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NBA Trade - Der Deal der Dallas Mavericks für Christian Wood in der Analyse: Auf dem Papier ein Steal, aber ...

Von Robert Arndt
Christian Wood hat in seiner Karriere noch kein einziges Playoff-Spiel absolviert.
© getty
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Der Trade aus der Sicht der Dallas Mavericks

Auf dem Papier ist dieser Trade für die Mavs ein Gewinn. Die Playoff-Rotation blieb komplett erhalten, im Gegenzug bekommt das Team von Head Coach Jason Kidd einen Big, der in den vergangenen beiden Jahren in Houston rund 20 Punkte und 10 Rebounds im Schnitt aufgelegt hat und dazu auch noch Gefahr aus der Distanz (38 Prozent von Downtown) ausstrahlt.

GM Nico Harrison hatte noch nach dem Ausscheiden angemerkt, dass die Mavs dringend einen weiteren Big Man bräuchten, nachdem man in den Playoffs ausschließlich Dwight Powell und Maxi Kleber vertraute. So sahen selbst Forwards wie Dorian Finney-Smith und Davis Bertans Minuten auf der Fünf. "Wir haben einige Spiele unter den Brettern verloren", erklärte Harrison.

"Wir brauchen jemanden, der uns Rebounds holt und den Korb beschützen kann. Wir arbeiten hier an einer Lösung." Diese Lösung scheint zunächst einmal Wood zu sein, der in der kommenden Saison noch 14 Millionen Dollar kassiert, bevor sein Vertrag ausläuft. Laut Bobby Marks von ESPN könnte Wood bereits diesen Sommer eine Vertragsverlängerung über vier Jahre und 77 Millionen Dollar unterschreiben. Ob Dallas das offeriert, ist fraglich.

In der Tat bekommen die Mavs mit Wood einen talentierten Big Man, der für sich selbst kreieren, als Roll Man eingesetzt werden und auch seine Sprungwürfe treffen kann. Er bietet Dallas' Offense mehr Optionen und sollte Doncic etwas entlasten können. Ein guter Verteidiger ist Wood hingegen nicht und könnte in dieser Hinsicht ein Problem darstellen.

Christian Wood: Seine Stats der vergangenen drei Jahre

SaisonTeamSpieleMINPTSFG%3P%REBAST
19/20Pistons6221,413,156,738,66,31,0
20/21Rockets4132,321,051,437,49,61,7
21/22Rockets6830,817,950,139,010,12,3

Gleichzeitig ist es für den 26-Jährigen bereits das sechste Mal, dass ein Team ihn abgibt und das hat Gründe. Bereits im Draft 2015 galt Wood als potenzieller Erstrundenpick und wurde schließlich überhaupt nicht gepickt, weil Teams seinen Charakter anzweifelten. Auch in Houston gab es immer mal wieder Ärger, unter anderem Anfang des Jahres, als Wood einen COVID-Test verpasste, dann nur von der Bank kam und aufreizend lustlos spielte.

Es kam Medienberichten zufolge in der Halbzeit zu Streitereien in der Kabine, es folgte eine Suspendierung für ein Spiel. Aus dieser Hinsicht ist der Move der Mavs gewagt, schließlich wurden die Spieler nicht müde zu betonen, dass die Team-Chemie bei den Mavs so gut sei. Auch Marjanovic hatte als bester Freund von Luka Doncic daran seinen Anteil, er wurde jetzt trotz seines minimalen Inputs auf dem Feld geopfert.

Gleichzeitig verschaffen sich die Mavs mehr Flexibilität. Durch Wood nimmt Dallas zwar noch einmal rund 3 Millionen zusätzliches Gehalt auf, dafür hat man nun noch vier freie Roster-Spots unter der Annahme, dass Dallas die Verträge von Kleber und Frank Ntilikina garantiert.

Tim Mac Mahon (ESPN) sprach davon, dass Dallas nun drei Prioritäten für die Offseason habe. Die Verlängerung mit Jalen Brunson, die Addition eines Flügelspielers für die Playoff-Rotation sowie die Verlängerung von Theo Pinson, der als Maskottchen an der Seitenlinie Aufmerksamkeit erhielt.

Mit Wood wurde die erste Baustelle geschlossen, wenn auch nicht ohne ein gewisses Risiko. Der Big Man erhält in Dallas die Chance, zu beweisen, dass er nicht nur leere Zahlen bei einem schlechten Team auflegen kann (Wood hat noch keine einzige Playoff-Minute auf dem Buckel) und er besser als sein Ruf ist. Mit seiner nahenden Free Agency hat Wood auch genug Ansporn, um sich voll ins Zeug zu legen.

Und wenn es nicht klappt? Dann lässt sich Wood vermutlich wieder traden. Der Big ist nun der achte Spieler in Dallas, der zwischen 9 und 20 Millionen Dollar kassiert. So viele berechtigte Zweifel es an Wood auch gibt: Die Mavs haben vier "leere" Kaderplätze sowie einen niedrigen Erstrundenpick in einen mehr als passablen Rotationsspieler umgewandelt. Das kann man durchaus als Gewinn werten.

Der Kader der Dallas Mavericks in der Übersicht

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Luka DoncicJalen Brunson*Reggie BullockDorian Finney-SmithDwight Powell
Spencer DinwiddieTim Hardaway Jr.Josh GreenMaxi Kleber**Christian Wood
Frank Ntilikina** Davis Bertans

* Free Agent, ** Vertrag nicht garantiert

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