Dallas Mavericks (14-14) - Los Angeles Lakers (16-13) 104:107 OT (BOXSCORE)
Reaves beendete das Spiel mit seinem fünften verwandelten Dreier bei nur sechs Versuchen. Beim Stand von 104:104 wurde der Rookie von der Mavs-Defense wie so oft an diesem Abend alleine gelassen, der 23-Jährige bestrafte dies eiskalt. Am Ende standen 15 Punkte und 7 Rebounds in 32 Minuten für den Guard zu Buche. "Er hat keine Angst vor den großen Momenten", lobte Anthony Davis im Anschluss. "Heute hat sich das gezeigt."
Reaves wurde im Draft nicht ausgewählt und unterschrieb als Free Agent im Sommer bei den Lakers. "Das ist die Geschichte meines Lebens. Ich wurde immer unterschätzt", sagte Reaves. "Ich war auf keiner großen High School, wurde kaum von Colleges umworben. Am Ende des Tages kommt es aber nur darauf an, dass man auf dem Feld seine Leistung bringt." Und die war an diesem Abend stark und wichtig, auch weil LeBron James (24, 9/19 FG, 5 Assists) nach einem starken Start etwas abbaute.
Dafür legte nach der Pause Russell Westbrook (23, 10 Rebounds, 9 Assists) eine Schippe drauf, gleiches galt für Anthony Davis (20, 12 Boards, 6 TO), der in den ersten 24 Minuten extrem schwach agierte. Auf Seiten der Mavs, bei denen Luka Doncic (Knöchel) erneut fehlte, war Jalen Brunson der beste Akteur. Der 25-jährige Guard legte 28 Punkte (11/18 FG) sowie 7 Assists auf und riss immer wieder Lücken in die Defense der Gäste. Mit seinen zahlreichen Fakes ließ der Spielmacher auch James und Davis mehrfach alt aussehen.
Kristaps Porzingis (23, 8/23 FG, 12 Rebounds) traf zwar schlecht aus dem Feld, seine Länge beeinflusste trotz nur zweier Blocks aber zahlreiche Würfe der Lakers. Zum Ende des vierten Viertels agierte aber der Lette - wie auch Maxi Kleber (9, 3/6 FG, 7 Rebounds) unglücklich, als sich die beiden Bigs beim Kampf um den Rebound gegenseitig behinderten und so zuließen, dass die Lakers eine zweite Chance erhielten und durch einen Dreier von Wayne Ellington die Verlängerung erzwangen.
Porzingis gibt Kleber Schuld für späten Ausgleich
Entsprechend zerknirscht war Porzingis nach der Partie, der sich selbst aber keiner Schuld bewusst war: "Ich habe Maxi nicht gesehen, er aber mich. Er sagte mir, dass ich keine Kontrolle hatte und er den Ball deswegen greifen wollte. Ich hatte den Ball aber. Es war einfach ein dummer Fehler und sie haben davon profitiert."
Shooting war zunächst wieder das große Thema bei den Mavs. In den ersten zwölf Minuten verfehlten die Gastgeber alle ihre sieben Versuche aus der Distanz, während die Lakers sechs ihrer neun Versuche trafen. LeBron war schnell heiß (und ging mit diesem Goaltending viral), ohne den King trafen Rollenspieler wie Rookie Reaves ihre Würfe. Zeitweise attackierte Dallas mit Brunson und Trey Burke (12) gut die Zone, dennoch führten die Gäste mit 33:23 nach zwölf Minuten.
Wayne Ellington erzwingt Verlängerung für die Lakers
Es folgte ein schneller 15:0-Run der Mavs, weil das Tempo erhöht wurde, dazu versenkte Kleber endlich einen Dreier. Porzingis beschützte stark den Korb, mehrfach erschwerte er Würfe der Lakers erfolgreich. Da Dallas aber weiter keinen offenen Wurf traf, blieb es eng. Davis war dagegen überhaupt kein Faktor, mit 5 Turnover und 3 Fouls nahm die Braue schon vier Minuten vor der Pause auf der Bank Platz. Die Lakers kamen nur auf 14 Zähler im Abschnitt, durch einen Dreier von James betrug der Rückstand aber nur -3 (50:47).
Die Mavs-Offense funktionierte vor allem dank Brunson, der Guard machte auch nach dem Wechsel genau da weiter und narrte zeitweise auch LeBron. Für die Lakers war dafür Davis endlich aufgewacht und traf einige Jumper, kurz darauf legte James beinahe vom Logo nach. Dallas verteidigte weiter solide, warf aber Backstein um Backstein. Auch Tim Hardaway Jr. (20, 7/19 FG) fiel in dieser Disziplin auf, bevor der Guard ein paar Treffer einstreute. Vor dem Schlussabschnitt war alles offen (73:73).
Wayne Ellington schießt Lakers in die Verlängerung
Und die Mavs starteten erneut einen Run, erneut waren Brunson und Porzingis die Hauptakteure. Der Star des Teams blieb aber die Defense, vor allem in Ringnähe bekamen die Lakers fast nichts. Der Dreier hielt die Gäste im Spiel, nach einer wilden Sequenz waren sie dank eines Westbrook-Putbacks sogar wieder vorne. Über drei Minuten waren dies die letzten Lakers-Punkte.
Ein Porzingis-Dunk und ein Porzingis-Jumper stellten auf 93:90, während LeBron scheinbar die letzte Chance auf eine Overtime liegen ließ. Porzingis und Kleber behinderten sich jedoch gegenseitig beim Rebound, sodass der Ball bei Ellington landete. Der Scharfschütze verwandelte bei noch 2 Sekunden auf der Uhr eiskalt, auf der Gegenseite konnte Trey Burke nicht kontern.
Auch in der Verlängerung wurde zunächst wenig gescort, die Lakers führten eine Minute vor dem Ende mit +3 nach einem Fastbreak-Dunk von James. Hardaway Jr. glich mit ablaufender Shotclock aus, Westbrook tat es ihm mit seinem ersten Dreier des Abends aus der Ecke gleich. Und plötzlich fielen die Würfe, bei noch 15 Sekunden traf auch Kleber mit Brett zum erneuten Ausgleich, bevor Reaves mit seinem Triple den Schlusspunkt einer wilden Partie setzte.