Neureuther: "Olympia ist mein Ding"

SID
Felix Neureuther fuhr in diesem Winter auf dem Ganslernhang seinen ersten Weltcup-Sieg ein
© Getty

Nach dem Riesenslalom seines Lebens scheint für Felix Neureuther bei den Olympischen Spielen nichts mehr unmöglich. Denn Platz acht war sein bisher bestes Ergebnis im Riesenslalom.

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"Wenn ich im Slalom so eine Leistungssteigerung schaffe wie jetzt schon im Riesenslalom, dann wird das Ergebnis unvorstellbar", sagte der Partenkirchner nach dem bemerkenswerten achten Platz bei seinem ersten Rennen in Whistler. Und er fügte an: "Olympia ist mein Ding."

Das konnte Neureuther bisher nicht unbedingt behaupten, schied er doch 2006 bei beiden Rennen aus. Doch in Kanada präsentiert sich Neureuther in der Form seines Lebens. Mit dem besten Riesentorlauf eines Deutschen bei einem Großereignis seit dem Olympiasieg Markus Wasmeiers 1994 in Lillehammer hat er selbst den oft sehr kritischen Alpindirektor Wolfgang Maier begeistert.

"Für ihn kann es noch hoch hinaus gehen", sagte Maier vor Neureuthers Hauptrennen am Samstag. Dass der 25-Jährige im Slalom zu den Besten der Welt gehört, ist spätestens seit seinem ersten Weltcup-Sieg in Kitzbühel am 24. Januar einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Entsprechend nennt er eine Medaille im Torlauf einen "Riesentraum, den ich in die Realität umzusetzen versuche".

"Nie mit Platz acht gerechnet"

Wie stark Neureuther aber auch im Riesenslalom sein kann, hat ihn selbst überrascht. "Mit Platz acht hätte ich nie gerechnet, schon der 15. Platz wäre eine Sensation gewesen", sagte er. In 32 Weltcup-Rennen war er bisher nur fünfmal in die Top 30 gekommen, sein bestes Ergebnis ist Platz 13 im Dezember 2006 in Alta Badia.

"Sonst steht bei mir immer ´Ausfall´ oder ´nicht qualifiziert´ - und jetzt leuchtet auf einmal die Acht auf. Das ist ein Riesenergebnis, ich bin total glücklich", sagte Neureuther selig. Dabei hatte er im zweiten Durchgang, in dem er mit fünftbester Laufzeit noch von Rang 13 nach vorne fuhr, "zwischendurch zu sehr gebremst".

Ärgern wollte er sich über die verlorenen Zehntel nicht, obwohl ihm nur 0,62 Sekunden auf Bronze fehlten. Olympiasieger Carlo Janka (Schweiz) war 1,23 Sekunden schneller. "Ich bin wirklich sehr zufrieden, eigentlich wollte ich mich nur warmlaufen. Das gibt mir großes Selbstvertrauen für den Slalom", sagte Neureuther.

"Bekomme Gänsehaut"

Am Samstag (10/13.30 Uhr Ortszeit, 19/22.30 Uhr MEZ) soll Neureuthers größte Stunde schlagen.

Er gehört zum - allerdings sehr großen - Kreis der Medaillenanwärter. "Ich habe in der Vergangenheit gelernt, nicht zu große Töne zu spucken, das ist besser für mich. Die Topfavoriten sind andere", betonte er, "aber ich weiß, wenn es passt, kann ich ganz vorne landen. Die Form im Slalom stimmt."

Und der Hang im Ortsteil Creekside liegt ihm. Maier macht seinem Besten Mut. "Er hat kein Firlefanz gemacht, sondern ist gut, richtig gut, super gefahren", sagte er anerkennend: "Felix ist ein richtiger Olympionike. Mit dieser Leistung kann der Junge zuversichtlich in den Slalom gehen." Und das "Unvorstellbare" realisieren: eine Medaille. "Wenn ich nur daran denke, bekomme ich jetzt schon eine Gänsehaut", sagte er.

Neureuther belegt Platz acht im Riesenslalom