NBA

40 Punkte - und Flop des Spiels

Von Philipp Dornhegge
LeBron James war beim Sieg seiner Miami Heat über die Oklahoma City Thunder der Mann des Spiels
© Getty

Die Oklahoma City Thunder (39-14) haben auch das zweite Finals-Rematch mit den Miami Heat (36-14) verloren. Beim 110:100 für den Meister (BOXSCORE) kassierte der Gastgeber die vierte Heimpleite der Saison.

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Kevin Durant war mit 40 Punkte Oklahoma Citys Topscorer, drehte aber erst im Schlussviertel auf, als es schon zu spät war. Russell Westbrook kam auf 26 Punkte und 10 Assists.

Bei den Heat kam LeBron James auf 39 Punkte, 12 Rebounds und 7 Assists, Chris Bosh erzielte 20 Punkte und 12 Rebounds. Dwyane Wade und Ray Allen (je 13) punkteten ebenfalls zweistellig.

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Vor dem Tip-Off: Die beiden Teams starten so, wie sie es schon bei den Finals 2012 getan haben. Oklahoma City also mit Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins. Miami mit Chalmers, Wade, James, Battier und Bosh.

6.: Bosh mit einem starken Start. Bisher hat der Big Man alle drei Würfe getroffen, hier nimmt er sich nach geblocktem Perkins-Layup den Ball und geht Coast-to-Coast! Die Heat führen, 12:7.

9.: Wunderbarer Pass von James auf den an der Baseline entlang schneidenden Wade. Leichter Layup, 24:13 Heat. Die Thunder verlassen sich nur auf Jumper, aber Westbrook und Durant sind völlig kalt.

11.: Wow, ganz üble Szene! Durant geht aggressiv zum Offensivrebound, verliert beim Kampf gegen Andersen aber das Gleichgewicht und knallt aus großer Höhe direkt auf die linke Hüfte und Schulter. Die Fans sind geschockt, Durant bleibt erstmal liegen. Doch nach kurzer Pause geht es für den Thunder-Superstar weiter.

13.: Vorhin hatte Durant ein technisches Foul bekommen, das man geben kann. Aber Reggie Jackson zu belangen, weil er nach dem Pfiff des Schiedsrichters noch stopft? Das geht doch langsam zu weit. Allen vollstreckt beim fälligen Freiwurf, 33:19 Heat.

19.: Achter Ballverlust von OKC, James blitzschnell auf Wade - die nächsten Punkte. 44:27 Heat, die Gäste haben bisher absolut leichtes Spiel.

24.: James on fire! Der MVP mit vier Jumpern in Folge, die OKCs Versuch, die erste Hälfte positiv zu beenden, zunächst zunichte machen. Aber: Dann kassiert James in kurzer Folge sein zweites und drittes Foul, dazu ein technisches wegegn Meckerns. Bosh erhöht per Dunk zur Schlusssirene dennoch auf 63:46 Heat.

30.: Augen zu und durch? Westbrook zieht zum wiederholten Mal mit Dampf zum Korb, zum zweiten Mal im dritten Viertel zieht Battier aber das Offensivfoul. OKC spielt weiter grottenschlecht, der Meister führt locker mit 73:52.

38.: Durant mit zwei Dreipunktspielen in Serie, OKC verkürzt auf 89:76. Das Publikum schöpft noch mal Hoffnung und macht Stimmung, Miami nimmt eine Auszeit.

45.: Wade geht beim Offensivrebound aggressiv zur Sache, wird von den Schiedsrichtern aber zurückgepfiffen. Das ist Nummer sechs, für Wade ist das Spiel beendet. Westbrook verkürzt an der Linie auf 92:104.

Oklahima City Thunder - Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Zuletzt wurden die 30-Punkte-Spiele mit einer Trefferquote von 60 Prozent und mehr zur Regel beim MVP. Die Thunder konnten diese Serie brechen, dennoch war James auch gegen den Vorjahresfinalisten on fire (14/24 aus dem Feld).

Dazu griff er 12 Rebounds ab, verteilte 7 Assists und war jederzeit Herr der Lage. Seine Verteidigung gegen Durant war ebenfalls exzellent.

Der Flop des Spiels: Kevin Durant. Ob übermotiviert oder einfach zu gut verteidigt: Durant kam gegen Miami überhaupt nicht ins Spiel. Am Anfang zog er zum Korb und vergab wilde Würfe - immer in der Erwartung, von den Schiedsrichtern an die Linie geschickt zu werden.

Als die Pfiffe nicht kamen, regte er sich unnötig auf und brachte sich nur noch mehr aus dem Spiel. Im vierten Viertel punktete er dann konstanter, sein Lauf kam aber viel zu spät.

Am Ende traf der Small Forward solide 12 von 24 Würfen aus dem Feld für 40 Punkte, den Mammutanteil davon machte er aber erst, als das Spiel schon gelaufen war. In der Defense konnte Durant auch keine Akzente setzen.

Analyse: Finals-Rematch, zweiter Versuch. Nachdem Oklahoma City im ersten Duell der Saison in Miami knapp verloren hatte, wollten die Thunder diesmal für ein Statement sorgen. Denn die Partie war nicht nur eine Wiederholung der Finalserie von 2012, sondern vielleicht auch eine Vorschau auf die kommenden Playoffs.

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Beide Mannschaften gelten in ihrer Conference jeweils erneut als heißer Anwärter auf einen tiefen Playoff-Lauf. Der Gastgeber allerdings verschlief den Start völlig. In der Defense hatten die Thunder zunächst keine Antwort auf das Ball Movement des Meisters, offensiv wurden fast nur Jumper genommen, die zumeist daneben gingen.

Fans und Mannschaft fühlten sich allerdings ungerecht behandelt, weil angeblich einige Fouls von den Heat nicht gepfiffen worden waren. Die Stimmung schaukelte sich gegen Ende des ersten Viertels hoch, als Kevin Durant ein technisches Foul bekam und in der anschließenden Szene böse auf seine Schulter stürzte.

Weder in der einen noch der anderen Situation traf Miami irgendeine Schuld, und obwohl die Schiedsrichter Wirkung zeigten und anschließend zwei schnelle Fouls gegen den Gast verhingen, blieb dieser cool. Ein LeBron-James-Jumper und ein Layup von Norris Cole vergrößerten die Führung Ende des ersten Abschnitts noch auf 32:17.

Oklahoma City zog aus dem schwachen Start keinerlei Konsequenzen, verließ sich weiter nur auf seine Isolation Plays und wurde dabei mühelos vom Gegner gestoppt. Die Thunder schossen viele Freiwürfe, trafen aus dem Feld aber so gut wie nichts. Dazu kamen viele unnötige Ballverluste, die Miami zu allem Überfluss auch noch ins Laufen brachten.

Die Heat dominierten die Bretter (46:35 Rebounds), ließen nur eine Quote von 43,8 Prozent aus dem Feld zu und konnten in der Offense nahezu schalten und walten, wie sie wollten. Im Schlussviertel startete der Gastgeber noch mal einen Comeback-Versuch, verzweifelte aber an den Qualitäten der Heat, die in den entscheidenden Momenten stets eine Antwort zu geben wussten.

Die Thunder scheinen weiterhin keine Lösung zu haben, wie Miami zu schlagen ist. Am Ende war das Ergebnis sogar noch knapper, als das Spiel tatsächlich vermuten ließ.

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