggets (Dienstag/3 Uhr) die Geschicke übernehmen. Das ist auch dringend nötig. Die Starspieler Giannis Antetokounmpo und Damian Lillard (beide 22) wirkten teils unmotiviert, besonders letzterer erwischte einen schwarzen Wurftag, traf nur 7 seiner 24 Würfe (2/10 3PT).
Franz Wagner verletzte sich in Sacramento im ersten Viertel am Knöchel.
© getty

Memphis Grizzlies (18-27) - Orlando Magic (23-22) 107:106 (BOXSCORE)

  • Bei den Orlando Magic ist weiterhin der Wurm drin. Gegen die dünn besetzten Memphis Grizzlies (ohne Smart, Bane, Morant, Adams) verliert das Team aus Florida nun das siebte Spiel aus den letzten neun. Franz Wagner spielte die meisten Minuten seines Teams (38:02) und kam auf 18 Punkte (6/15). Bruder Moritz steuerte effiziente 12 Punkte (4/6) in zwölf Minuten zu.
  • Paolo Banchero erzielte mit 27 die meisten Punkte Orlandos. Zudem verteilte er sechs Vorlagen - wobei es hätten sieben werden können, wenn nicht sollen. 4,7 Sekunden vor Spielende erzwangen die Magic eine Überschreitung der Shotclock. Im letzten Angriff des Spiels findet Banchero den freistehenden Joe Ingles auf dem linken Flügel, der das Spiel gewinnen kann. "Ich vertraue darauf, dass Joe diesen Schuss trifft", sagte Banchero und fügte hinzu: "Ich dachte, er würde reingehen. Es sah gut aus, aber er ist rausgefallen."
  • Die Grizzlies gingen bereits im dritten Viertel zweistellig in Führung und konnten den Abstand in den Schlussabschnitt übertragen. Jaren Jackson Jr. erzielte 30 Punkte (13/30), Ziaire Williams 17. Angeführt von Banchero, der zwölf Punkte in den letzten zwölf Minuten erzielte, kam Orlando zurück ins Spiel, verpasste es aber das Comeback zu vollenden.
12-jalen-green
© getty

NBA: Die weiteren Ergebnisse der letzten Nacht:

  • Charlotte Hornets (10-33) - Houston Rockets (21-23) 104:138 (BOXSCORE)

Die Rockets trafen über 56 Prozent aus dem Feld, Jalen Green war Topscorer mit 36 Punkten. Bei den Hornets, die das dritte Viertel mit 25:44 verloren, machte Miles Bridges 21 Punkte.

  • San Antonio Spurs (9-36) - Portland Trail Blazers (13-32) 116:110 (BOXSCORE)

Dank 23 Punkten und 12 Rebounds setzten sich die Spurs in der zweiten Hälfte ab und gewannen am Ende souverän. Topscorer San Antonios war Jeremy Sochan (31 Punkte). Bei den Blazers glänzte Anfernee Simons mit 40 Punkten.