Andrea Fischbacher holt Gold im Super-G

SID
Andrea Fischbacher aus Österreich steht im Weltcup auf Rang elf
© Getty

Die Österreicherin Andrea Fischbacher hat überraschend den olympischen Super-G gewonnen. Top-Favoritin Lindsey Vonn holte Bronze, Maria Riesch ging als Achte leer aus.

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Maria Riesch hat die erträumte zweite Medaille bei den Spielen in Whistler in einem turbulenten Rennen zunächst verpasst. Zwei Tage nach ihrem Kombi-Olympiasieg musste sich die 25-Jährige im Super-G nach einer fehlerbehafteten Fahrt mit Rang acht begnügen - und sie war nicht die einzige (Mit-)Favoritin, die über den Olympiasieg von Andrea Fischbacher aus Österreich staunte.

Fischbacher schlug überraschend auch Gold-Kandidatin Nummer 1, Abfahrts-Olympiasiegerin Lindsey Vonn. Die Amerikanerin musste sich hinter Tina Maze aus Slowenien sogar mit Platz drei begnügen.

Auch Gina Stechert und Viktoria Rebensburg verpassten die Top 10 und so ihre Ziele. Der Deutsche Skiverband (DSV) muss demnach mindestens vier weitere Jahre auf die zweite Super-G-Medaille bei den Frauen nach der Bronze-Fahrt Katja Seizingers 1992 in Albertville warten.

Riesch nicht enttäuscht

Maria Riesch war nicht allzu enttäuscht von ihrem Resultat: "Ich kann das schon verschmerzen. Natürlich wäre es schön gewesen, nachzulegen. Grundsätzlich kann ich auch im Super-G schnell fahren, aber es war eben keine perfekte Fahrt. Oben hatte ich schlechte Sicht, da habe ich habe einfach viel zu viele Fehler gemacht."

Das Ergebnis war nicht zu überraschend, stand sie im Super-G in den vergangenen beiden Jahren doch nur ein einziges Mal auf dem Podium. Entsprechend locker ging sie mit ihrem Abschneiden um. "Bei Olympia ist es egal, ob man Vierte, Sechste oder Zehnte wird", sagte sie.

Dorfmeister bleibt unerreicht

Vonn verpasste indes das Speed-Doppel aus Abfahrt und Super-G, das bisher nur die Österreicherin Michaela Dorfmeister gewonnen hat. Dorfmeister glückte der Doppelschlag 2006 in Turin. In Fischbacher fand sie etwas überraschend eine Nachfolgerin im eigenen Land.

"Ich habe einen wilden Ritt erwischt und das umsetzen können, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mir im Ziel eigentlich nur gedacht: Scheiße. Einige Passagen habe ich nicht so erwischt. Aber dann ist der Einser aufgeleuchtet, ein Wahnsinn", sagte Fischbacher.

Der Erfolg der 24-Jährigen ist gleichwohl keine Sensation: Die Salzburgerin war 2009 bei der WM Dritte und hat im Weltcup 2008 den Super-G von Sestriere gewonnen. Sie ist nach Dorfmeister und Sigrid Wolf (1988) die dritte Olympiasiegerin aus Österreich im Super-G - und die erste im ÖSV-Anzug bei den Winterspielen in Whistler.

Riesch nur in Lake Louise besser

In 1:20,14 Minuten hatte Fischbacher 0,49 Sekunden Vorsprung auf Maze. Vonn lag bereits 0,74 Sekunden zurück. Riesch verpasste Bronze um 0,58 Sekunden, zeigte aber den zweitbesten Super-G in diesem Winter.

Nur in Lake Louise war sie im November als Fünfte besser. Stechert lag 2,07 Sekunden zurück, Rebensburg 5,09.

Schwerer Kurs

Der österreichische Kurssetzer Jürgen Kriechbaum hatte einen äußerst selektiven Lauf gesteckt, der zahlreichen Athletinnen zum Verhängnis wurde. Riesch patzte oben, viele andere, darunter auch Rebensburg, hatten mit der Steilwandkurve nach einem Drittel sehr zu kämpfen.

Einige Ausfälle und Stürze waren die Folge, schwer verletzt hat sich ersten Erkenntnissen zufolge aber keine Läuferin.

Mittwoch Riesenslalom

Am Mittwoch hat Riesch im Riesenslalom ihre vorletzte kleine Chance auf Edelmetall, aus deutscher Sicht höhere Ambitionen hegen in diesem Rennen aber Rebensburg und Weltmeisterin Kathrin Hölz.

Am kommenden Samstag beschließen die Damen die Spiele mit dem Slalom, in den Maria Riesch als amtierende Weltmeisterin startet. "Ich habe Gold in der Tasche und kann es locker angehen", sagte sie.

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