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Spurs rücken Houston auf die Pelle

Von Martin Gödderz
Point Guard Tony Parker (r.) war der überragende Mann bei den Spurs
© getty

Die derzeit überragend aufspielenden San Antonio Spurs (53-26) rollen auch über die Houston Rockets(53-25) hinweg und machen durch den neunten Sieg in Serie im Kampf um den zweiten Platz in der Western Conference Boden gut auf den texanischen Kontrahenten. Beim 110:98-Heimerfolg überragen vor allem Parker und Leonard.

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Der packende Kampf um den zweiten Platz im Westen nimmt immer dramatischere Formen an. Nach dem nächsten grandiosen Sieg gegen die Rockets trennt Champion San Antonio auf dem sechsten Platz lediglich eine Niederlage von Rang zwei. Dabei lieferten beide Teams im AT&T Center bereits einen Vorgeschmack auf die Playoffs, wobei Houston nur eine Halbzeit mit den formstarken Spurs mithalten konnte.

Überragend beim amtierenden Champion agierte Point Guard Tony Parker, der mit 27 Punkten Top-Scorer war und sehr effektive 13 seiner 18 Versuche aus dem Feld traf. Auch Kawhi Leonard (20 Punkte, 9/15 FG, 4 Steals) machte erneut ein bärenstarkes Spiel. Manu Ginobili (13 Punkte, 3/4 Dreier) und Boris Diaw (15 Punkte, 9 Rebounds) agierten stark von der Bank.

Bei Houston war wie so oft James Harden bester Punktesammler. 22 Punkte und 4 Assists holte der Shooting Guard. Trevor Ariza kam dahinter auf 19 Punkte, Dwight Howard legte mit 16 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double auf. Durch die Niederlage rutschen die Rockets auf den dritten Platz in der Western Conference ab.

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Die Reaktionen:

Tony Parker (Spurs): "Ich war noch immer sauer wegen gestern. Da habe ich nicht viel gespielt, weswegen ich heute auch noch viel im Tank hatte. Deswegen hatte ich jetzt im Back-to-Back auch das Gefühl, dass ich aggressiv sein musste, um das Team zu tragen."

Gregg Popovich (Trainer Spurs): "Tony hat heute als Spielmacher wirklich überzeugt. Er hat den Ball sehr geduldig vorgetragen, nach den offenen Würfen gesucht und ist stark zum Korb gezogen. Es war sehr hart für die Rockets, ihn zu verteidigen."

James Harden (Rockets): "Wir müssen einfach unserer Basketball durchziehen und uns keine Gedanken über Standings oder so machen. Wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren, dann ist alles gut."

Kevin McHale (Trainer Rockets): "Ich muss auch mal ein Lob an die Spurs aussprechen. Sie haben uns aus dem Spiel genommen und wir haben es in der zweiten Halbzeit einfach nicht geschafft zurückzukommen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beide Teams haben mit leichten Verletzungssorgen zu kämpfen. Die Rockets erhielten die Hiobsbotschaft, dass Motiejunas den Rest der Saison ausfällt. Kevin McHale lässt Terry, Harden, Ariza, Jones und Howard starten. Beim Heimteam fehlt Center Splitter verletzt, dafür beginnt Aron Baynes an der Seite von Parker, Green, Leonard, und Duncan.

5.: Beide Teams starten mit viel Tempo. Die Rockets gehen über Howard aus dem Low Post und Terry aus der Mitteldistanz mit 13:7 in Führung, doch auf der Gegenseite verwertet Parker den Korbleger für seine Punkte acht und neun. Noch kein anderer Spurs-Spieler hat bislang gepunktet.

11.: Auf der Gegenseite ist auch James Harden gleich richtig heiß. Erst trifft er den Dreier aus der Ecke, dann versenkt er den Layup und steht bereits bei 13 Punkten. Doch Ginobili antwortet umgehend mit einem Dreier bei ablaufender Wurfuhr. 33:27 Rockets.

19.: Mit einem Dreier aus der Zentrale bringt Reggie Williams die Spurs auf einen Punkt ran, doch die Rockets starten in nur einer Minute einen blitzschnellen 7:0-Run, den Ariza per Eckendreier beschließt ehe Popovich beim 49:41 der Rockets die Auszeit nimmt.

21.: Alles vergessen. Die Spurs starten ihrerseits den Lauf. Baynes haut nach schönem Pumpfake unter dem Korb den Dunk durch die Reuse und Parker bringt im Fastbreak den Ausgleich. 49:49.

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28.: Der Champ rollt! Erst trifft der wie aufgedreht spielende Parker aus der Mitteldistanz, dann lässt Leonard nach einem tollen Pass von Green den Fastbreak-Dunk folgen. Beim 65:57 der Spurs nimmt Rockets-Coach McHale das Timeout.

33.: Jetzt drehen die Fans in der Arena komplett durch. Leonard schnappt sich den Rebound, rennt durch die komplette Rockets-Defensive und versenkt den Korbleger coast to coast. Schließlich vergrößert Parker den Vorsprung auf 77:62. Die Rockets wirken gerade wie Statisten.

38.: Wie soll man diese Spurs stoppen? Die Rockets wirken in der Deckung mittlerweile überfordert. Joseph spielt mit einem starken Bodenpass Diaw frei. Der kommt in der Zone zu leichten zwei Punkten. Schließlich versenkt Ginobili den offenen Eckendreier zum 92:73 für die Spurs. Nach einem Rockets-Comeback sieht das nicht aus.

42.: Dieser Kawhi Leonard ist derzeit einfach unfassbar stark. Erst verwertet er zweimal aus der Mitteldistanz, dann holt er sich den nächsten Steal, läuft den Fastbreak und bedient Green mustergültig. Dreier. Drin. 103:84 Spurs. Das Ding ist durch.

48.: Ein klein wenig kämpft sich Houstons Reserve noch heran, doch letztendlich darf Patty Mills den Ball unter den stehenden Ovationen des Publikums bis zur Sirene dribbeln. Die Spurs siegen mit 110:98.

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Der Star des Spiels: Tony Parker. Wie so oft überzeugten die Spurs als Team. Leonard, Baynes, Ginobili - sie alle spielten stark. Doch Parker ragte noch einmal heraus. Nach zuletzt schwächeren Leistungen sprühte der Franzose gegen Houston förmlich vor Energie. Die Rockets bekamen den wieselflinken Parker nicht in den Griff, Jason Terry war gegen die Penetration des Spurs-Spielmachers hilflos. Parker gab das Tempo in der Spurs-Offensive vor und war enorm effektiv im Abschluss.

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Der Flop des Spiels: Corey Brewer. Patrick Beverley ist verletzt, Terry alles andere als ein Edelverteidiger und Harden reibt sich bereits in der Offensive auf. Aus diesen Gründen bräuchte Houston den Flügelspieler vor allen Dingen als Verteidiger. Doch Brewer brachte dieses Mal weder in der Offensive (2 Punkte, 1/6 FG) noch in der Defensive die nötige Energie von der Bank und war somit unauffälliger Teil einer insgesamt eher schwachen Rockets-Bank.

Das fiel auf:

  • Das ehrwürdige AT&T Center stand bereits nach dem ersten Viertel beinahe Kopf, obwohl die heimischen Spurs knapp zurücklagen. Doch beide Teams boten bereits in den unglaublich intensiven und temporeichen ersten zwölf Minuten einen großartigen Vorgeschmack auf die Playoffs.
  • Rechtzeitig zu den Playoffs scheint Dwight Howard seine Verletzungsprobleme überwunden zu haben. Der Center sah so viele Minuten wie noch nie seit seiner langen Verletzungspause und machte an beiden Enden ein starkes Spiel, insbesondere in der Defensive war der Superman aber eine Bank. Als der Big Man sich im zweiten Viertel auf die Bank begab, startete San Antonio den 16:2-Lauf. McHale hätte Howard wohl gerne noch länger auf dem Feld behalten.
  • Mit der Herausnahme von Howard im zweiten Viertel entstand aber auch ein Bruch in der Rockets-Defensive. Selbst als der Center im dritten Viertel wieder zurückkam, hatte Houston weiterhin große Probleme in der Verteidigung. Die Zuteilungen passten in der zweiten Hälfte nicht mehr so, vor allem ließ man den Champion aber plötzlich Fastbreaks laufen. So verlor Houston die Kontrolle über das Spiel.
  • Der Respekt seitens der Rockets vor dem formstarken Leonard war groß. Sobald sich der Small Forward in den Post begab, wurde er gedoppelt. Es half alles nichts, Leonard blieb effektiv (9/15 FG), fand auch seine Mitspieler und war vor allem in der Defensive wieder bärenstark (4 Steals). Auffällig: Leonard ist mittlerweile auch der Wortführer in der Verteidigung. Lautstark wies er seine Mitspieler an.
  • Nach dem derzeitigen Stand der Tabelle würden beide Teams in der ersten Runde der Playoffs aufeinandertreffen. Das würden die Rockets wohl gerne vermeiden. Sollte es tatsächlich zum Duell in der Postseason kommen, muss Houston besser auf den Ball aufpassen. Die giftige Spurs-Defensive produzierte 11 Steals, was einer der Schlüssel zum Erfolg war. Bereits in zwei Tagen haben die Rockets aber die Chance zur Revanche, wenn sie den Meister zuhause empfangen.

Der Spielplan im Überblick