MLB

Keplers erste Playoffs zum Greifen nahe

Max Kepler könnte mit den Twins erstmals die Playoffs erreichen
© getty

Zweieinhalb Wochen sind es noch bis zum letzten Spieltag der MLB-Saison 2017. Die Playoff-Rennen neigen sich in zahlreichen Divisions aber schon jetzt dem Ende zu. SPOX blickt auf die aktuelle Lage und erklärt, wie die Chancen für die Playoff-Anwärter stehen.

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Es ist die wohl spannendste Zeit des Jahres im Baseball. Mitte September sind die Playoffs in Sicht und alle Beteiligten beginnen, auf die Magic Number ihrer Teams zu schauen.

Magic Number? Richtig, die Magic Number ist die Zahl, die angibt, wie viele Spiele ein Team noch braucht, um einen Playoff-Spot oder einen Divisions-Titel einzufahren. Genauer: Die Zahl ist die Summe aus eigenen Siegen und Niederlagen der Konkurrenz, um einen Playoff-Platz zu sichern.

Beispiel: Die Magic Number der Cleveland Indians in der AL Central ist 4. Jegliche Kombination aus Siegen der Indians und Niederlagen der Minnesota Twins, die an Position zwei liegen, die vier ergibt, entscheidet die Division zugunsten der Indians. Am einfachsten erreichen sie dies mit vier Siegen. Genauso könnte Cleveland nun viermal verlieren, wenn die Twins auch noch viermal verlören, um die Division zu gewinnen. Umgekehrt ist diese Zahl im Übrigen auch die Elimination Number, also die Zahl, die angibt, wie viele Niederlagen bzw. Siege der Indians die Twins noch "brauchen", um aus dem Rennen auszuscheiden.

Doch wie sehen die Rennen mittlerweile aus?

National League

In der National League ist bereits klar, dass die Washington Nationals die East Division gewonnen haben. Sie schafften dies bereits am letzten Sonntag. Alle anderen Teams dieser Division sind abgeschlagen und haben auch nichts mit der Wildcard zu tun.

Spannender geht es jedoch in der Central Division zu. Hier führen die Chicago Cubs nur hauchdünn vor den Milwaukee Brewers (2 ½ Spiele Vorsprung) und den St. Louis Cardinals (3 Spiele).

National League Central:

TeamSiegeNiederlagenGames behindElimination Number
Chicago Cubs7966--
Milwaukee Brewers77692,515
St. Louis Cardinals7669315
Pittsburgh Pirates687912E
Cincinnati Reds638316,5E

Schlussprogramm Cubs: Die Cubs treten nur noch sieben Mal daheim an, dazu acht Mal am Stück auswärts. Gegen die Cardinals geht es noch sieben Mal, dreimal daheim - am kommenden Wochenende - sowie viermal im Busch Stadium vom 25. bis 28. September, der letzten Auswärtsserie der Cubbies. Hinzu kommen vier Spiele in Milwaukee. Beide Verfolger haben es somit selbst in der Hand, Boden gut zu machen auf den Spitzenreiter.

Schlussprogramm Brewers: Für Milwaukee stehen noch neun Auswärtsspiele auf dem Programm, dazu sieben Heimspiele. Allerdings sind drei dieser "Auswärtsspiele" im heimischen Miller Park gegen die Miami Marlins, die aufgrund der Folgen von Irma umziehen mussten. Drei Auswärtsspiele sind bei den Pirates, für die es um nichts mehr geht, die Saison beenden wird die Brew Crew schließlich in St. Louis. Daheim-daheim wiederum warten noch die Cubs für vier Spiele sowie die Reds für drei.

Schlussprogramm Cardinals: Die Red Birds beginnen am Freitag den letzten Auswärtstrip des Jahres mit neun Spielen in Chicago, Cincinnati und Pittsburgh. Anschließend empfangen sie die Cubs und Brewers in den letzten sieben Tagen der Saison. Außerdem steht am Donnerstag noch ein Heimspiel gegen Cincy an.

Fazit: Die Cubs gegen mit einem kleinen Vorsprung ins Rennen. Doch die Tatsache, dass die Cubs noch die meisten Spiele gegen die direkte Konkurrenz haben, davon noch gegen beide auswärts, sollte das Team von Manager Joe Maddon noch vor einige Probleme stellen. Die Brewers haben einen gehörigen Vorteil gegenüber den Mitstreitern, da sie nur noch sieben Partien gegen die Konkurrenz haben und ansonsten auf Mannschaften treffen, die längst in der Offseason-Planung stecken - hinzu kommen die zusätzlichen Miami-Heimspiele. Die Cardinals sind das Dark Horse im Rennen.

Was die NL West angeht, haben die Los Angeles Dodgers trotz ihrer kürzlich beendeten Pleitenserie von elf Spielen immer noch schlanke zehn Spiele Vorsprung auf die Arizona Diamondbacks sowie 14 auf die Colorado Rockies. Die Magic Number der Dodgers beträgt 7. Insofern geht es hier nur noch darum, wann sie die Division zumachen - vermutlich schon in der kommenden Woche!

Weitaus enger geht es da schon in der Wildcard der National League zu. Hier liegen zwar die D-backs und Rockies vorne, doch entschieden ist noch nichts.

National League Wildcard:

TeamSiegeNiederlagenWildcard Games behindWC Elimination Number
Arizona Diamondbacks8462+4-
Colorado Rockies8066--
Milwaukee Brewers7769314
St. Louis Cardinals7669314

Der Einfachheit halber ignorieren wir die restlichen Wildcard-Kandidaten, denn am nächsten dran wären die Miami Marlins, die bereits 11 1/2 Spiele Rückstand haben (E-Number 6). Der Rest ist noch weiter abgeschlagen - die Reds, Phillies und Giants sind derweil schon offiziell eliminiert.

Zu beachten ist zunächst, dass die Reihenfolge der ersten beiden Plätze relevant ist, denn der erste der Wildcard-Wertung hat Heimrecht im Wildcard Game am 4. Oktober. Ein nicht zu verachtender Vorteil.

Schlussprogramm Diamondbacks: Die Snakes treten noch neunmal auswärts an und haben noch sieben Heimspiele, darunter eines am Donnerstag gegen die Rockies. Auswärts geht es nur noch zu Teams, die längst aus dem Rennen sind, nämlich die Giants, Padres und Royals - allesamt für drei Partien. Daheim empfängt Arizona noch die Marlins und Giants.

Schlussprogramm Rockies: Die Rockies haben noch sieben Auswärtsspiele insgesamt, davon zwei in San Francisco und vier in San Diego. Daheim stehen noch Duelle mit den Padres, Marlins und Dodgers an. Letztere sollten bis dahin aber schon im Tune-Up-Modus für die Playoffs sein. Für alle anderen Gegner geht es um nichts.

Fazit: Unter dem Strich muss es wohl schon mit dem Teufel zugehen, wenn die D-backs und Rockies sich ihre Wildcards noch nehmen ließen. Zu gut stehen sie da und zu schlecht sind die anstehenden Gegner, um da noch etwas anbrennen zu lassen. Mehr noch: Da beide nur noch einmal gegeneinander antreten, wird es im Anschluss nur noch ein Fernduell geben. Zudem profitieren beide davon, dass sich die Brewers und Cardinals - streng genommen auch Cubs - noch häufig gegenseitig Siege nehmen werden.

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