Sorgen um "Quarterback" Frenzel

SID
Eric Frenzel muss eventuell auf den Start im Einzel-Wettbewerb von der Großschanze verzichten
© getty

Kombinations-Olympiasieger Eric Frenzel bangt um seinen Start im Einzel-Wettbewerb von der Großschanze am Dienstag. Der 25-Jährige blieb am Montag mit einer Virusinfektion im Bett und verpasste das Abschlusstraining.

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Eric Frenzel lag krank im Bett, der König der Nordischen Kombination war dennoch allgegenwärtig. "Kombination ohne Eric? Das wäre wie Superbowl ohne Quarterback", sagte sogar US-Konkurrent Taylor Fletcher vor Frenzels zweiter großer Goldchance am Dienstag (10.30/13.30 Uhr MEZ/OZ).

Was für Fletcher und die deutsche Mannschaft undenkbar ist, könnte bittere Realität werden. Mannschaftsarzt Stefan Pecher bezifferte die Chancen auf einen Start auf "50:50, höchstens". Die Entscheidung ob der Olympiasieger seinen nächsten Angriff auf Gold wie geplant starten kann, fällt erst kurz vor dem Wettkampf.

"Ich bin leider eher skeptisch. Das ist so schade", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Wir haben einen guten Ersatz, aber den besten Kombinierer der Welt können wir nicht eins zu eins ersetzen, das ist klar."

Chance für die "zweite Reihe"

Der Ursprung des Übels war schnell ausgemacht. "Eric hat einen ähnlichen Virus, wie ihn die Skispringerinnen hatten. Die waren bei uns im Haus, und den hat er sich wohl eingefangen. Er ist eben auch nur ein Mensch", sagte Weinbuch.

Frenzel durfte zwar sein Einzelzimmer verlassen, mit Blick auf den Teamwettbewerb am Donnerstag war aber Vorsicht geboten: "Wir müssen aufpassen, dass nicht noch einer krank wird."

Frenzels Ausfall wäre immerhin eine Chance für die "zweite Reihe" im deutschen Team. Johannes Rydzek etwa läuft seit Wochen in Topform, Mitte Januar beim Weltcup in Seefeld wurde er Zweiter hinter Frenzel.

Schon im ersten Olympia-Rennen war für Rydzek eine Medaille möglich, doch im Feld der Verfolger hielt er sich zurück, um Gold für Frenzel nicht zu gefährden. Am Ende erreichte er Platz sechs.

Erste Einzel-Medaille für Kircheisen?

Heiß ist zudem Routinier Björn Kircheisen. Der 30-Jährige hat seit 2002 von jedem Großereignis eine Medaille mitgebracht, seinen Platz in der Mannschaft hat er sich im Training hart erkämpft.

"Das war mein schwierigster Wettkampf. Ich habe dort die besten Sprünge des Winters gemacht", sagte Kircheisen, der den sechsmaligen Vizeweltmeister Tino Edelmann aus dem Team verdrängte.

Als Lohn winkt Kircheisen bei seinen vierten Winterspielen vielleicht sogar die erste Einzel-Medaille. "Er springt so gut wie vielleicht seit Jahren nicht. Mit ihm ist zu rechnen", sagte Weinbuch.

"Wir schauen von Tag zu Tag"

Auch Fabian Rießle hatte im ersten Olympia-Rennen am vergangenen Mittwoch als Achter seine Ambitionen unterstrichen, der potenzielle Frenzel-Ersatz Edelmann war Neunter geworden.

Bei allen Alternativen hofft Weinbuch auf die schnelle Genesung seines Aushängeschilds - auch im Hinblick auf den Teamwettbewerb am Donnerstag: "Bei den Skisprung-Mädels hat es ungefähr drei Tage gedauert. Wir schauen bei Eric jetzt von Tag zu Tag und hoffen das Beste."

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