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NBA - Der Pelicans-Grizzlies-Trade in der Kurz-Analyse: Und nun freie Bahn für Lonzo Ball?

Steven Adams und Jonas Valanciunas wurden füreinander getradet.
© getty
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Der Trade aus der Sicht der Memphis Grizzlies

Williamson war in der gleichen Draft-Klasse wie Ja Morant, unterschiedlicher könnten die Team-Strategien aber nicht sein. Die Grizzlies gehen es ruhig an, sie können es sich ob der positiven Entwicklung auch erlauben. In Morants Rookie-Saison war Memphis die Überraschung der Saison und scheiterte erst im Play-In an Portland, in der abgelaufenen Saison schockte man Golden State und unterlag dann gegen Utah in fünf Spielen.

Der Trend ist positiv, sodass sich die Grizzlies entschlossen haben, weiter in aller Ruhe ein Team aufzubauen. Vor dem Deal hatten die Grizzlies rund 23 Millionen Dollar Cap Space, anscheinend waren sie aber von keinem der Free Agents so überzeugt, dass sie dafür Flexibilität opfern würden. Deswegen nahmen die Grizzlies freiwillig die Verträge von Adams sowie Bledsoe auf und bekamen dafür einen Lottery- sowie einen weiteren Erstrundenpick im kommenden Jahr.

Dafür musste in Valanciunas ein Publikumsliebling und der vielleicht beste Spieler nach Morant im Vorjahr geopfert werden. Der Litauer ist ein Big Man alter Schule, passte aber zum Stil der Grizzlies, trotzdem war er seit seiner Ankunft 2019 (Gasol-Trade) eher als Übergangslösung zu sehen. Valanciunas wäre diesen Sommer für eine Vertragsverlängerung qualifiziert gewesen, auch das mag ein Faktor für den Trade gewesen sein. Valanciunas kann produzieren, doch in den Playoffs erreicht er mit seiner Spielweise ein Limit, das zeigten vor allem seine Spielzeiten in Toronto deutlich.

In Adams erhalten die Grizzlies einen ähnlichen Spieler, dessen Vertrag aber noch ein Jahr länger läuft. Bledsoe wird dagegen in Memphis keine Rolle spielen, laut Chris Haynes (Yahoo Sports) wollen die Grizzlies den Defense-Spezialisten für die Guard-Positionen in den kommenden Tagen wieder abgeben. Der Guard verdient 21/22 18,1 Millionen Dollar, für das Jahr darauf sind nur 3,9 Millionen garantiert.

Grizzlies: Ein Hoffnungsträger muss weichen

Das Herzstück für die Grizzlies dieses Trades bleibt aber der Pick. Kaum ein Team draftete in den vergangenen Jahren so gut wie das Regime um GM Zach Kleiman. Auf sein Konto gingen folgende Spieler: Morant (#2), Brandon Clarke (#21), Desmond Bane (#30) und Xavier Tilman (#35), die alle Teil der Playoff-Rotation waren - das ist eine Quote von 100 Prozent!

Nun bekommen die Grizzlies noch einmal die Gelegenheit, recht hoch zu picken, bevor sie - so die Hoffnung - nicht mehr in der Lottery ziehen. Auch die Bücher in Memphis passen. Die Grizzlies werden ab 2023 teuer werden, wenn Morant seinen Maximal-Vertrag bekommen wird, ein Jahr zuvor steht eine Entscheidung bei Jaren Jackson Jr. an, der durch den physischen Adams auf der Vier ebenfalls profitieren dürfte.

Ein anderes mögliches Teil für das Grizzlies-Gerüst hat dagegen wohl keine Zukunft mehr. Justise Winslow wurde 2020 als möglicher Starter als Forward ausgemacht, als man Andre Iguodala, Jae Crowder und Solomon Hill nach Miami tradete. Bislang absolvierte der 25-Jährige aber nur 26 teils miserable Partien für die Grizzlies.

Es dürfte keines mehr hinzukommen. Damit dieser Trade über die Bühne gehen kann, müssen die Grizzlies Winslows Team-Option über 13,5 Millionen streichen, deswegen kann der Deal erst am 6. August, dem offiziellen Start der Free Agency, perfekt gemacht werden. Der Winslow-Trade bleibt damit fürs Erste der einzige Fehlgriff in der Kleiman-Ära, ansonsten haben die Grizzlies seit der Ankunft - im Gegensatz zu Pels und Zion - vieles richtig gemacht.

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