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NBA-Glossar zur Free Agency: Erklärungen zu Salary Cap, Tarif-Vertrag und Trade-Exceptions

Von SPOX
Chris Paul und LeBron James sind gute Freunde
© getty

Gerade in der Free Agency fallen in der NBA viele Fachbegriffe. Wir erklären die wichtigsten davon rund um die Transferphase, Gehaltsobergrenze und Vertragsoptionen.

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Unrestricted Free Agent

Unrestricted Free Agent wird ein Spieler dann, wenn sein Vertrag ausläuft und es keine weiteren Optionen in seinem Vertrag gibt. Er kann dann frei über sein neues Team entscheiden.

Restricted Free Agent

Ist ein Spieler Restricted Free Agent, kann sein bisheriges Team jedes Angebot eines anderen Teams matchen, also mit dem Angebot der Konkurrenz mitgehen. Der Spieler muss in dem Fall bei seinem bisherigen Team bleiben.

Qualifying Offer

Die Qualifying Offer ist eine Option, die es dem Team ermöglicht, seinen Spieler zum Restricted Free Agent zu machen. Eine Qualifying Offer muss bis zum 30. Juni abgegeben werden. Verzichtet das Team darauf, wird der Spieler automatisch zum Unrestricted Free Agent.

Offer Sheet

Möchte ein Team einen Restricted Free Agent eines anderen Teams unter Vertrag nehmen, müssen sie dem Spieler ein Angebot (Offer Sheet) unterbreiten. Das bisherige Team hat nun sieben Tage Zeit, das Angebot zu matchen.

Player Option

Beinhaltet ein Vertrag eine Player Option, hat der Spieler die Möglichkeit, seinen Vertrag um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht der Spieler diese Option nicht, wird er Unrestricted Free Agent.

Team Option

Gleiches gilt für die Team Option. Ist im Vertragswerk diese Option verankert, hat ein Team die Möglichkeit, den Vertrag eines Spielers um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht das Team die Option nicht, wird der Spieler Unrestricted Free Agent.

Early Termination Option

Die Early Termination Option ist im Grunde das Gegenteil der Player Option. Sie erlaubt einem Spieler aus seinem Vertrag auszusteigen und Free Agent zu werden. Alle Optionen sind an Fristen gebunden.

Salary Cap

Der Salary Cap ist die Gehaltsobergrenze und legt fest, wieviel ein Team an Gehalt in einer Saison ausgeben darf. Allerdings ist diese Grenze nicht fest und durch viele Ausnahmeregeln dehnbar. Damit soll vor allem gesichert werden, dass Teams die Möglichkeit haben, mit ihren bisherigen Spielern zu verlängern, auch wenn sie dadurch den Salary Cap überschreiten. Die Gehaltsobergrenze für die Saison 2018/19 wird bei circa 101 Millionen Dollar liegen, im Jahr darauf bei 108 Millionen.

Luxury Tax

Dadurch, dass der Salary Cap weich ist, kann er durch unzählige Ausnahmen durchbrochen werden. Um dies aber dennoch einzugrenzen, führte die NBA die Luxury Tax ein. Eine komplizierte Formel legt fest, wie weit die Teams die Gehaltsobergrenze überschreiten dürfen, ohne die Luxussteuer zahlen zu müssen. Aktuell gilt ein Schlüssel, der die Steuer festlegt. Für die ersten fünf Millionen Dollar, die ein Team über der Grenze liegt, wird pro Dollar 1,50 Dollar an die NBA fällig. Bis 10 Millionen Dollar sind es 1,75 Dollar, bis 15 Millionen Dollar 2,50 Dollar und bis 20 Millionen Dollar 3,25 Dollar. Stichtag ist der Tag an dem das Team das letzte Regular-Season-Spiel der Saison absolvierte. Seit der Saison 2014/15 gilt es noch eine schärfere Abgabe, die Wiederholungstäter stärker bestraft. Die gezahlten Steuern werden unter den Teams verteilt, die keine Luxussteuer zahlen mussten bzw. als Rücklagen zurückgehalten.

Der Schlüssel für die Luxussteuer-Zahlungen

Team über CapNon-Repeater Steuersatz (in $)Repeater Steuersatz (in $)
unter 5 Mio.1,502,50
5 Mio. bis unter 10 Mio.1,752,75
10 Mio. bis unter 15 Mio.2,503,50
15 Mio. bis unter 20 Mio.3,254,25
Über 20 Mio.3,75 (plus 0,50 pro weitere 5 Mio.)4,75 (plus 0,50 pro weitere 5 Mio.)

Mid-Level Exception

Die Mid-Level Exception ermöglicht den Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben, sich aber noch nicht im Luxury-Tax-Bereich befinden, für 8,406 Millionen Dollar im ersten Vertragsjahr Spieler zu verpflichten. Dabei ist es egal, ob die Summe nur für einen Free Agent oder für mehrere genutzt wird. Der Vertrag darf höchstens vier Jahre Laufzeit haben.

Taxpayer Mid-Level Exception

Für Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben und sich bereits im Luxury-Tax-bereich befinden, gibt es die Möglichkeit, mit einer Taxpayer Mid-Level Exception Spieler zu verpflichten. Die Summe betrug in der Saison 2017/18 5,192 Millionen Dollar und kann entweder für einen Free Agent oder auch für mehrere Spieler verwendet werden. Der Vertrag darf höchstens drei Jahre Laufzeit haben.

Room Mid-Level Exception

Die Room Exception funktioniert ähnlich wie eine normale Exception, allerdings ist sie nur für Teams verfügbar, die ihren Capspace bereits verbraucht haben. So können Teams für einen kleineren Betrag Spieler verpflichten, obwohl sie eigentlich keinen Platz mehr unter dem Salary Cap haben.

Bi-Annual Exception

Wie der Name schon verrät, kann diese Exception von Teams nur alle zwei Jahre verwendet werden. Franchises nutzen diese Möglichkeit aber sehr selten, da wenn man sie verwendet, die Luxussteuergrenze nicht überschritten werden darf.

Minimumvertrag

Teams, die über dem Salary Cap sind, können Spieler für das festgelegte Minimumgehalt verpflichten. Die Vertragslaufzeit ist auf höchstens zwei Jahre festgelegt, wobei sich das Gehalt im zweiten Jahr nach dem festgelegten Minimumgehalt in der zweiten Saison richtet. Das Minimumgehalt ist an die NBA-Erfahrung des Spielers gekoppelt. Ein ungedrafteter Rookie erhält demnach in der kommenden Saison 815.615 Dollar. Ein Veteran mit mindestens zehn Jahren NBA-Erfahrung bekommt 2,328 Millionen Dollar.

Gehalts-Skala für Minimumverträge in der Saison 2017/18 (in Mio. Dollar)

NBA-JahreJahr 1Jahr 2Jahr 3Jahr 4Jahr 5
00,816
11,3131,378
21,4711,5451,619
31,5241,6011,6771,753
41,5771,6561,7351,8141,893
51,7101,7951,8801,9662,051
61,8421,9342,0262,1182,210
71,9742,0732,1722,2702,369
82,1062,2122,3172,4222,528
92,1172,2232,3292,4352,540
10+2,3292,4452,5622,6782,794

Larry Bird-Regel

Die Regel ist nach der Celtics-Legende benannt, da es Boston als erstem Team gestattet war, den Vertrag mit dem damaligen Superstar zu verlängern, obwohl das Team damit den Salary Cap überschritten hatte. Ein Free Agent kommt für diese Ausnahmeregel in Frage, wenn er mindestens drei Jahre in Folge für dasselbe Team gespielt hat, ohne entlassen worden zu sein oder das Team als Free Agent gewechselt zu haben. Wird der Spieler zu einem anderen Team getradet, bleiben seine Bird-Rechte erhalten. Die Vertragslänge darf fünf Jahre nicht überschreiten. Free Agents, die diese Möglichkeit haben, werden Bird Free Agents oder Qualifying Veteran Free Agents genannt.

Early-Bird-Regel

Die Early-Bird-Regel ist eine abgeschwächte Form der Larry-Bird-Regel und ermöglicht dem Team, dem Spieler bereits nach zwei Jahren im Team ohne Entlassung oder Wechsel als Free Agent, einen neuen Vertrag zu verbesserten Konditionen anzubieten. Der neue Vertrag muss eine Vertragslänge von mindestens zwei Jahren und höchstens vier Jahren beinhalten und muss entweder mit 175 Prozent des alten Lohns oder des NBA-Durchschnittslohns dotiert sein, je nachdem was höher ist. Die Early-Bird-Rechte verfallen, wenn ein Spieler zu einem anderen Team getradet wird. Allerdings besitzt der Spieler in dem Fall ein Vetorecht für den Trade. Diese Spieler werden Early Qualifying Free Agents genannt.

Designated Rookie Extension

Diese Regel verwenden Teams häufig, um ihre gedrafteten Spieler langfristig zu binden. Rookies, die in der ersten Runde gedraftet wurden, unterschreiben zumeist Verträge über 4 Jahre. Nach dem dritten Jahr können Teams dann die Designated Rookie Extension anbieten, welche maximal 25 Prozent des Salary Caps betragen darf. Das Team kann dabei nicht mehr Geld anbieten, dafür aber ein zusätzliches fünftes Jahr.

Designated Veteran Extension

Diese Regel wurde 2017 neu im CBA verankert. Sie erlaubt es Teams, ihren besten Spielern deutlich mehr Geld anzubieten, als es andere Franchises tun könnten. Der Spieler muss sieben oder acht Jahre in der NBA gespielt haben, wenn er die Extension in Anspruch nehmen kann. Dazu muss er noch ein oder zwei Jahre unter Vertrag stehen. Um allerdings als Designated Veteran zu gelten und bis zu 35 Prozent des Caps zu bekommen, muss eines von drei Kriterien zutreffen:

  • Der Spieler muss in der vergangenen Saison im All-NBA First, Second oder Third Team gestanden haben oder in den beiden Saisons zuvor.
  • Der Spieler muss in der vergangenen Saison zum Defensive Player oft he Year gewählt worden sein oder in den beiden Saisons zuvor.
  • Der Spieler wurde in einer der vergangenen drei Saisons zum MVP gewählt.

Disabled Player Exception

Es erlaubt Teams, einen verletzten Spieler zu ersetzen. Dabei bestimmt die Liga, ob die DPE angewendet werden darf. Tut sie dies, kann die Franchise für den Rest der Saison einen neuen Spieler holen. Das Salär ist dann maximal 50 Prozent des verletzten Spielers oder die Höhe der Mid-Level Expection für Non-Tax-Payer. Was von beiden weniger wert ist, ist der Betrag, den ein Team dem neuen Spieler anbieten kann.

Trade Exception

Eine Trade Exception entsteht, wenn ein Team einen Spieler tradet und der Spieler, der aufgenommen wird, ein geringeres Gehalt hat als der getradete Spieler. Das Team hat nun ein Jahr die Möglichkeit, in anderen Trades Spieler aufzunehmen, die ein höheres Gehalt als die abgegebenen Spieler haben. Allerdings darf die Differenz die Trade Exception nicht überschreiten.

Nicht-garantierte Verträge

Nicht alle Verträge in der NBA sind über die gesamte Summe oder Laufzeit garantiert. Oftmals haben die Teams die Möglichkeit, einen Spieler im letzten Vertragsjahr für einen Teil seines Gehalts aus dem Vertrag zu kaufen. Nur dieser Teil zählt dann für den Salary Cap. Der Spieler ist in dem Fall Unrestricted Free Agent.

10-Tages-Vertrag

Ein 10-Tages-Vertrag können Teams während der Saison einem Spieler bis zu zweimal geben. Der Kontrakt ist drei Spiele oder zehn Tage gültig, je nachdem was länger ist. Möchte das Team den Spieler nach dem zweiten Kurzzeitvertrag halten, müssen sie ihm einen Vertrag für den Rest der Saison geben. 10-Tages-Verträge können nicht vor dem 5. Januar unterzeichnet werden und dürfen nur bis zum 80. Saisonspiel bzw. bis zehn Tage vor Ende der Regular Season vergeben werden.

Sign-and-Trade

Ein Team kann den Vertrag mit einem Spieler verlängern, um ihn dann innerhalb von 48 Stunden zu einem anderen Team zu traden. Kommt innerhalb dieser Zeit kein Trade zustande, ist der Vertrag ungültig. Ein Sign-and-Trade-Vertrag muss mindestens drei Jahre lang sein. Bird-Rechte dürfen nicht übernommen werden. Ein Sign-and-Trade-Deal macht dann Sinn, wenn ohnehin klar ist, dass der Spieler nicht bei seinem Team bleiben will. So erhält das Team zumindest noch eine "Entschädigung" in Form von Spielern oder Draft Picks. Das aufnehmende Team kann gleichzeitig Platz unter dem Salary Cap schaffen.

Two-Way-Contract

Das Two-Way-Contract-System soll es den NBA-Teams ermöglichen, im Entwicklungsbereich mehr Kontrolle über Perspektivspieler zu erlangen. Bislang konnten die Teams zwar Nachwuchstalente in Form eines G-League-Kontrakts binden, dieser verhinderte jedoch nicht, dass eine andere NBA-Franchise selbigen Akteur während der Saison ohne Restriktionen wegschnappen konnte. Genau diese Problematik adressiert das neue System. Es ermöglicht den Teams, eine Eins-zu-eins-Bindung von bis zu zwei Spielern umzusetzen, die einen NBA-Vertrag erhalten. Statt der üblichen 15 Plätze (Minimum 12) im Roster sind somit bis zu 17 möglich. Die zusätzlichen zwei Plätze können allerdings nur durch Two-Way Contracts genutzt werden. In der Saison 2018/19 erhält ein Two-Way-Player ein Salär von 77.250 Dollar.

Moratorium

Jedes Jahr am 1. Juli startet um Mitternacht die Free Agency. Ab da dürfen die Teams mit den Free Agents Kontakt aufnehmen und verhandeln. Allerdings dürfen die Verträge erst nach Ablauf des Moratoriums unterzeichnet werden. Zuvor checkt die NBA die Bilanzen und legt den Salary Cap für die kommende Saison fest. In diesem Jahr endet das Moratorium am 7. Juli.

Tarifvertrag (CBA)

Die NBA (vertreten durch die Commissioner und die 30 Teambesitzer) und die Spielergewerkschaft der NBA handeln den Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, kurz: CBA) aus. Dort werden alle Regeln zu Transfermodalitäten, dem Salary Cap, den Spielerverträgen usw. festgelegt.

Wer einen tieferen Blick in die Materie werfen möchte, kann sich auf folgender Seite informieren: http://www.cbafaq.com/salarycap.htm