NBA

DS17 im Fehler-Festival von der Rolle

Dennis Schröder
© getty

Die Atlanta Hawks (37-34) haben ihr Gastpiel bei den Washington Wizards (43-28) mit 100:104 (BOXSCORE) verloren. Es war ein Spiel mit zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten. Dennis Schröder erwischte einen äußerst gebrauchten Abend.

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Beide Teams leisteten sich zusammengerechnet 35 Ballverluste und schossen nur knapp 40 Prozent aus dem Feld. Doch im Gegensatz zu den Hawks konnten sich die Wizards im Spielverlauf steigern. Sinnbildlich dafür war der Auftritt von John Wall, der zur Halbzeit noch keinen einzigen Punkt erzielt hatte, am Ende aber bei 22 Zählern und 10 Assists stand.

Ein deutlich weniger schmeichelhaftes "Double-Double" erzielte Dennis Schröder. Der Point Guard leistete sich neben seinen 18 Punkten auch 10 Ballverluste. Topscorer der Hawks war Tim Hardaway Jr (29 Punkte).

Bei den Wizards überzeugte neben Wall Bradley Beal, der viermal von Downtown einnetzte und auf insgesamt 29 Punkte kam. Durch diesen Erfolg haben die drittplatzierten Wizards nun 6 Spiele Vorsprung auf die Hawks (Rang 5) und damit den Heimvorteil in den Playoffs so gut wie sicher.

Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Wir müssen lernen, ohne Paul Millsap auszukommen. Es hat heute etwas besser funktioniert als zuletzt. Aber bis er zurückkommt, müssen wir es noch besser machen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Aufgrund der Verletzungen von Millsap und Bazemore musste Coach Bud wieder etwas improvisieren: Schröder, Hardaway Jr., Sefolosha, Ilyasova und Howard bildeten die Starting Five. Sie bekamen es mit Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat zu tun.

1. Viertel: Es war ein munterer Start- mit Vorteilen für Atlanta. Schröder machte einen Ballverlust mit einem Doppelblock auf der anderen Seite wieder wett, Hardaway Jr. setzte per Dunk das erste Ausrufezeichen. Die Wizards gingen ein hohes Tempo und erspielten sich offene Würfe, von denen sie zu viele liegen ließen (10 Fehlwürfe in Folge!). D12 griff sich die Rebounds ab und hatte auch vorne erfolgreiche Aktionen gegen Gortat. 20:16 Atlanta.

2. Viertel: Bogdanovic traf einen Dreier mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr und beendete einen Hawks-Run. Spielfluss gab es in dieser Phase kaum. Der Grund: Turnover, Fouls und jede Menge Fehlwürfe. Auch Schröder passte sich dem Niveau an und verschenkte mehrere Bälle. Immerhin Hardaway traf regelmäßig, doch um sich abzusetzen reichte das nicht: 46:40 Atlanta.

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3. Viertel: Wall traf endlich seinen ersten Wurf, sogar direkt von Downtown. Porter legte - auch von draußen - nach. Die Hoffnung, dass so etwas wie ein Spielrhythmus aufkommen würde, zerstörte Wall mit einem unbedrängten Airball aber umgehend. Auf der anderen Seite traf Sefolosha einen Leger, klaute anschließend den Inbound-Pass von Gortat und sagte per Dreier artig "Danke". Wall schüttelte den Kopf. Eine zwischenzeitliche Wizards-Führung egalisierte Hardaway: 67:67.

4. Viertel: Zwei erfolgreiche Fastbreaks brachten die Hausherren mit einem Punkt in Front. Schröder erlaubte sich den nächsten Ballverlust, was Beal per Dreier bestrafte. Dann ging plötzlich alles ganz schnell: Die Hawks scheiterten bei dem Versuch, eine Antwort zu erzwingen, was die Wizards eiskalt bestraften. Wall stellte per Schnellangriff auf 91:80. Bei Atlanta keimte dank eines Sefolosha-Dreiers noch einmal Hoffnung auf, doch Morris war mit einem Dreipunktspiel zur Stelle. Zwar gelang den Hawks noch einmal ein 7:0-Run, doch es reichte nicht mehr: Am Ende hieß es 104:100.

Wizards vs. Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Bradley Beal. Seine Dreier waren es, die die Hauptstädter erst im Spiel hielten und später dafür sorgten, dass die Hawks auf Distanz gehalten wurden. Er wurde im Laufe des Spiels immer treffsicherer und hat in der laufenden Spielzeit nun 200 versenkte Dreier auf dem Konto. Seit Gilbert Arenas in der Spielzeit 2006/07 ist dies keinem Wizards-Spieler mehr gelungen.

Der Flop des Spiels: Dennis Schröder. Er wusste es selber: Das war ein Tag zum Vergessen für den Deutschen. Seine Versuche, das Spiel mal schnell zu gestalten, endeten meist mit einem Turnover. Auch im Halbfeldspiel erlaubte er sich schwache Pass- und Wurfentscheidungen (5/16 FG, 10 TO). In der zweiten Halbzeit wurde er von Wall dominiert.

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Das fiel auf:

  • Die Wizards hatten 4 der letzten 5 Spiele verloren, die Hawks gar 7 der letzten 10. Der Negativ-Lauf war beiden Teams anzusehen: Der Ballvortrag war nervös, offene Abschlüsse ohne Selbstvertrauen, sogar komplett offene Leger (Hardaway und Wall) wurden liegen gelassen. Washington hatte zur Halbzeit bereits 13 Ballverluste auf dem Konto, bei Atlanta waren es derer 10 (6 gingen auf Schröders Kappe). John Wall stand zum Pausentee bei 0 Punkten und 0/8 aus dem Feld. Die Stimmung im Verizon Center war entsprechend zurückhaltend.
  • Die Hawks versuchten immer wieder, Gortat zu attackieren. Fast immer waren es seine Gegenspieler, die zum Pick-and-Roll gerufen wurden, da der Pole der einzige Spieler der Wizard-Starter ist, der bei einem Switch deutliche Mismatches erzeugt. Darüber hinaus wurde er auch "klassisch" gegen Dwight Howard ins Eins-gegen-Eins geschickt, der in der Anfangsphase durchaus ansprechende Postmoves auspackte.
  • Paul Millsap fehlte den Hawks an allen Ecken und Ecken. Vor allem Schröder litt unter der Abwesenheit des Alleskönners: Denn D17 bekam keinerlei Unterstützung im Playmaking. So konnte sich die Wizards-Defense auf den Deutschen fokussieren, der keinen guten Tag erwischte und am Ende 10 Tunovers zu beklagen hatte.

Der Spielplan im Überblick