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Wahnsinn! Dallas verliert Texas-Krimi

Manu Ginobili legte zum Saisonauftakt eine überragende Vorstellung gegen Dallas hin
© getty

Die San Antonio Spurs (1-0) sind mit einem 101:100-Sieg über die Dallas Mavericks (0-1) in die Saison 2014/15 gestartet. Beim Meister brillierten vor allem die Big Three, nachdem zuvor das fünfte Championship-Banner der Franchise unter die Hallendecke gezogen worden war. Die Spurs hatten allerdings großes Glück, dass Mavs-Neuzugang Chandler Parsons die Siegchance per Dreier am Ende vergab.

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Die Mavericks erspielten sich, angeführt von Monta Ellis (26 Punkte) und Devin Harris (17 Punkte), in Halbzeit eins eine 53:45-Führung. Im dritten Viertel schlug der Meister allerdings mit einem 15:2-Run zurück, bei dem sich zudem Tyson Chandler und Dirk Nowitzki Technische Fouls abholten.

In der Folge ergab sich eine extrem enge Partie, bei der sich lange keines der Teams einen Vorsprung von mehr als drei Punkten erspielen konnte. Auf Spurs-Seite spielten Tony Parker (23 Punkte) und Manu Ginobili (20 Punkte, 6 Assists) groß auf, während die Mavs weiter in erster Linie von Ellis getragen wurden.

Erst im letzten Viertel konnte sich San Antonio kurzfristig absetzen, bis Nowitzki (18 Punkte, 8 im letzten Viertel) richtig aufdrehte und Dallas wieder in Führung brachte. Ein Dreier von Parker brachte dem Meister letztendlich den ersten Saisonsieg ein, weil Chandler Parsons die letzte Siegchance kurz vor der Sirene vergab.

Die Spurs profitierten am Ende vor allem von ihrer extrem starken Dreierquote (14/28 3FG), in der zweiten Halbzeit fiel nahezu jeder Distanzwurf rein. Im Low-Post besorgte der gut aufgelegte Tim Duncan (14 Punkte, 13 Rebounds) dann den Rest.

Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Coach Mavericks): "Vieles hat mir sehr gut gefallen, und insgesamt war es ein grandioses Spiel. Für die Fans kann eine Saison nicht besser beginnen. Dummerweise ist es in der Western Conference aber nun mal so, dass am Ende nichts anderes zählt als der Sieg."

Chandler Parsons (Mavericks): "Es ist ätzend, im ersten Spiel so eine Leistung hinzulegen. Es ist aber nur eins von 82. Ich muss viel besser spielen."

Monta Ellis (Mavericks): Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir können daraus lernen, im Training an den Dingen arbeiten und im nächsten Spiel noch besser sein."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Wie immer wird zum Auftakt der amtierende Meister geehrt, das fünfte Championship-Banner in der Geschichte der Spurs-Franchise wird unter die Hallendecke gezogen. Commissioner Adam Silver schüttelt allen Teilnehmern der Meistermannschaft die Hand, Spurs-Besitzer Peter Holt verteilt die begehrten Meisterschaftsringe.

Die Spieler posieren mit ihrem neuen Schmuck bereitwillig für Fotos, nach ungefähr einer halben Stunde kann die Partie vor einem absolut frenetischen Publikum im AT&T Center beginnen.

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Bei den Spurs fällt der an einer Augenentzündung laborierende Kawhi Leonard aus. Für den Finals-MVP rückt Marco Belinelli in die Starting Five. Neben dem Italiener laufen Tony Parker, Danny Green, Tim Duncan sowie Matt Bonner auf. Die Mavericks beginnen wie erwartet mit Jameer Nelson, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler.

3.: Nervöser Beginn auf beiden Seiten, die ersten sechs Würfe gehen trotz durchaus guter Looks alle daneben. Green bricht den Bann per Pull-Up, auf der Gegenseite trifft auch Ellis zum ersten Mal. Nach einem Spurs-Turnover geht Parsons durch Duncan und Green - und stopft! 4:2, Dallas.

7.: Dallas trifft bisher nicht hochprozentig, kriegt aber durch Chandlers patentierten "Back-Tap" immer wieder zweite Chancen. Ellis nutzt eine davon zur 11:9-Führung für die Mavs.

8.: So lieben es die Spurs! Nach einem Fehlwurf holt Duncan einen Offensiv-Rebound, danach wird der Ball munter weitergespielt - bis Parker in der Ecke völlig frei zum Dreier kommt. Der Franzose versenkt zum 13:12 für San Antonio.

15.: Keine schlechte Minute für Jae Crowder! Der Mavs-Swingman trifft erst einen Pull-Up, nach Fehlwurf von Diaw geht der Ball wieder zu ihm - und Crowder versenkt den Runner mitsamt Foul. 31:28 für die Mavs, das Tempo nimmt mehr und mehr zu.

17.: Viel besser kann es nach einer Auszeit nicht laufen! Erst trifft Nelson für Drei, dann rupft Wright Parker mit Autorität. Ein weiterer Dreier von Jefferson bringt die Mavs mit 37:32 in Führung.

24.: Kurz vor der Pause dreht Ellis richtig auf. Dreier, Pull-Up, Leger, Freiwürfe - die letzten acht Mavs-Punkte kommen vom Shooting Guard! Mit 53:45 für Dallas geht es in den Locker Room.

28.: Das ist jetzt gefährlich für Dallas: Chandler schubst beim Kampf um einen Rebound Duncan weg und wird mit Foul Nummer vier belegt. Da er sich lautstark darüber aufregt, gibt es noch ein Technisches oben drauf. Nach einem getroffenen Belinelli-Freiwurf nutzt Parker den neuen Platz in der Zone, vernascht Nelson und legt ihn rein - Ausgleich, 57:57!

33.: Wahnsinn! Parker dribbelt die Uhr runter, hat beim Sprung aber eine Hand von Wright vor dem Gesicht und spielt den Ball nochmal zu Ginobili. Der lässt einen wilden Dreier mit der Sirene fliegen - und trifft! 72:69 für San Antonio!

40.: Schrecksekunde für die Spurs. Ginobili kollidiert beim Fastbreak mit Harris und hält sich das Knie, er humpelt erst einmal runter. Wesentlich mehr wird sich Pop über die 86:77-Führung freuen.

45.: Dallas feilt noch mal am Comeback, ein Dreier von Harris findet allerdings nur den Ring. Im Gegenzug macht es Green nach schönem Drive-and-Kick von Ginobili besser - 96:89 für die Spurs, Auszeit Mavs.

48.: Das ist nicht zu fassen! Nowitzki dreht auf einmal auf und bringt die Mavs mit einem Midrange-Jumper sogar in Führung. Parker hat per Dreier aber sofort wieder die Antwort parat. Nach zwei Ballverlusten hat Dallas die Chance auf den Sieg - aber Parsons verfehlt den Dreier. 101:100, San Antonio!

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Der Star des Spiels: Bei allem Gerede im Sommer über den besten Backcourt der Liga wurde das Guard-Duo der Spurs kaum genannt. Zu Unrecht, natürlich. Als die Spurs im dritten Viertel wieder rankamen, waren es allen voran Tony Parker und Manu Ginobili, welche die Last in der Offensive schulterten. In Kombination mit Duncan nutzten sie die vorübergehende Abwesenheit von Chandler unglaublich clever aus, attackierten immer wieder die Zone und zogen Fouls, schlossen selbst ab oder verteilten den Ball an offene Schützen. Wie kreativ Ginobili mit seinen 37 Jahren dabei immer noch agiert, ist einfach beeindruckend.

Der Flop des Spiels: Chandler Parsons. Es war nicht der Abend des teuersten Mavs-Zugangs der Offseason. Parsons verzeichnete defensiv zwar immerhin zwei Steals und einen Block und stand generell häufig richtig, offensiv wollte ihm aber nichts gelingen. Nach einem Dunk im ersten Viertel verwarf er die nächsten sieben Würfe, am Ende standen für ihn nur 5 Punkte zu Buche. Dass er zudem den Sieg in der Hand hatte und den Dreier vergab, passte zum unglücklichen Auftritt des Swingman.

Das fiel auf:

  • Schon im ersten Spiel zeigte sich, welchen Wert Rückkehrer Tyson Chandler noch immer für die Mavs haben kann. Offensiv drückte sich das durch Rebounds aus, mit denen er diverse Possessions am Leben hielt. Die 22 Second-Chance-Points der Mavs waren vor allem auf seinen Einsatz gegen Duncan und Co. zurückzuführen. Defensiv sperrte seine pure Präsenz die Zone so gut ab, wie es gegen die Spurs eben geht.

  • Im Gegenzug bestätigte sich aber auch der Verdacht, dass es für Chandler keinen adäquaten Backup gibt. Sobald der Center auf der Bank Platz nahm, konnten die Spurs nahezu nach Belieben in die Zone ziehen und entweder selbst finishen oder außen einen Schützen finden, dessen Verteidiger in der Zone aushelfen musste. Besonders eklatant wurde dies im dritten Viertel, als Chandler mit vier Fouls pausieren musste. Brandan Wright und Greg Smith sind da einfach ein anderes Kaliber als der Neuzugang.

  • Bei den Mavericks wurde offensiv deutlich, dass der Kader im Sommer vielseitiger geworden ist. Obwohl Nowitzki sich lange zurückhielt und Parsons überhaupt nichts traf, blieben die Mavs jederzeit dran - weil neben dem phänomenalen Ellis auch beispielsweise Nelson, Harris und Wright ihren Beitrag leisteten. Dadurch war Nowitzki im letzten Viertel ausgeruht und hätte die Mavs mit 8 Punkten beinahe noch zum Sieg geführt.
  • Es wird niemanden überraschen, aber bei den Spurs war das Ball Movement phasenweise mal wieder eine Augenweide. Eine perfekte Statistik in dieser Hinsicht: Von neun Field Goals im ersten Viertel ging acht (!) ein Assist voraus. Allerdings lief längst nicht alles ideal - dafür ging San Antonio insbesondere in der ersten Halbzeit etwas zu lässig mit dem Ball um. 21 Turnover sind zu viel.

  • Als die Partie sich dem Ende näherte, demonstrierte San Antonio seine Cleverness. Wie üblich wurde geduldig der bestmögliche Wurf gesucht und zumeist auch getroffen. Belinelli, Green, Cory Joseph, natürlich Parker und Ginobili trafen allesamt wichtige Würfe ins Herz der Mavs. Dass Dallas dann trotzdem wieder ran kam, war der Klasse Nowitzkis geschuldet - allerdings schenkten die Spurs in dieser Phase wiederum mehrfach den Ball her.

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