NBA

Rolle rückwärts! Kidd verlässt wohl Dallas

Von SPOX
Jason Kidd (M.) steht offenbar kurz vor einem Abschied aus Dallas
© Getty

Für die Dallas Mavericks kommt es immer dicker: Nun steht auch Jason Kidd vor dem Abschied, nachdem nur Stunden zuvor noch von einer Verlängerung die Rede war. Auch im Rennen um Steve Nash zog Dallas den Kürzeren. Der Superstar-Point-Guard von den Phoenix Suns geht zu den L.A. Lakers.

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Kidd vor Abschied aus Dallas: Die Mavs haben Deron Williams nicht bekommen. Die Mavs haben Steve Nash nicht bekommen. Die Mavs haben Jason Terry an die Celtics verloren. Und nun steht auch noch der Abschied von Jason Kidd ins Haus.

Der 39-Jährige wollte ursprünglich einen mehrjährigen Vertrag bei den Mavs unterzeichnen und seine Karriere in Dallas beenden. "Ich habe es immer geliebt, in Dallas zu spielen und würde meine Karriere gerne hier beenden", hatte Kidd am Mittwoch noch gesagt. Doch nun kommt offenbar alles ganz anders.

Wie "ESPN" unter Bezugnahme auf familiäre Quellen berichtet, hat sich Jason Kidd umentschieden. An Stelle eines Verbleibs in Dallas peilt Kidd nun einen Wechsel zu den Knicks an, die den 39-Jährigen zuvor schon heftig umworben haben. Auch ein Sign-and-Trade-Deal wäre möglich, heißt es weiter.

Backup und Mentor für Lin

Die Kidd-Verpflichtung ist auch ein starkes Signal, was die Personalie Jeremy Lin anbetrifft. Für die Starting Five wird Kidd langsam zu alt, doch hinter Lin könnte er der perfekte Backup und Mentor für den Shootingsstar der vergangenen Saison werden. Es ist also zu erwarten, dass die Knicks bis an die Schmerzgrenze gehen werden, um den 23-Jährigen zu halten.

In New York soll Kidd einen Vertrag, ähnlich dem, der ihm von Dallas vorgelegt wurde, unterschreiben. Heißt: Drei Jahre Laufzeit, insgesamt neun Millionen Dollar schwer.

Der Wechsel von Kidd ist für die Mavericks der vorläufige Höhepunkt in einer beängstigenden Welle von prominenten Absagen und Abschieden. Dallas konzentriert sich jetzt angeblich auf eine Verpflichtung von Ex-Laker-Point-Guard Ramon Sessions.

Brandon Roy nach Minnesota: Auch an Brandon Roy war Dallas dran. Auch ihn bekommen sie nicht. Roy hat sich mit den Minnesota Timberwolves auf einen Vertrag geeinigt. Der Guard soll einen Zweijahresvertrag über 10,4 Millionen Dollar bekommen.

Der dreimalige All-Star hatte seine Karriere letzte Saison aufgrund chronischer Knieprobleme schon beendet,wagt jetzt aber ein Comeback.

Der 27-Jährige hat in seiner Karriere im Schnitt 19 Punkte, 4,3 Rebounds und 4,7 Assists geliefert. "Welcome Brandon Roy! Die Nummer 7 gehört ganz Dir", meldete sich T-Wolves-Forward Derrick Williams, der in Minnesota Roys Number 7 getragen hatte, via Twitter.

Die T-Wolves haben außerdem Blazers-Foward Nicolas Batum ein Offer Sheet unterbreitet - von 4 Jahren und 45-50 Millionen Dollar ist die Rede. Es ist aber davon auszugehen, dass Portland Batum nicht gehen lassen wird.

Nash zu den Lakers! Toronto? Nein! New York? Nein! Dallas? Nein! Die L.A. Lakers sind der große Gewinner im Rennen um Steve Nash. Was ein Coup! In einer überraschenden Wendung hat Nash mit den Phoenix Suns einen Sign-and-Trade-Deal ausgehandelt, der ihn zu den Lakers bringt. Es ist ein Deal, der den Lakers einen Steve-Nash-Kobe-Bryant-Backcourt gibt und sie sofort wieder zu einem Titelkandidaten macht.

Die Knicks hatten ebenfalls alles versucht, um einen änhlichen Sign-and-Trade-Deal zustande zu bringen. Aber wie "ESPN" erfahren hat, entschied sich der zweimalige NBA MVP letztlich auch deshalb für die Lakers, weil Bryant ihn davon überzeugen konnte.

Vier Draft Picks für die Suns

Dazu sieht Nash die Chance auf eine Championship und er bleibt in der Nähe zu seinen drei Kindern in Phoenix. Nash wird einen Dreijahresvertrag erhalten, der mit mehr als 25 Millionen Dollar dotiert ist. Die Lakers können sich Nash leisten, indem sie die Trade Exception einsetzen, die sie durch den Lamar-Odom-Trade nach Dallas im letzten Dezember kreiert hatten.

Im Gegenzug erhalten die Suns vier Draft Picks, zwei Erstrundenpicks (2013, 2015) und zwei Zweitrundenpicks (2013, 2014). "Nachdem ich mit (Besitzer) Robert (Sarver) und (Präsident) Lon (Babby) gesprochen habe, haben wir uns darauf geeinigt, dass es an der Zeit ist, dass wir uns beide in eine neue Richtung orientieren. Ich habe sie gefragt, ob sie zu einem Sign-and-Trade-Deal mit L.A. bereit wären, weil es mir sehr wichtig ist, nahe bei meinen Kindern und meiner Familie zu bleiben", erklärte Nash gegenüber "ESPN".

Und weiter: "Sie hatten große Bedenken und wollten es nicht machen. Zum Gück haben sie es sich dann noch mal anders überlegt. Sie haben dann gesehen, was sie im Tausch dafür bekommen können. Es hat für sie Sinn ergeben, einen Deal zu machen, der ihnen hilft, das Team besser zu machen."

Grant Hill auch zu den Lakers?

Am 11. Juli wird der Nash-Deal offiziell, vorher dürfen keine Verträge abgeschlossen werden. Quellen zufolge wollen die Lakers nach dem Nash-Trade Bryant, Pau Gasol und Andrew Bynum in der nächsten Saison zusammenhalten. An einer Weiterverpflichtung von Point Guard Ramon Sessions besteht dagegen kein Interesse mehr. Als Nash-Backup haben die Lakers Steve Blake im Kader.

Verlierer im Nash-Rennen sind die Knicks, Mavs und vor allem auch die Raptors, die Nash einen Dreijahresvertrag über 36 Millionen Dollar angeboten hatten. Nash, der in der letzten Saison im Schnitt 12,5 Punkte und 10,7 Assists lieferte, soll nach "ESPN"-Informationen jetzt versuchen, seinen engen Freund Grant Hill davon zu überzeugen, auch bei den Lakers zu unterschreiben.

Am 39-jährigen Hill sollen auch New York und Toronto interessiert sein - Phoenix würde Hill außerdem gerne behalten. Hill wäre nettes Beiwerk - der Nash-Deal ist so oder so ein absoluter Homerun, auf den alle Lakers-Fans lange gewartet haben. Einen der besten Point Guards zu ergattern, ohne auch nur ein bisschen Talent dafür abzugeben - besser geht es nicht.

Williams wäre fast in Dallas gelandet: D-Will hat sich gegen die Mavs und für die Nets entschieden, aber es war eine ganz enge Geschichte, wie Kidd jetzt verriet. "Hoffentlich wird er es aus seiner Sicht noch erzählen, wie er zu seiner Entscheidung gekommen ist, aber meiner Meinung nach war er sehr kurz davor, nach Dallas zu kommen. Die Leute werden geschockt sein, wenn sie das hören, aber er wollte wirklich zu Hause spielen", sagte Kidd.

Am Ende entschied sich Williams für Brooklyn, weil er von den Moves von GM Billy King (Joe-Johnson-Trade, Gerald-Wallace-Deal, Mirza-Teletovic-Verpflichtung) beeindruckt war.

"Ganz ehrlich, es war am Ende eine Frage des Kaders. Brooklyn hat sein Roster dramatisch verbessert. Er hatte das Gefühl, dass er in Dallas ganz alleine dasteht, sollte Dirk sich verletzen", so Kidd weiter.

Dragic nach Phoenix/Houston-Angebot an Lin: Die Mavs weigerten sich, in ein Wettbieten um einen Point Guard einzusteigen, weil sie sich ihre finanzielle Flexibilität nicht ruinieren und 2013 Jagd auf weitere Superstar-Free-Agents (evtl. Dwight Howard, Chris Paul) machen wollen.

Der Preis für Point Guards ist in diesem Sommer immens. So hat sich Goran Dragic laut "ESPN" jetzt mündlich auf einen Vierjahresvertrag mit den Phoenix Suns geeinigt, der mit 34 Millionen Dollar dotiert ist. Die Suns einigten sich zudem mit Free-Agent-Forward Michael Beasley auf einen Dreijahresvertrag über 18 Millionen Dollar.

Die Houston Rockets konzentrieren sich derweil weiter auf Jeremy Lin. Ihr Angebot an den Restricted Free Agent: 4 Jahre und etwa 30 Millionen Dollar. Die Rockets wollen den Deal so gestalten, dass Lin in den ersten beiden Jahren relativ wenig verdient (5 Millionen), dafür steigt das Gehalt in den Jahren drei und vier auf 10 Millionen an.

Die Knicks wollen Lin (14,6 Punkte, 6,2 Assists letzte Saison) zwar halten, könnten aber ins Grübeln kommen, mit dem Angebot der Rockets mitzugehen, da es sie enorm an finanzieller Flexibilität kosten könnte.

Update Inzwischen wurde bekannt, dass Lin den Rockets mündlich zugesichert hat, am 11. Juli das Offer Sheet zu unterschreiben. Nach neuester Quelle würde Lin in den ersten beiden Jahren jeweils 10,2 Millionen Dollar bekommen, in den Jahren drei und vier (Team-Option) je 9,3 Millionen Dollar. Die Knicks haben dann drei Tage Zeit, um mit dem Rockets-Angebot mitzugehen und Lin zu halten.

Weitere News:

 

  • Die L.A. Clippers geben Chauncey Billups nach "ESPN"-Informationen einen neuen Einjahresvertrag und verstärken sich außerdem mit Shooting Guard Jamal Crawford. Der Ex-Blazer soll einen Vierjahresdeal (zwischen 21 und 25 Millionen Dollar) bekommen.
  • Die Clippers haben sich duch ihre Moves aus dem Rennen um Ray Allen verabschiedet. Der Scharfschütze traf sich am Donnerstag mit den Miami Heat. Heat oder Celtics? Miami kann Allen einen Dreijahresvertrag über 9,5 Millionen Dollar bieten, Bostons Angebot steht bei 2 Jahren und 12 Millionen Dollar.
  • Die Houston Rockets traden Point Guard Kyle Lowry zu den Toronto Raptors und erhalten dafür Forward Gary Forbes und einen (geschützten) zukünftigen First-Round-Pick.
  • Eric Gordon, der ein Offer Sheet der Suns (4 Jahre, 58 Millionen Dollar) vorliegen hat, will weg aus New Orleans und nach Phoenix wechseln.
  • Die Orlando Magic haben sich mit Point Guard Jameer Nelson auf einen neuen Vertrag geeinigt. Details wurden nicht bekannt.

 

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