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NBA Spielbericht: Thriller! Warriors zittern sich in Boston zum Sieg

Stephen Curry erzielte 17 seiner 24 Punkte im zweiten Viertel.
© getty

Die Golden State Warriors haben ein Statement gesetzt und bei den Boston Celtics mit 115:111 gewonnen. In einer spannenden Schlussphase entscheidet letztlich ein Offensiv-Rebound von Draymond Green die Partie. Kyrie Irving spielt zwar erneut groß auf, leistet sich in der Crunchtime aber zu viele Fehler.

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Es war alles angerichtet für das Spitzenspiel, beide Teams traten in Bestbesetzung an und der Beginn war gleich furios. Kyrie Irving und Klay Thompson trafen je zwei Dreier, das Tempo war unglaublich hoch. Boston hatte dabei auch Glück, dass Stephen Curry seine offenen Würfe noch nicht traf, wohingegen Al Horford früh seine Touch gefunden hatte.

Bester Mann im ersten Viertel war aber Irving, den die Warriors mal wieder nicht in den Griff bekamen. Das galt aber auf der Gegenseite auch für Kevin Durant, der Jumper um Jumper aus der Mitteldistanz versenkte und 12 Warriors-Punkte in Serie machte. So führten die Dubs nach zwölf Minuten mit 29:26.

Es folgte die Show von Curry, der innerhalb von zwei Minuten vier Dreier durch die Reuse jagte. Die Celtics verloren den zweifachen MVP immer wieder Off-Ball und auch in Transition, das bestrafte der Scharfschütze natürlich gnadenlos. Aber die Gastgeber ließen nicht abreißen, im Gegenteil: ein 10:0-Run brachte wieder die zwischenzeitliche Führung, auch dank teils unverschämt schwerer Würfe von Uncle Drew. Die Gäste gingen aber mit einer knappen 61:59-Führung in die Pause, Curry machte alleine 17 Zähler im Abschnitt.

Die zweite Halbzeit begann mit dem bereits vierten Foul für DeMarcus Cousins, der aber erst einmal auf dem Feld blieb und zwei Jumper traf. Wenig später folgte aber Foul Nummer fünf, nun nahm er dann doch auf der Bank Platz. Die Celtics hatten scheinbar ihren Rhythmus gefunden, Triples von Jayson Tatum (14 im Viertel) und Marcus Morris brachten wieder die Führung (77:75). Die Dubs setzten nun Thompson auf Irving an und das zeigte schnell Wirkung, Boston blieb über fünf Minuten ohne Field Goal und hatte ein wenig Glück, dass der Rückstand nach drei Vierteln nur sechs Punkte betrug (84:90).

Warriors gewinnen zehntes Spiel in Folge

Kyrie war in diesen zwölf Minuten ohne Zähler geblieben, war aber nun der Katalysator eines 12:2-Laufs der Celtics, den Curry und Durant von der Bank verfolgten. Doch als die beiden Stars zurück kamen, übernahmen die Gäste wieder das Kommando, erst ein Irving-Dreier stoppte eine weitere längere Celtics-Dürre. Mit 108:108 ging es in die letzten 150 Sekunden, bevor Thompson einen Transition-Dreier reinnagelte.

Irving leistete sich in dieser Phase einige bittere Ballverluste, Durant konnte es aber nicht bestrafen. Stattdessen glich Marcus Smart von Downtown erneut aus, foulte aber im Anschluss Thompson beim Drive, der beide Freebies traf (111:113). Ein weiterer Dreier von Smart fiel dagegen nicht, doch Durant warf den Ball unerklärlicherweise weg. Auch zwei weitere Chancen konnten die Celtics nicht nutzen. Draymond Green verwarf dann zwar 8 Sekunden vor Schluss beide Freiwürfe, der Rebound gehörte aber wieder dem Champ und Curry machte endgültig den Deckel drauf.

Curry beendete die Partie mit insgesamt 24 Punkten (7/15 FG), während Durant (33, 10/23) der Topscorer der Gäste war. Thompson streute 21 Zähler ein, Cousins kam auf 15 und 8 Rebounds. Für Boston waren Irving (32, 12/27, 10 Assists), Tatum (20) und Horford (22, 10 Boards) die fleißigsten Punktesammler. Daniel Theis wurde nur knapp vier Minuten eingesetzt und konnte sich nicht im Boxscore eintragen.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics (30-19) vs. Golden State Warriors (35-14) 111:115 (BOXSCORE)

  • Temporeich ging es zwischen den beiden Teams zu. Auf beiden Seiten wurde der schnelle Abschluss gesucht, wenn auch teilweise etwas überhastet. Dafür gingen die Mannschaften aber sorgsam mit dem Spalding um, es wurden in den ersten 24 Minuten gerade einmal 13 Ballverluste notiert (7:6 Boston). Am Ende gewannen die Celtics sogar dieses Duell (14:15), die Ballverluste in der Schlussphase waren jedoch folgenschwer.
  • Boston hatte einerseits zu Beginn viel Glück, dass die Warriors einige offene Dreier liegen ließen, doch auf der anderen Seite hatten die Celtics ebenfalls Probleme, ihre freien Würfe zu treffen. In der ersten Halbzeit versenkten die Gastgeber nur einen von fünf Versuchen aus der Ecke, größtenteils waren diese Würfe völlig offen. Auch nach dem Wechsel blieben die Gastgeber kalt, es blieb bei einem einzigen Eckendreier.
  • Ein Problem der Warriors waren dagegen die Offensiv-Rebounds der Celtics. Diese waren zumeist zwei automatische Punkte, während Golden State wenig Kapital aus ihren zweiten Chancen schlagen konnte. Boston schnappte sich 15 Offensiv-Rebounds, die Warriors gerade einmal 11, dafür aber den wichtigsten in Person von Green, der davon profitierte, dass Smart nach dem Fehlwurf ausrutschte.
  • Der Champion verstand es dagegen, leichte Punkte zu generieren. Neben den 22 Transition-Zählern marschierten die Dubs gleich 34-mal an die Freiwurflinie und trafen dort auch noch starke 85 Prozent. Boston traf 14 von 15 Versuchen.
  • Für die Warriors war es der zehnte Sieg in Serie, die längste der kompletten Saison. Zudem war es der neunte Auswärtserfolg in Serie. Für die Celtics ging dagegen die Serie von zehn Heimsiegen in Folge zu Ende.

Boston Celtics vs. Golden State Warriors: Die Stimmen

Al Horford (Celtics): "Gegen ein solches Team darf man sich keine Fehler erlauben. Dafür muss man bezahlen und das haben sie uns am Ende spüren lassen."

DeMarcus Cousins (Warriors) über seine Foulprobleme: "Ich weiß nicht, was ich machen soll. Vielleicht muss ich die Refs alle mal zum Essen einladen. Im Ernst, einige Fouls waren dumme Fehler von mir, bei anderen Pfiffen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln."

Der Star des Spiels

Kevin Durant. Curry und Thompson hatten heiße Phasen, aber Durant war mal wieder der beständigste Warrior, auch wenn sein Turnover in der Crunchtime beinahe das Spiel gekostet hätte. Boston konnte den Forward zumeist nur mit Fouls stoppen, was auch die 13 Freiwürfe bestens erklärt. Ansonsten war natürlich der Wurf aus der Mitteldistanz mal wieder traumwandlerisch sicher.

Der Flop des Spiels

Gordon Hayward. Man kann ihm das Bemühen nicht absprechen, doch als Anführer der Second Unit half er seinem Team nur sehr wenig. Der Forward wirkte behäbig und teilweise fehl am Platze, sowohl offensiv als auch defensiv. Als Curry Dreier um Dreier in den Korb nagelte, war Hayward nicht von jeglicher Schuld freizusprechen. Offensiv standen dagegen magere 2 Punkte und kein einziges Field Goal bei fünf Versuchen. Ebenfalls schwach: Aron Baynes, der gegen Kevon Looney deutlich unterlegen war.

Coaching Move des Spiels

Es war so etwas wie der erste echte Elchtest für Boogie Cousins und die Celtics testeten den Center vor allem zu Beginn und packten ihn in ein Pick'n'Roll nach dem anderen. Cousins hatte damit große Schwierigkeiten, bekam allerdings auch nur wenig Hilfe von seinen Mitspielern. Dennoch blieb festzuhalten, dass Kevon Looney die deutlich bessere Option gegen Boston war. Auch interessant: Im vierten Viertel präsentierte Golden State eine ultragroße Aufstellung mit Durant, Looney und Cousins, die sogar recht ordentlich funktionierte.

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