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NBA - Die Brooklyn Nets nach der Trennung von Coach Kenny Atkinson: Star-Power schlägt Kultur

Kevin Durant und Kyrie Irving wollen mit den Brooklyn Nets Meister werden.
© getty
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Wie geht es für die Nets weiter?

Zunächst einmal ist es weiterer Beweis dafür, dass die Spieler in der Liga die Macht besitzen. Über drei Jahre hatten die Nets nach dem Trade-Desaster mit den Boston Celtics einen Rebuild aus dem Bilderbuch hingelegt. Bei der Ankunft von Atkinson waren die Nets vermutlich die trostloseste Franchise der Liga, ein Team ohne Potenzial und ohne Draft-Picks.

Und trotzdem wurden die Nets vor allem durch die vergangene Saison eine Feel-Good-Story. Womöglich war dies auch einer der Gründe, weswegen sich Kyrie und KD lieber Brooklyn anstatt den populäreren Knicks anschlossen. So äußerten diese es zumindest im Lauf der Offseason.

Die Kultur wurde immer wieder als Faustpfand der Nets genannt, doch Marks musste während den nun acht Monaten mit den beiden Superstars lernen, dass die Kultur noch so ausgeprägt sein kann - die Musik spielen in der NBA die großen Namen. War es deswegen falsch, sich diese beiden Stars ins Boot zu holen? Auf keinen Fall.

Die Alternative wäre gewesen, Russell zu bezahlen, was dem Team ein gewisses Limit gesetzt hätte. Mit Durant und Irving wurde die Latte höher gesetzt, ein potenzieller Contender geschaffen (wenn KD zumindest 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit wieder erreicht). Das sollte das Ziel jeder ambitionierten Franchise sein, das damit einhergehende Risiko musste Marks in Kauf nehmen. Selbst wenn deswegen das Fundament bröckelt, das über drei Jahre mühsam geschaffen wurde.

Vaughn wird ein gutes Verhältnis mit den Stars nachgesagt, diese Entscheidung könnte dafür ein erster Fingerzeig sein. Vaughn, der als Head Coach drei Jahre Erfahrung in Orlando vorweisen kann, wird nun zumindest für den Rest der Saison übernehmen. Dass der frühere Assistent von Atkinson auch in der kommenden Spielzeit die Geschicke leiten wird, darf dennoch bezweifelt werden.

Laut Goodwill soll Kyrie sich seinen ehemaligen Coach aus Cavs-Zeiten, Tyronn Lue, wünschen, dieser steht im Moment aber noch als Assistent von Doc Rivers bei den L.A. Clippers unter Vertrag. Dabei soll das Verhältnis zwischen Irving und Lue in Cleveland am Ende alles andere als gut gewesen sein, weshalb dieser Name in dem Zusammenhang doch etwas überrascht.

Die Nets stehen vor einer Grundsatzentscheidung. Wollen sie ihren Stars alle Wünsche erfüllen oder will Marks weiter Kultur predigen und auf den Weg mit den selbst entwickelten Youngstern bestehen? Dies wird die entscheidende Frage bis zum Sommer sein, die Entwicklungen der vergangenen Tage deuten jedoch darauf hin, dass Ersteres der Fall sein wird.