Dallas suchte lange Zeit nach dem richtigen Mittel und hatte mit den engagierten Kings mächtig Probleme. Dabei zeigte das Heimteam besonders bei den Ballverlusten ungewohnte Schwächen, während die Überlegenheit unter den Brettern im Laufe des Spiels immer mehr abnahm. Am Ende gab die Erfahrung den Ausschlag für die Gastgeber.
Wichtiger Faktor bei Dallas war Deron Williams (25 Punkte), der zurück in der Starting Five war. Der Spielmacher brauchte ein wenig, um sich einzugrooven, war dann aber an vielen wichtigen Plays beteiligt, attackierte gekonnt die Zone und vollendete final den Buzzer-Beater zum Sieg. Dazu legte JaVale McGee sein erstes Double-Double im Mavs-Dress auf (13 Punkte, 11 Rebounds).
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Ansonsten traf Wesley Matthews 2 von 4 hinter der Dreierlinie und erzielte 20 Punkte. Dirk Nowitzki erlebte lange keinen guten Shooting-Abend: Kaum ein Dreier saß, viele Würfe wirkten erzwungen und am hinteren Ende des Courts zeigte sich nicht selten die fehlende Schnelligkeit. Nichtsdestotrotz stellte sich Nowitzki (23 Punkte) der Verantwortung und trug sein Team in den entscheidenden Momenten. Darunter der wichtige Dreier zum Anschluss kurz vor Ende der Partie.
Die Kings sahen nach dem beeindruckenden Auftritt gegen OKC erneut einen formstarken DeMarcus Cousins (35 Punkte, 17 Rebounds, 6 Steals). Nur die 10 Turnover wollen nicht so recht ins Bild passen. Währenddessen scheint Rudy Gay langsam sein Tief abzuschütteln. Gegenspieler Parsons konnte die Kreise des Forwards nur selten eindämmen, der das Spiel mit 31 Punkten (13/20 FG) und 5 Rebounds abschloss. Unterstützung bekam das Duo von Quincy Acy (12 Punkte) und Marco Belinelli (14 Punkte).
Die Reaktionen:
Rick Carlisle (Coach Mavericks): "Wenn man mit 1:20 auf der Uhr sieben Punkte zurückliegt, musst man ein perfektes Spiel abliefern. Die Chancen stehen bei einem Prozent, aber man muss immer daran glauben."
Deron Williams (Mavericks): "Schön war das nicht und es war definitiv nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben, aber es ist ein Sieg. Und der ist sehr wichtig für unsere Moral und die ganze Mannschaft."
DeMarcus Cousins (Kings): "Das war ein unglaubliches Spiel. Es gab Big-Shots auf beiden Seiten. Am Ende ging es nur darum, wer eben den größeren Wurf trifft. Das war ein klasse Spiel und hat richtig Spaß gemacht."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Mavericks freuen sich über die Rückkehr von Deron Williams in die Starting Five. Ansonsten ergibt sich das gewohnte Bild: Matthews, Parsons, Nowitzki und Pachulia.
Bei den Kings gibt es zwei Änderungen: Rondo fällt mit Rückenbeschwerden aus und wird durch Collison ersetzt. Quincy Acy startet für Omri Cassipi auf dem Hardwood. Gay, McLemore und Cousins komplettieren die erste Fünf.
Mavericks vs. Kings: Hier geht's zum BOXSCORE
4.: Da läuft aber einiges schief! Nur wenige Minuten sind gespielt und die Mavs haben bereits 4 Ballverluste auf dem Konto. Um die Nerven zu beruhigen, nimmt Carlisle die Ausszeit - 2:7 aus Sicht von Dallas.
12.: Zaza macht gegen DMC bisher einen guten Job, ansonsten wirkt das noch ziemlich fahrig, was beide Teams da auf dem Parkett abliefern. Mittlerweile führen die Mavericks mit 27:24.
18.: Ouhlala, Mr.McGee! Der Center zeigt gerade, warum er einst als einer der talentiertesten Big Men der NBA galt. Ein kurzer Abriss der Highlights: Ein Sky Hook, zwei dicke Blocks, zwei intelligente Steals und neben 3 Offensiv-Rebounds noch der krachende Alley-Oop-Dunk. Das liest sich nicht nur schön, sondern führt zu einem 36:30 für Dallas.
24.: So langsam bekommen die Mavs ein wenig Struktur rein, auch wenn der Dreier weiter nicht fallen will (3/11 3FG) und bereits 7 Turnover zu Buche stehen. Bei den Kings dagegen viel Stückwerk. Immerhin sitzen die Longballs (6/13 3FG): 49:43 zur Pause.
29.: Wes Matthews spielt gerade richtig stark. Der nächste Beweis? Cousins geschickt den Ball geklaut, im Fastbreak für den Dreier angespielt und der Guard lässt es regnen. Das bedeutet eine 10-Punkte-Führung für die Mavs.
34.: Was fliegt denn da durch die American Airlines Arena? JaVale McGee. Devin Harris haut einen richtig optimistischen Alley-Oop-Pass auf den Center raus. McGee streckt sich weit nach hinten und knallt den Tomahawk-Jam mit Urgewalt durch den Ring. Das Publikum ist aus dem Häuschen.
41.: So schnell geht's in der NBA. Vor wenigen Minuten war noch große Partystimmung im Staate Texas, doch inzwischen haben die Gäste hier das Sagen und liegen nur hinten, weil Pachulia vor dem erfolgreichen Cousins-Dreier Belinelli über den Haufen rennt. Noch steht's 82:80.
46.: Mittlerweile geht es hin und her. Die Kings suchen natürlich über Gay und Cousins ihre Punkte. Für Dallas geht's über Dirk und Matthews. Nowitzki trifft den ersten Dreier des Spiels, clutcht den Fadaway mit ablaufender Uhr rein und Matthews mit dem Three-Point-Play im Fastbreak.
48.: Overtime in Dallas! Dirk wird hart in die Mangel genommen und drückt nach dem Switch Seth Curry zur Seite, lehnt sich nach hinten und haut einen 8-Footer rein. Aber Belinelli antwortet direkt für Drei. Nach dem folgenden Layup von Williams sind noch zwei Sekunden auf der Uhr und Cousins trifft tatsächlich mit dem Buzzer.
52.: Dieses Spiel will wohl keinen Sieger finden. Erst können sich die Kings ein wenig absetzen, zeigen sich dann aber wieder zu ungeduldig. Schließlich hat Nowitzki seinen Auftritt. Erst wird der Dreier zum Pass auf Pachulia angetäuscht, dann sitzt der nächste Zweier in Rückenlage: 104:104.
53.: Weiter geht der Wahnsinn in Texas. Zaza klaut Boogie den Ball, der wütend mit den Füßen stampft und sich kaum beruhigen will. Nur vergibt Dirk im folgenden Spielzug den offenen Dreier. Curry versetzt die letzte Chance für Sacramento und wir sehen noch mal fünf Minuten.
55.: Erneut haben die Kings den besseren Start. Cousins ist ohne Kettenhund Pachulia nicht zu bändigen und knallt Dallas die Punkte um die Ohren. Beim Stand von 113:109 gibt's die Auszeit.
58.: Das ist NBA-Basketball! Die Mavericks liegen wenige Sekunden vor Schluss mit 5 Punkten zurück, da marschiert Nowitzki wild nach vorne und fordert den Ball an der Dreierlinie. Step-back gegen Cousins - BANG! In der Folge versemmelt Collison den Wurf. Mit 1,5 Sekunden auf der Uhr spielt Harris Kollege Williams frei. D-Will schickt Gay in die Zuschauerränge und schweißt den wilden Longball zum Buzzer-Wunder ein.
Der Star des Spiels: Deron Williams. Erzielte alleine 9 Punkte in der Overtime und übernahm zusammen mit Nowitzki die Verantwortung. Die Krönung war schließlich der verrückte Gamewinner.
Der Flop des Spiels: Marco Belinelli. Der Dreierspezialist versuchte viel und war auch bei den Boards (9 Rebounds) gut unterwegs. Nur wollte ihm seine Hauptaufgabe kaum gelingen. 13 Dreier feuerte der Italiener ab, 4 fanden ihr Ziel. Diese waren zwar wichtig, am Ende aber zu wenig.
Das fiel auf:
- Auch wenn Dallas lange mit dem eigenen Dreier haderte, konnte man die Schwäche lange Zeit gekonnt unter den Körben ausgleichen. Alleine in der ersten Hälfte pflückten sich die Gastgeber 11 Rebounds mehr als Sacramento (29:18). Sowohl Pachulia als auch McGee schnappten sich offensiv einige Boards. Dadurch kamen die Mavs zu massig zweiten Chancen.
- Die Kings initiierten ein sehr wildes und umtriebiges Spiel, wovon sich die Mavericks lange anstecken ließen. Als Turm in der Schlacht brachten einzig McGee und Kollege Pachulia im ersten Durchgang etwas Ruhe in die Aktionen, da sie defensiv den stärksten Eindruck machten und offensiv die angesprochenen Rebounds besorgten. Im zweiten Abschnitt verflog dieser Effekt, sodass die Mavs immer weiter aus dem Gleichgewicht gerieten.
- Ab von der Norm hatten die Mavericks große Probleme, auf den Spalding aufzupassen. Vor allem Deron Williams war der Rost noch ein wenig anzumerken (5 Turnover). Allerdings zeigten sich die Kings auch sehr aufmerksam und stellten potentielle Anspielstationen der Gastgeber geschickt zu. So hatte Dallas immer wieder Mühe, das passfreudige Teamplay aufzuziehen und war zu vielen schlechten Würfen gezwungen.
- Sacramento muss sich in vielen Fällen fehlende Geduld vorwerfen lassen. Die Kings befanden sich immer wieder in aussichtsreichen Positionen, doch anstatt sich den Gegner auszugucken, rannten Cousins und Co. zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Für Cousins resultierte diese kurzsichtige Spielweise in 10 Ballverlusten.
- Zaza Pachulia spielte beeindruckende Defense gegen DeMarcus Cousins. Auch wenn Boogie in der regulären Spielzeit noch den Buzzer-Beater traf und 36 Punkte auflegte, zerrte der Georgier gehörig an den Nerven des offensivstarken Centers. 5 Steals von Zaza sprechen eine deutliche Sprache. Außerdem blieb der Dallas-Center unglaublich ruhig und vermied bis zum Schluss unnötige Fouls.