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NBA - 5 brennende Fragen zur Free Agency: Kyrie Irving oder Brooklyn - wer blinzelt zuerst?

Chris Paul wartet weiter auf seinen ersten Ring in der NBA.
© getty
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Wo landet Deandre Ayton?

Abgesehen von Irving, Beal, James Harden und Zach LaVine gibt es in diesem Jahr nicht allzu viele richtige Star-Free Agents, insbesondere solche, bei denen man nicht schon im Voraus ziemlich sicher sein kann, wo sie landen werden. Deswegen sind Trade-Szenarien interessant, aber es gibt dazu ja auch noch die Restricted Free Agency.

Mit Deandre Ayton (Phoenix), Miles Bridges (Charlotte Hornets) und Collin Sexton (Cleveland Cavaliers) sind hier besonders drei Namen zu nennen, bei denen es interessant werden könnte. Zur Erinnerung: Sie können Angebote anderer Teams unterschreiben, ihre bisherigen Teams haben dann aber das Recht, mit diesen Angeboten gleichzuziehen.

Gerade bei Ayton ist die Lage sehr spannend. Die Fronten wirken verhärtet: Der Big Man will einen Maximalvertrag, das hat sein Agent klar so formuliert. Die Suns wollen diesen aber nicht zahlen, auch das ist einigermaßen gesichert. Ersatzlos verlieren wollen sie Ayton aber auch nicht.

Im Prinzip gibt es nun die folgenden Optionen:

  1. Ayton unterschreibt ein Offer-Sheet eines anderen Teams, das so hoch ist, dass Phoenix ihn ziehen lässt (maximal möglich sind 131,15 Mio. Dollar über 4 Jahre).
  2. Ayton unterschreibt ein Offer-Sheet eines anderen Teams, Phoenix matcht. Ayton bleibt und wird früher oder später getradet.
  3. Ayton unterschreibt bei den Suns (maximal möglich sind 176,9 Mio. über 5 Jahre) und wird per Sign-and-Trade weitergeschickt (oder zu einem späteren Zeitpunkt getradet).
  4. Ayton unterschreibt das Qualifying Offer (16,4 Mio. Dollar) und wird im Sommer 2023 Unrestricted Free Agent.
  5. Ayton unterschreibt bei den Suns und ... bleibt!

Tor 3 ist Adrian Wojnarowski zufolge die bevorzugte Option der Suns, die Tore 1 und 4 sind vermutlich nur theoretisch offen. Das höchstmögliche Offer-Sheet für Ayton ist schließlich teuer, aber bei weitem nicht so schädlich wie ein 35-Prozent-Max, zumal die besten Jahre des 23-Jährigen jetzt ja erst anfangen.

Ihn einfach gehen zu lassen, wäre schlichtweg dämlich für ein Team, das die letzten guten Jahre von Chris Paul nutzen will und muss. Gleichzeitig wäre es für Ayton auch nicht ratsam, kommende Saison auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten, indem er das QO unterschreibt.

Deandre Ayton: Diese Optionen haben die Suns

Stand jetzt haben nur vier Teams genug Platz unterm Salary Cap, um Ayton direkt unter Vertrag zu nehmen: Die Pistons, die Pacers, die Spurs und die Magic. Ayton soll Berichten zufolge durchaus gewillt sein, bei den Pistons an der Seite von Cade Cunningham auflaufen, auch wenn diese nun gerade einen Center gedraftet haben.

Detroit ist wiederum wohl kein realistischer Sign-and-Trade-Partner für Phoenix, da sie nicht die Veteranen haben, die Phoenix umgehend weiterhelfen würden. Wobei es generell fraglich ist, ob die Suns in irgendeinem Sign-and-Trade genug für ihn zurückbekommen würden, um nächste Saison nicht wenigstens einen kleinen Schritt zurück zu machen.

Vielleicht sollte man sich doch noch einmal an den Tisch setzen und herausfinden, ob man nicht doch weiter zusammenarbeiten kann und will. Ayton ist bisher kein richtiger Star, aber mindestens ein exzellenter Rollenspieler, der defensiv wie offensiv gut mit dem modernen Spiel zurechtkommt und noch viel Luft nach oben hat.

Solche Spieler sind wertvoll, und somit eben auch teuer. Wenn man so jemanden ziehen lässt, dann idealerweise nur für ein richtig gutes Angebot. Wenn die Suns ein solches nicht bekommen, sollten sie Ayton vorerst behalten und damit Zeit kaufen.