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NBA, Rookie Watch: Der verrückteste Exot der NBA - und wird LaMelo Ball der nächste Embiid?

Aleksej Pokusevski ist einer der spannendsten Spieler des Draft-Jahrgangs.
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Platz 3: Anthony Edwards (Timberwolves), SG, 1. Pick

Letztes Ranking: 5

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison5531,41839,831,22,61,1
seit 11.03.1935,62443,832,72,81,5

In der vergangenen Edition waren wir noch sehr kritisch mit Edwards, zumindest in Teilen wurden wir widerlegt. 24 Punkte im Schnitt klingen stark, gleiches gilt für die 7,8 Zähler im Schlussabschnitt. Gewissermaßen ist Edwards der Puls der Wolves, wenn es bei ihm läuft, läuft es auch für Minnesota, weil die Wolves sein Scoring benötigen.

Hier zeigt sich aber auch oft, dass er noch grün ist. Es gibt Phasen, in denen der Top-Pick komplett abtaucht, um dann im vierten Viertel entsprechend aufzudrehen. So laufen die Wolves oft einem Rückstand hinterher, um dann am Ende meist erfolglos ein Comeback zu starten.

Immerhin zieht Edwards unter Neu-Coach Chris Finch nun konsequenter zum Korb, laut Cleaning the Glass erfolgen so rund 40 Prozent seiner Abschlüsse. Das muss er mit seinen körperlichen Voraussetzungen beibehalten, erst recht wenn der Wurf weiter so wacklig ist. Über die Saison versenkt der 19-Jährige gerade einmal 30 Prozent seiner Sprungwürfe, das ist umso problematischer, da 60 Prozent seiner Würfe eben Jumper sind. Effiziente Offense ist etwas anderes, aber der Trend zeigt in die richtige Richtung.

Platz 2: Tyrese Haliburton (Sacramento Kings), G, 12. Pick

Letztes Ranking: 2

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison4830,313,047,841,05,11,2
seit 11.03.1830,812,545,436,34,60,9

Um mal einen Vergleich zu Edwards zu ziehen: Haliburton steht in der Saison bei rund 44 Prozent bei Sprungwürfen, entsprechend effizienter ist auch sein Spiel. In Sachen Wurfauswahl ist der Guard schon sehr weit und wählt seine Spots überlegt.

Auf dem College war Haliburton zum Beispiel nicht für sein Pick'n'Roll-Spiel bekannt, in der NBA seziert er dagegen Verteidigungen wie ein alter Hase, auch ohne großartige Explosivität. Auf 244 Assists kamen bisher erst 72 Ballverluste, dazu trifft der 21-Jährige fast die Hälfte seiner Versuche aus der Mitteldistanz, bei Floatern sind es sogar über 52 Prozent.

Das muss er auch halten, denn nicht einmal ein Freiwurf pro Partie sind alarmierend und setzen ein gewisses Limit. Zuletzt fehlten den Kings Harrison Barnes und Buddy Hield, Haliburton schafft es aber derzeit nicht, in deren Abwesenheit mehr zu machen. Womöglich ist es ein Anzeichen, dass er doch "nur" ein sehr kompetenter Rollenspieler ist, das macht ihn letztlich aber nicht weniger wertvoll.

Tyrese Haliburton wurde von den Kings an Position 12 gezogen.
© getty
Tyrese Haliburton wurde von den Kings an Position 12 gezogen.

Platz 1: LaMelo Ball (Charlotte Hornets), PG, 3. Pick

Letztes Ranking: 1

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison3528,915,844,937,86,06,3
seit 11.03.627,316,546,235,54,85,0

Wir können uns jetzt schon darauf gefasst machen, dass eine Diskussion entflammen wird, ob Ball mit "nur" 41 Spielen Rookie of the Year werden kann. Bei einer Saison von 72 Partien sind dies immerhin 57 Prozent. Aller Voraussicht nach wird Ball wegen seiner Handgelenksverletzung nicht mehr eingreifen können, wir werden wohl einen Präzedenzfall erleben.

Der Rookie-Gewinner mit den wenigsten gespielten Partien ist bislang Patrick Ewing, der 1985/86 nur 50 Spiele absolvierte (58 Prozent). Die Knicks-Legende legte im Schnitt 20 Punkte sowie 8 Rebounds auf und wurde sogar gleich All-Star. Davon ist Ball dann doch etwas entfernt, auch wenn er das Spiel der Hornets positiv beeinflusste.

Zuletzt gab es eine ähnliche Diskussion vor vier Jahren, als Joel Embiid klar der beste Rookie war, aber eben nur 31 Partien machte und letztlich dem soliden Malcolm Brogdon (Bucks) unterlag. Das war verständlich, aber gleichzeitig auch eine Glaubensfrage. Gewinnt der beste Spieler den Award oder der, welcher klar schlechter war, aber dafür häufiger spielen kann?

Das dürfte in den kommenden Wochen in allen Talkshows heiß diskutiert werden, erst recht wenn Edwards weiter saftige Zahlen auflegt. Wir werden uns in dieser Hinsicht in der kommenden Rookie Watch entscheiden, für den Moment verbleibt der Hornets-Youngster auf der Eins.