MLB

MLB-Glossar: Baseball erklärt - Homeruns, Strikeouts, Hits, Perfect Games, Statistiken

Viel dreht sich im Baseball um Balls und Strikes
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M

Major Leagues: Die AL und die NL bilden die Major Leagues. Die Ligen darunter werden als Minor Leagues zusammengefasst.

Manager: Der Manager ist gewissermaßen der Cheftrainer und legt Lineups, Batting Order und Pitching Rotation fest und entscheidet über Auswechslungen und Taktik während des Spiels. Das Besondere im Baseball ist, dass die Manager genau wie ihre Coaches allesamt die gleichen Uniformen tragen, die auch die Spieler auf dem Feld anhaben. Zudem bekommen alle ihre eigene Rückennummern.

Mendoza Line: Dieser weitläufige Begriff geht zurück auf Shortstop Mario Mendoza, dessen Schlagleistung gemeinhin als historisch schlecht bewertet wurde. Seine beste Saison schloss er mit einem Schlagdurchschnitt von .215 ab, die Mendoza Line ist deshalb ein Schlagdurchschnitt von .200. Schlägt man darunter, ist man besonders schlecht.

Minor Leagues: Gewissermaßen der Unterbau der MLB. Die Minor Leagues umfassen diverse Spielklassen wie Single-A, Double-A und Triple-A. Die Teams sind allesamt Partner der MLB-Teams und der Großteil der Spieler sind beim MLB-Team unter Vertrag, bei anderen halten diese Teams wenigstens die Rechte an den Spielern. Gerade junge Talente müssen sich meist durch zahlreiche dieser Stufen spielen, um es in die Big Leagues zu schaffen.

Mound: Der Mound ist der Hügel in der Mitte des Infields, auf dem der Pitcher steht und pitcht.

MVP: Wie in den anderen US-Sportligen wird auch in der MLB am Saisonende ein MVP gekürt, allerdings in beiden Ligen. Gewählt wird er von ausgewählten Journalisten der "Baseball Writers Association of America". Dabei kann es sich auch um einen Pitcher handeln, obwohl die noch einmal gesondert mit dem Cy Young ausgezeichnet werden.

N

National League: Das Pendant zur AL ist die NL. Diese gibt es bereits seit 1876 und damit fast 30 Jahre länger als die AL. Auch sie besteht aus drei Divisionen zu fünf Teams (East, Central, West). In ihr wird weiterhin am Grundprinzip festgehalten, dass der Pitcher an die Platte treten muss.

No-Decision: Ist ein Pitcher weder an Sieg noch an der Niederlage beteiligt, erhält er eine No-Decision. Seine Bilanz verändert sich dadurch nicht. Geht z.B. ein Starting Pitcher mit einer späten Führung aus dem Spiel, die dann von seinem Bullpen hergeschenkt wird, bekommt er eine No-Decision.

No-Hitter: Eine der größten Errungenschaften eines Pitchers ist ein No-Hitter. Das heißt, ein Pitcher gibt in einem ganzen Spiel keinen einzigen Hit ab. Schafft er dieses über ein komplettes Spiel, wird ihm der No-Hitter allein zugerechnet. Es gab jedoch schon Combined No-Hitter, in denen Starting Pitcher und Reliever gemeinsam keinen Hit zugelassen haben. In einem No-Hitter kann man durchaus Runs zulassen und selbigen auch verlieren. Der Rekordhalter für No-Hitter ist im Übrigen Nolan Ryan, der sieben davon in seiner Karriere errungen hat. Siehe auch "Perfect Game".

O

OBP: Die On-Base Percentage gibt an, wie oft ein Batter pro Plate Appearance mindestens die erste Base erreicht (durch Hit, Walk oder Hit-by-Pitch), also auf Base kommt. Generell sagt man, dass bei guten Hittern dieser Wert mindestens 100 Prozentpunkte über dem Average liegt. Beispiel: Bei 2 Hits aus 10 At-Bats käme man auf einen Average von .200. Hat der Hitter aber auch noch 2 Walks geschafft, läge seine OBP bei .333 (4/12). Viele sehen die OBP deshalb als aussagekräftiger als den Average an.

On-Deck Circle: Der Bereich am Ausgang des Dugouts, in dem sich der jeweils nächste Batter vorbereitet und auf seinen Auftritt am Schlagmal wartet.

Out: Das Ziel einer Defense ist es grundsätzlich, drei Outs in einem Inning zu erzielen, also die Offensivspieler auszumachen. Dies geht auf verschiedene Arten. Fängt man einen in die Luft geschlagen Ball, bevor er auf den Boden oder gegen eine Mauer prallt, ist der Schlagmann out. Genauso out ist er, wenn er einen Ball auf den Boden schlägt und die Defense den Ball vor dem Batter zur ersten Base wirft. Ebenso kann man einen Offensivspieler per Force Out oder per "Tag" auszumachen, also ihn mit Ball (im Handschuh) berühren, während der Offensivspieler keinen Kontakt zu einer Base hat.

Outfield: Der Bereich des Spielfeldes, der außerhalb des Infields liegt.

Outfielder: Die Verteidiger im Outfield. Diese sind der Right Fielder, Center Fielder und Left Fielder.

P

Passed Ball: Wenn ein Catcher einen Pitch, den er locker hätte fangen können, durchrutschen lässt und dadurch ein Base Runner mindestens eine Base vorrücken kann, ist dies ein Passed Ball. Handelt es sich um einen Fehler des Pitchers, spricht man von einem "Wild Pitch".

Perfect Game: Das perfekte Spiel. Ein Starting Pitcher schafft 27 Outs in Folge, ohne einen einzigen Base Runner im gesamten Spiel zuzulassen und ohne einen Error seiner Defense. In der Geschichte der MLB gelang dies nur 23 Mal, zuletzt Felix Hernandez 2012 (Stand: März 2017). Während bei einem No-Hitter auch Walks, Hit-by-Pitches oder Errors vorkommen können, muss bei einem Perfect Game alles sprichwörtlich perfekt laufen.

Pick-Off: Wenn Läufer auf Base sind, können diese ausgemacht werden, ohne dass der Batter involviert ist. Dazu wirft der Pitcher zu der entsprechenden Base. Wenn es dem Verteidiger dann gelingt, den Läufer zu berühren, bevor dieser Kontakt zur Base herstellt, ist er out. Einige Pitcher haben zu diesem Zweck spezielle Moves, die wie Pitches aussehen, dann aber doch Würfe zur Base werden. Solche Pick-Off Moves sind in vielen Fällen aber auch immer an der Grenze zum Balk anzusiedeln und daher nicht ganz ohne Risiko. Außerdem besteht natürlich die Möglichkeit, dass der Basemann den Ball nicht fängt und dieser wegrollt.

Pinch-Hitter: Der Einwechsel-Schlagmann. Man wechselt ihn ein, um einen Spieler in der Batting Order zu ersetzen. Anschließend darf der eingewechselte Spieler die Position des ausgewechselten Spielers einnehmen - oder wird erneut ausgetauscht. Dabei werden etwa bei einem Rückstand noch einmal offensivstarke Spieler eingewechselt.

Pinch-Runner: Der Einwechsel-Läufer. Will man seine Chancen auf einen Run erhöhen, kann man für einen schon auf Base befindlichen Läufer einen meist schnelleren Spieler einwechseln, der dann für denjenigen läuft. Anschließend übernimmt der Ersatzmann dann die Position des ausgewechselten Spielers oder wird selbst ausgetauscht.

Pitch: Der Wurf eines Pitchers zum Catcher. Ein Pitch eröffnet im Grunde jeden Spielzug und muss technisch sauber ausgeführt werden. Ein Starting Pitcher wird heutzutage zumeist nach rund 100 Pitches ausgetauscht - bei schlechter Leistung auch früher.

Pitch-Out: Ein Pitch-Out ist ein Pitch, der absichtlich hoch und weit nach außen geworfen wird - in Abstimmung mit dem Catcher, der aufspringt, um den Ball zu fangen. Dies macht man in Antizipation eines Steal-Versuchs eines Base Runners. Stehend ist es für den Catcher leichter, anschließend den Ball zur zweiten oder dritten Base zu werfen, um den Base-Stehler zu erwischen. im At-Bat handelt es sich dabei natürlich um einen Ball.

Pitcher-Statistik: In Spielberichten werden die Statistiken der Pitcher oftmals verkürzt angeben. Dabei wird vor allem auf die Anzahl der absolvierten Innings, die Hits, die Earned Runs und die Strikeouts geachtet. Eine Statline von (6.2 IP, 5 H, 4 ER, 8 K) würde z.B. bedeuten, dass ein Pitcher sechs komplette Innings absolviert und im siebten Inning noch zwei Outs erreicht hat. Dabei ließ er 5 Hits und insgesamt 4 Earned Runs zu und verzeichnete 8 Strikeouts. In ausführlichen Boxscores werden darüber hinaus oft auch die Walks und Homeruns angegeben.

Pitching Coach: Der Pitching Coach ist derjenige, der sich exklusiv um die Pitcher kümmert. Während des Spiels ist er meist die erste Instanz, wenn es darum geht, auf den Mound zu gehen und mit seinem aktuellen Pitcher zu reden, besonders wenn dieser nicht in bester Verfassung ist oder wenn die Situation eine besondere Besprechung erfordert.

Pitching Rotation: Starting Pitcher werden nach klarem Muster durchrotiert. Für gewöhnlich bestehen diese Rotationen aus fünf Pitchern, die immer nacheinander starten. Ein Starting Pitcher hat damit zwischen seinen Einsätzen gewöhnlich vier Tage frei, bei spielfreien Tagen auch fünf. In den Playoffs lässt man das Ace manchmal auch mit nur drei oder sogar weniger freien Tagen antreten - er pitcht dann "on short Rest".

Plate Appearance: Um eine Plate Appearance zu sammeln, muss man im Grunde als Batter nur an den Schlag gehen. Unabhängig vom Resultat wird dann die Plate Appearance angerechnet.

Platoon: Wenn sich zwei Spieler die Einsätze auf einer Position teilen, basierend auf ihrer Schlagstärke gegen links- bzw. rechtshändige Pitcher, nennt man dies einen Platoon. Generell sind rechtshändige Batter meistens etwas Stärker gegen Rechtshänder, dafür etwas schwächer gegen Linkshänder (und umgekehrt).

Popup: Ein Fly Ball, der sehr hoch geschlagen wird und in der Regel das Infield nicht verlässt. Ein solcher Fly Ball ist meist leicht zu fangen.

Prospect: Verheißungsvolle Talente werden in der MLB als Prospects bezeichnet. Solche gelten sowohl als künftige Leistungsträger fürs eigene Team, als auch als mögliche Tradekandidaten für andere Teams.

Q

Quality Start: Eine Statistik für einen Starting Pitcher. Um einen Quality Start zu erzielen, muss der Pitcher mindestens sechs Innings komplettieren und darf nicht mehr als drei Earned Runs abgeben.

R

RBI: Runs Batted In - Die Statistik für den Schlagmann, um zu zählen, für wie viele Runs er durch seine Schlagleistung verantwortlich ist. Wie viele Runs schlägt er rein? Schlägt er einen Solo Homerun, bekommt er einen RBI, für einen Two-Run Homer gibt es zwei usw. - heißt aber auch: Je mehr Spieler auf Base sind, während der Schlagmann an der Reihe ist, desto größer ist seine Chance auf einen oder mehrere RBI. Zudem bekommt man einen RBI angerechnet, wenn man selbst ausgemacht wird, während ein Run erzielt wird. Nicht jedoch, wenn man dabei in ein Double Play schlägt.

Relief Pitcher: Der Einwechsel-Pitcher. Pitcher kann man generell einmal pro At-Bat/Plate Appearance auswechseln. Manche sind darauf ausgelegt, mehrere Innings zu pitchen, andere sind Spezialisten für wenige Outs. Siehe auch "Closer" und "Setup Man".

Rookie: Wie im US-Sport üblich nennt man Neulinge in der MLB Rookies. Allerdings ist Neuling hier nicht auf die erste Saison beschränkt, sondern bezeichnet einen festgelegten Status: Nach 130 At-Bats oder 50 Innings als Pitcher verfällt der Rookie-Status. Spieler aus internationalen Ligen sind allerdings genauso Rookies wie junge Talente aus den Minors.

Rotation: Siehe Pitching Rotation.

Rubber: Der Rubber ist die kleine Platte auf dem Mound, mit dem der Pitcher vor und während seines Pitches Kontakt haben muss.

Run: Ein Run ist ein Punkt im Baseball. Er wird erzielt, indem man die Home Plate überquert, bevor man auf dem Weg dahin ausgemacht wird.

Runner: Auch "Base Runner". Sobald ein Batter auf Base kommt, ist er ein Base Runner.