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NBA - Brooklyn Nets vor der Trade Deadline: Viel mehr Brandherde als nur James Harden

James Harden und die Brooklyn Nets befinden sich kurz vor der Trade Deadline in der Krise.
© getty
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Die Nets-Brandherde: KYRIE IRVING

Er ist wieder da, irgendwie aber auch nicht. Mit knapp 23 Punkten und 5 Assists bei Quoten von 46 Prozent aus dem Feld und 37 Prozent von der Dreierlinie sehen die Zahlen für Irving nach seiner überraschenden Rückkehr ordentlich aus, mit ihm erzielen die Nets zudem 3 Punkte pro 100 Possesions mehr als der Gegner und doch "fühlt" man Irving nicht wirklich, wenn er auf dem Feld steht.

Ähnlich wie bei Harden kommt auch Irving kaum zum Korb, ein echter Spielmacher war er ohnehin noch nie. Verwunderlich ist das nicht, verletzte sich Uncle Drew doch am Knöchel und setzte ob seines Impfstatus fast eine halbe Saison aus. "Ich bin noch lange nicht da, wo ich sein möchte", gab Irving nach der Pleite in Utah zu. "Wenn ich nicht gut werfe oder gut spiele, dann haben wir mit unserer personellen Situation große Probleme."

So sieht es auch auf dem Feld aus. Irving wirkt nicht integriert, eher kocht der 29-Jährige meist sein eigenes Süppchen - wie von ihm erwähnt ist das aber auch ein Umstand der schwierigen Personallage. Dass Kyrie gleichzeitig aber auch beklagte, dass das Team noch immer nicht eingespielt sei, kommt dann schon eher wie blanker Hohn daher.

Er selbst ist mit seiner Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, mitverantwortlich. Hätten die Nets nicht über die Saison so viele Verletzungen und Probleme auf dem Feld gehabt, würde Irving vermutlich noch immer nicht Teil des Teams sein. Dass der Champion mit Cleveland 2016 nun nur Auswärtsspiele bestreitet, hat es so noch nicht gegeben, bleibt ein Störfaktor und macht es umso schwerer, die von Irving angesprochenen Automatismen zu entwickeln.

Insbesondere im Hinblick auf die Playoffs dürfte es sehr interessant werden, wie die Franchise damit umgehen wird. Spötter werden natürlich sagen, dass es für Brooklyn gar nicht so schlecht sei, dass man in der Tabelle nach unten gerutscht ist und womöglich in den Playoffs in keiner Serie Heimvorteil genießen kann. Doch so weit ist es noch lange nicht, wirklich absetzen konnte sich aus dem Spitzenquintett aus Chicago, Miami, Milwaukee, Cleveland und Philadelphia noch niemand.

Und wir sollten ein Stück in die Zukunft blicken. Wie Harden kann auch Irving in dieser Offseason aus seinem Vertrag aussteigen, noch gab es in dieser Hinsicht keine Tendenzen. Kyrie ist seit jeher schwer zu lesen, es ist also alles möglich.

Brooklyn Nets in der Krise: Rollenspieler funktionieren nicht

Noch im Sommer galten die Nets als einer der Gewinner der Free Agency, rückblickend war dies etwas voreilig. Mills war natürlich ein Steal und der Australier erfüllt die Erwartungen voll und ganz, ansonsten war noch Rookie Cam Thomas eine angenehme Überraschung und nutzte die vielen Verletzungen, um sich zumindest als Alternative für die Regular Season zu empfehlen.

Kessler Edwards und Day'Ron Sharpe zeigten ebenfalls Ansätze, einem Contender können sie aber nicht helfen. Sie sind auch nicht das Problem. Akteure wie DeAndre' Bembry oder James Johnson haben vor allem defensiv Qualitäten, sind aber aufgrund des fehlenden Wurfs im Angriff schwer spielbar.

So sucht Nash weiter nach Lineups, vor allem auf den großen Positionen. Blake Griffin, LaMarcus Aldridge, Johnson oder Nic Claxton gaben sich alle die Klinke, sie alle haben Vorzüge aber auch Schwächen. Manchmal sind Nashs Entscheidungen auch schwer zu verstehen, das zeigt sich am besten an Bruce Brown. Im Vorjahr war der "Mini-Center" noch eine der Entdeckungen der Saison, in diesem Jahr spielt er manchmal gar nicht.

Brooklyn hat schlichtweg zu viele Bigs und zu wenige verlässliche Flügelspieler, was nun wieder offensichtlich ist, da mit KD und Harris eben die besten Forwards fehlen. Kontinuität ist so nicht gegeben, aber das war im Jahr zuvor auch nicht der Fall.

Nash macht dabei nicht die beste Figur und wirkt bisweilen etwas ratlos. Mit Mike D'Antoni und Ime Udoka hat der Kanadier zwei seiner drei besten Assistants verloren, auch das sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden.

NBA: Das Playoff-Rennen in der Eastern Conference

PlatzTeamBilanzGames behind
1Miami Heat34-20-
2Chicago Bulls33-200,5
3Milwaukee Bucks34-210,5
4Cleveland Cavaliers33-211
5Philadelphia 76ers32-211,5
6Toronto Raptors28-234,5
7Brooklyn Nets29-244,5
8Boston Celtics30-254,5
9Charlotte Hornets28-266
10Atlanta Hawks25-288,5

*kursiv = Play-In-Turnier

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