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NBA - Zu gut für die Summer League: Die Lakers haben den nächsten Steal in der Pipeline

Von Robert Arndt
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Die Summer League ist noch immer in vollem Gange, die ersten Teams ziehen diverse Youngster bereits aus dem Verkehr. Wir blicken auf einige Spieler, die schlichtweg zu gut für die Summer League sind.

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Wichtig dabei: Rookies wurden mit einer Ausnahme nicht berücksichtigt.

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Honorable Mentions

Peyton Watson (Denver Nuggets)

Watson war im Vorjahr der letzte Pick der ersten Runde, spielte aber sehr wenig für Denver. Die Nuggets hoffen, dass er im kommenden Jahr ein konstanter Rotationsspieler sein wird. Offensiv war das durchaus gut, was der Forward zeigte, gleichzeitig waren auch viele Fehler in der Defense zu sehen, trotz guter Counting Stats.

Das darf so jedoch nicht sein, wenn Watson eine gute Rolle spielen möchte. Lag es daran, dass seine offensive Rolle in der Summer League so groß war oder ist das ein Trend? Für die Summer League war er dennoch zu gut, ob es für die NBA im kommenden Jahr reicht, wird sich zeigen.

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Chet Holmgren (Oklahoma City Thunder)

Holmgren geht als Rookie in die Saison, hat nun aber schon seine zweite Summer League auf dem Buckel. Er ist der Sonderfall dieser Liste. Letztlich gilt aber weiter das Gleiche wie im Vorjahr. Holmgren überzeugt an beiden Enden des Feldes. Defensiv räumt der Big Man weiter alles weg, vorne kann er unterschiedlich eingesetzt werden.

OKC probierte es vermehrt mit Holmgren als Roll Man und ermöglichte Holmgren so zahlreiche einfache Abschlüsse. Dazu kann der 20-Jährige auch mit dem Ball selbst etwas anfangen und für sich kreieren. Viele Elemente seines Spiels sind ähnlich zu Victor Wembanyama, wobei Holmgren in Sachen Playmaking etwas die Nase vorn hat. Holmgren sollte perfekt ins Thunder-Team um SGA passen, da er einfach so flexibel einsetzbar ist.

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Keegan Murray (Sacramento Kings)

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231,035,051,445,03,01,5

Es ist selten, dass Rookies bei einem Playoff-Team eine feste Konstante sind, Ex-Nr.4-Pick Murray war so eine für die Kings im Vorjahr. Der Forward war ein guter Komplementärspieler, der den Ball selten in der Hand hatte und vor allem dafür zuständig war, das Feld breit zu machen. Womöglich steckt in Murray aber noch mehr, das deutete der Flügelspieler zumindest beim California Classic an.

In den beiden Spielen legte der 22-Jährige 29 und 41 Punkte auf, für die zusammengerechnet 70 Zähler brauchte Murray gerade einmal 37 Würfe. "Letztes Jahr war ich nur für Catch-and-Shoot da, aber ich möchte ein Spieler sein, der auch zum Korb kommen kann, wenn es gebraucht wird", gab Murray zu Protokoll.

Und das machte Murray auch. Er kreierte Dreier aus dem Dribbling für sich selbst, nahm diese aus der Bewegung, attackierte Closeouts am Perimeter und suchte den Weg zum Korb. Dabei ist er nicht der Schnellste, aber mit seiner Power konnte er sich in Sacramento durchaus Platz verschaffen. Komplett wird sich das nicht auf die NBA übertragen, doch den Kings ist schon geholfen, wenn sie mit Murray einen weiteren potenziellen Scorer in ihren Reihen haben.

Übrigens: Mehr als 41 Punkte in einem Summer-League-Spiel schafften lediglich vier Spieler - und zwar: Anthony Morrow (47, 2009), Anthony Randolph (42, 2009), Van Wafer (42, 2007) und Marcus Banks (42, 2007).

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Jabari Smith Jr. (Houston Rockets)

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232,235,548,833,37,04,0

Smith Jr. gelangen mit 38 Zählern gegen Detroit immerhin die achtmeisten Zähler, nachdem er zwei Tage zuvor Houston per Buzzerbeater zum Sieg geschossen hatte. Für Smith war die Summer League selbstverständlich: "Ich bin 20, warum sollte ich da nicht spielen? Wir haben gerade einmal 22 Spiele im Vorjahr gewonnen. Ich bin also nicht in der Position, darauf zu verzichten. Mein Rookie-Jahr war nicht gut, warum also nicht die Einheiten mitnehmen?"

Das ist ein guter Gedanke und scheint sich auszuzahlen. Es war schon beeindruckend, wie Smith das Matchup gegen James Wiseman dominierte (oder anders herum: besorgniserregend). Es war nicht nur warme Luft, als der Rockets-Big in Richtung von Pistons-Star Cade Cunningham, der auf der Bank zuschaute, schrie, dass Wiseman ihn mal so gar nicht verteidigen könne.

Es ist ein gutes Zeichen für die Rockets, die in Smith einen flexiblen Verteidiger sahen, der zudem mit einem weichen Händchen ausgestattet ist. Wie das dann alles im "großen" Team aussehen soll, wenn Jalen Green, Fred VanVleet, Amen Thompson oder Alperen Sengün den Ball haben wollen, ist dann allerdings eine andere Geschichte. In Las Vegas hat Smith daran erinnert, warum er im vergangenen Jahr zeitweise als Top-Pick gehandelt wurde.

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Jalen Williams (Oklahoma City Thunder)

Letztlich war es nur ein Spiel, welches Williams, im Vorjahr Zweiter im Rennen um Rookie of the Year, in Salt Lake City absolvierte, mehr war aber auch nicht nötig. Williams zeigte das, was ihn schon als Rookie auszeichnete. Harte Drives, solide Defense, dazu traf er in SLC auch seine Jumper.

Auffällig war auch sein Äußeres. Der Afro ist weg, dazu scheint der Guard ordentlich draufgepackt zu haben. Das sieht eher nach einem NFL-Linebacker als einem Aufbauspieler in der NBA aus. Und noch am Rande: Auch der andere Williams, Jaylin, hat in der Summer League kaum noch etwas zu suchen.

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Tari Eason (Houston Rockets)

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231,323,048,736,49,53,0

Schon im Vorjahr war Eason im All-Summer-League-Team, das könnte sich nun wiederholen, auch wenn der Forward nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Eason war einer der besten Verteidiger in Las Vegas und zeigte sich auch mit dem Ball deutlich verbessert. Hier eine kleine Kostprobe.

Mit Ausnahme seiner Freiwürfe (nur 57 Prozent) sah das alles recht gut aus. Seine Abschlüsse am Ring waren nicht mehr so unkontrolliert wie noch in seiner Rookie-Saison, dazu ist das Dribbling deutlich verbessert. Eason konnte für sich selbst kreieren und nahm auch einige Jumper, was man im Vorjahr kaum zu sehen bekam. Die Calling Card bleibt aber die Defense, hier kann Eason auch in der NBA dominant sein.

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Max Christie (Los Angeles Lakers)

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531,819,849,255,05,83,8

Lediglich 512 Minuten durfte Christie als Zweitrundenpick im Vorjahr ran, der Zweitrundenpick wurde von den Lakers eher als langfristiges Projekt gesehen. Die Vision mit Christie ist klar. Er ist inzwischen ein guter Schütze mit langen Armen, die in der Defense helfen. Nun hat der 20-Jährige deutlich sichtbar Muskeln draufgepackt und stahl Erstrundenpick Jalen Hood-Schifino die Show.

Christie hat sein Ballhandling enorm verbessert, traf gute Entscheidungen aus dem Pick'n'Roll und verschaffte sich mit Fakes immer wieder Platz. Christie scheint einfach ein weiterer smarter Spieler zu sein, der gut an der Seite von LeBron James und Anthony Davis funktionieren könnte.

Ein paar Minuten sollten zumindest im Backcourt zu haben sein. Für die Scouting-Abteilung der Lakers wäre es ein weiterer Gewinn. Über Jahre gelingt es nun immer wieder, mit niedrigen Picks (oder gar undrafted) Rotationsspieler zu finden. Zuletzt waren es Alex Caruso, Talen Horton-Tucker oder eben Austin Reaves. Ist Christie der Nächste?

 

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