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Wildes Comeback! Butler attackiert Teammates

Dennis Schröder schockte die Bulls mit seiner starken Leistung
© getty

Im deutschen Duell zwischen Dennis Schröder und Paul Zipser hat der Braunschweiger mit seinen Atlanta Hawks in einem echten Krimi die Oberhand behalten. Beim 119:114-Erfolg (BOXSCORE) sorgte Dennis in den letzten drei Minuten für ein furioses Comeback.

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Wow! Was für ein Finish! Als alles vorbei war, standen die Münder der Fans im United Center zu Chicago noch lange offen. Der Grund dafür hieß Dennis Schröder.

Lange sah alles nach einem Sieg für die Bulls aus, da Atlanta keine Antwort auf die starken Jimmy Butler (40 Punkte, 13/22 FG) und Dwyane Wade (33 Punkte, 14/24 FG). Dann aber drehte Schröder auf - und stellte in den letzten drei Minuten den Spielverlauf auf den Kopf.

Mit 24 Punkten, 9 Assists und 4/6 Dreiern führte Schröder die starken Hawks-Starter, die alle in den zweistelligen Punktebereich kamen, an. Es war der 12. Sieg in den letzten 15 Spielen für Atlanta, das damit Platz vier im Osten festigt.

Paul Zipser stand 23 Minuten auf dem Parkett und zeigte ein unauffälliges Spiel (2 Punkte, 3 Rebounds, 2 Blocks).

Die Reaktionen:

Dwyane Wade (Bulls): "Ich weiß nicht, ob meine Teamkollegen sich vielleicht nicht genug um das Spiel scheren, daher kann ich nicht sagen, das es der Grund ist, warum wir verloren haben. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass jeder heute nach Hause geht und kein Essen bekommt. Solche Spiele müssen wehtun. Danach darfst du nicht schlafen können, du musst dich so fühlen, als wolltest du mit niemandem sprechen. Ich weiß nicht, ob das unseren Jungs so geht. Hoffentlich belehren sie mich eines Besseren, aber ich will von ihnen sehen, dass die Pleiten wehtun. Wir können mal schlecht spielen und Würfe nicht treffen, aber wir machen zu viele Fehler und wir kassieren zu viele Niederlagen. Wenn man mehr erreichen möchte, als ein NBA-Jersey zu tragen und ein bisschen Geld zu verdienen, dann ist so etwas nicht akzeptabel. Denn das ist alles, was wir zur Zeit machen."

Jimmy Butler (Bulls): "Ich verstehe, dass man einen offenen Wurf nimmt, wenn man ihn bekommt. Aber an einem bestimmten Punkt im Spiel muss man den Ball zu seinen besten Spielern bringen. Wenn man nach so einem Spiel nicht sauer ist, dann ist irgendwas verkehrt. Das ist dein Job. Du solltest ihn lieben. Aber nicht jeder sieht es anscheinend so. Ich möchte mit Leuten zusammenspielen, denen das hier wichtig ist und die Spiele für diese Organisation gewinnen wollen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Mike Budenholzer setzt zu Beginn wie zuletzt auf Schröder, Thabo Sefolosha, Kent Bazemore, Paul Millsap und Diwhgt Howard . Paul Zipser kam für Chicago von der Bank. Jerian Grant begann auf der Eins. An seiner Seite: Wade, Butler, Taj Gibson und Robin Lopez.

1. Viertel: Chicago setzte früh auf D-Wade im Post. Dessen Pump Fake funktionierte wie eh und je. Der Altmeister hängte Sefolosha das Foul an und traf anschließend mit Brett. Generell wirkten die Bulls zu Beginn etwas wacher und erspielten sich dank guter Defense eine frühe Führung (14:6). Dennis war noch kalt (1/5 FG), während Wade mit einem Fsabtreak-Dunk seinen 21.000 Punkt der Karriere scorte. Zipser verfehlte seine ersten beiden freien Dreier, doch zum Ende des Viertels fanden die Hausherren den zwischenzeitlich verlorenen Faden in der Offensive wieder. Dank Butlers Transition-Dreier in letzter Sekunde nahmen die Bulls eine 29:22-Führung mit ins zweite Viertel.

2. Viertel: Zipser startete mit zwei getroffenen Freiwürfen und holte sich dadurch ein wenig Selbstbewusstein. Das Niveau der Partie ließ nun generell zu wünschen übrig. Doug McDermott sorgte mit mehreren guten Aktionen immerhin dafür, dass Chicago weiterhin führte. Mit der Rückkehr von Schröder ging wieder etwas mehr bei Atlanta. Doch der Braunschweiger bekam zu wenig Unterstützung vom Hawks-Frontcourt. Zudem machten den Gästen die Ballverluste zu schaffen (schon 8). Wade fand ein paar Körner von früher in seiner Hosentasche und vernaschte Bazemore. Er stand zur Pause bei 15 Punkten (7/9 FG).Seinetwegen blieb Chicago in Front. 59:51.

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3. Viertel: Schröder holte sich innerhalb von 120 Sekunden seine Fouls drei und vier ab, Budenholzer ließ ihn aber erst einmal drauf. Millsap war endlich erwacht und zeigte mehr Einsatz in der Offensive. Auch die Flügel fingen nun an zu treffen, während die Bulls etwas aus dem Tritt kamen. Ein Dreier von Sefolosha glich das Spiel aus, doch dank Wade und Butler holte sich Chicago die Führung zurück. Wie schon im ersten Abschnitt traf Jimmy Buckets einen schwierigen Wurf mit ablaufender Uhr und stellte auf 83:78.

4. Viertel: Nachdem sich Wade eine Mini-Auszeit genommen hatte, war er in der Crunchtime wieder zur Stelle. Ein Jumper nach dem anderen rauschte durch die Reuse. So verschaffte er den Bulls ein wenig Luft zum atmen. Butler konterte Schröders Dreier aus der Ecke mit einem Vierpunktspiel gegen zwei Verteidiger. Eine Auszeit von Coach Bud befeuerte Atlanta aber noch einmal. Ein weiterer Dreier von Schröder, der jetzt aufdrehte, sorgte für den Höhepunkt eines 11:0-Runs zur Führung. Butler und Wade zeigten Nerven, während der Deutsche auch noch seine beiden Freiwürfe traf. Das Comeback war perfekt! Die Hawks siegten dank Killer-Dennis mit 119:114.

Bulls vs. Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Zu Beginn des Spiels sah es danach aus, als würde es eine zähe Angelegenheit für Dennis werden, doch der Hawks-Spielmacher kämpfte sich in die Partie und drehte im Schlussviertel richtig auf. Seine Crunchtime-Plays waren es, die das Comeback ermöglichten. Am Ende standen für ihn 24 Punkte, 9 Assists und 4/6 Dreier zu Buche.

Der Flop des Spiels: Nikola Mirotic. Der Shooting-Forward der Bulls war den ganzen Abend nicht auf Höhe des Spielgeschehens. Auch zeigte er nicht den Einsatz und Willen seiner Teamkollegen. Sorgte mit einer Backcourt-Violation für ein Kopfschütteln seiner Teamkollegen und traf lediglich 3 seiner 11 Versuche aus dem Feld. Dennoch wechselte Hoiberg ihn zum letzten Angriff für Zipser ein. Er bekam sogar einen offenen Dreier zur Führung, doch der spiegelte den Verlauf des Abends von Threekola wider. Ebenfalls schwach: Robin Lopez.

Das fiel auf:

  • Fred Hoiberg hatte nicht geschlafen und wusste um Schröders gute Form. Er stellte mit Butler von Anfang an seinen besten Verteidiger gegen den Hawks-Spielmacher. Grant übernahm dafür die Defensive gegen Bazemore bzw. Hardaway. In der Schlussphase verteidigte Schröder am anderen Ende des Courts für einige Plays Paul Zipser.
  • In Hälfte eins war der Frontcourt von Atlanta komplett abgemeldet. Howard war offensiv kein Faktor, defensiv kam seine Hilfe oft zu spät. Millsap wirkte abwesend und bis auf langsame Pump Fakes fiel auch er kaum auf. Immerhin das änderte sich nach dem Pausentee. Der Power Forward schaltete sich vermehrt ein und war neben Dennis die zweite Kraft der Hawks-Aufholjagd.
  • Was auch immer Lopez genommen hatte - irgendwie hielt er sich im Laufe des Spiels immer mal wieder für einen Shooter. Gleich drei Mal versuchte es der Big Man mit langen Zweiern und es stellt sich nur eine Frage: Warum?
  • Im dritten Viertel experimentierte Hoiberg und brachte Butler auf der Eins. Drei weitere Flügel (Zipser, McDermott und Nikola Mirotic) bildeten neben Cristiano Felicio das Lineup. Und es funktionierte! In dieser Phase holte sich Chicago die zwischenzeitlich eingebüßte Führung zurück.
  • Insgesamt sah Zipser 23 Minuten, in denen er ein unauffälliges, aber solides Spiel zeigte. Mit zwei guten Drives kreierte er Möglichkeiten für Mitspieler. Obwohl er seine drei offenen Dreier vergab (einen davon in der Crunchtime), trug er zum besseren Spacing bei, zudem glänzte er gleich mehrfach mit guter Defense (2 Blocks). Einzig sein Foul an Howard, das gerade mal einen Fünfjährigen am Korberfolg gehindert hätte, war negativ anzumerken. D8 bedankte sich und nahm das And-One dankend an.

Der Spielplan im Überblick

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