Houston Rockets vs. Utah Jazz: Die Ausgangslage
Dem Net-Rating zufolge trifft in dieser Serie das beste Team seit dem All-Star Break (+10,7) auf das zweitbeste (+9,5) - und damit wird eins von beiden eine de facto enttäuschende Saison hinlegen müssen. Beide haben sich dies nach ihrem verkorksten Saisonstart natürlich selbst zuzuschreiben, gerade Houston dürfte sich aber ärgern, war doch noch vor wenigen Tagen sogar der 2-Seed möglich.
Das alleine erscheint rückblickend ob des 11-14-Starts schon wie eine Sensation und ist zu einem großen Teil auf die unglaubliche Saison von James Harden zurückzuführen, der die Rockets über einige Wochen fast allein schulterte und die Spielzeit mit dem höchsten Schnitt seit Michael Jordan beendete (36,1).
Im Lauf der Saison korrigierte GM Daryl Morey zudem Fehler der Offseason und verstärkte die Tiefe der Rockets mit unter anderem Austin Rivers und Kenneth Faried. Aktuell ist Houston gesund und spielt seinen besten Basketball der Saison zum perfekten Zeitpunkt. Ähnliches lässt sich allerdings auch über den Gegner aus Salt Lake City sagen.
Ein schwacher Start, geschuldet unter anderem einem heftigen Auftaktprogramm, ließ die Jazz früh wie eine Enttäuschung aussehen, doch auch sie haben sich gefangen und sind nun wieder die Defensivmaschine der letzten Saison - wobei Defensiv-Anker Rudy Gobert sogar noch besser (und vielseitiger) geworden ist. Donovan Mitchell wiederum ist in der zweiten Saisonhälfte endgültig zum Star gereift, nachdem auch er nicht gut aus den Startlöchern kam.
Im Gegensatz zu den Conference Semifinals im letzten Jahr, die Houston in fünf Spielen gewann, haben die Jazz diesmal auch Starting Point Guard Ricky Rubio dabei. Auch wenn sich der Spanier wie einige andere Jazzer zuletzt mit einigen Wehwehchen plagte, dürften abgesehen vom Langzeitverletzten Dante Exum alle Spieler zur Verfügung stehen.
Houston Rockets vs. Utah Jazz: Fakten zur Serie
Rockets | Jazz | |
Bilanz Regular Season | 53-29 | 50-32 |
Offensiv-Rating (Platz) | 114,8 (2) | 110,2 (14) |
Defensiv-Rating (Platz) | 110,1 (18) | 105,2 (2) |
Net-Rating (Platz) | 4,8 (5) | 5 (4) |
Direkter Vergleich | 2-2 | 2-2 |
Rockets vs. Jazz: Alle Termine der Serie!
NBA Playoffs 2019: So gewinnen die Rockets die Serie
Die Rockets nutzten vergangene Saison eiskalt aus, dass Gobert ungern am Perimeter verteidigte und bei Pick'n'Rolls oft absank - speziell Chris Paul erledigte die Jazz mit Midrange-Jumpern, die normalerweise gar nicht in Houstons Gameplan stehen. Gobert hat sich in dieser Hinsicht klar verbessert, in dieser Serie wird er dies aber auf dem höchsten Niveau unter Beweis stellen müssen.
Obwohl Utah bärenstark verteidigt, gibt es auch individuell ein paar Matchups, die Houston sicherlich attackieren wird - unter anderem dürften sie Kyle Korver "jagen", sobald der Edelshooter den Court betritt. Wenn ihr Wurf einigermaßen fällt, haben sie mehr Firepower. Clint Capela dürfte zudem offensiv viel eingebunden werden, damit Gobert nicht ungestraft bei Drives von Harden und Paul aushelfen kann. Beide sind exzellent darin, ihren Center auch in letzter Sekunde noch zu bedienen.
Defensiv könnte es der Schlüssel sein, Joe Ingles zuzustellen. Mitchell wird seine Punkte machen, er kann Houston aber nicht alleine besiegen. Ingles ist der (neben Korver) beste Shooter und sekundäre Playmaker der Jazz - in den beiden Siegen während der Regular Season und im einzigen Sieg im letzten Jahr spielte er groß auf.
Der Kader der Houston Rockets
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Chris Paul | James Harden | Eric Gordon | P.J. Tucker | Clint Capela |
Austin Rivers | Iman Shumpert | Danuel House | Gary Clark | Kenneth Faried |
Gerald Green | Vincent Edwards | Nene | ||
Isaiah Hartenstein |
NBA Playoffs 2019: So gewinnen die Jazz die Serie
Die Jazz gehören zu den wenigen Teams, die Houstons historische Offense zumindest eindämmen können. Es wird interessant zu sehen, ob Quin Snyder versuchen wird, den Ball aus Hardens Händen zu forcieren, oder aber den Ansatz favorisiert, den MVP machen zu lassen und dafür aber die restlichen Rockets abzumelden.
Es mangelt immerhin nicht an Alternativen, die er gegen Harden stellen kann - Rubio, Jae Crowder, Ingles oder auch Royce O'Neale dürften alle ihre Minuten gegen ihn bekommen. Stoppen wird man ihn nicht, wenn man aber Freiwürfe vermeidet (siehe Patrick Beverley!) und wenig Raum lässt, kann man zumindest auf ineffiziente Tage hoffen. Die Gobert-Thematik ist oben schon beschrieben.
Das vielleicht größte Fragezeichen ist allerdings die Offense. Die Jazz sind kein elitäres Team im Angriff, Rubio verschafft ihnen aber zumindest einen weiteren dynamischen Spieler neben Mitchell. Damit das am Ende reicht, müssen aber auch Spieler wie Crowder und O'Neale ihre Dreier treffen. Und Gobert sowie Derrick Favors müssen vorne so stark aufspielen, dass Houston nicht permanent klein spielen kann. Dann hat Utah eine Chance.
Der Kader der Utah Jazz
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Ricky Rubio | Donovan Mitchell | Joe Ingles | Derrick Favors | Rudy Gobert |
Naz Mitrou-Long | Royce O'Neale | Kyle Korver | Jae Crowder | Ekpe Udoh |
Raul Neto | Grayson Allen | Thabo Sefolosha | Georges Niang | Tony Bradley |
(Dante Exum) | Tyler Cavanaugh |
Rockets vs. Jazz: Wer gewinnt die Serie?
Der Heimvorteil ist wichtig, da vor allem die Jazz zuhause besser spielen. Es ist damit zu rechnen, dass diese Serie vom Basketball her das beste Erstrunden-Matchup wird, so gut aufgelegt sind beide Teams. Aber: Utahs Offense ist immer noch ein wenig suspekt, gerade wenn Korver abgemeldet wird. Und Harden und Paul sind clever genug, um auch einen stärker switchenden Gobert immer noch aus seiner Komfortzone zu bekommen. Wenn Rubio keine Monster-Serie spielen sollte (unwahrscheinlich), dürften die Rockets im Vorteil liegen. Prognose: Rockets in 6.