"Respektlos den Sportlern gegenüber"

SID
Bob Hanning wünscht sich mehr Unterstützung von der Führungsriege
© getty

DHB-Vizepräsident Bob Hanning hat die Bundesregierung für ihren Umgang mit den Olympischen Spielen heftig kritisiert. "Wir sind mit der Politik nicht zufrieden. Dass keiner aus der Führungsriege den Weg nach Rio findet, ist respektlos den Sportlern gegenüber", sagte Hanning bei einem Pressetermin.

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Als Konsequenz sagte der 48-Jährige einen Termin am 16. August im deutschen Generalkonsulat in Rio ab.

"Wir haben so viele tolle Sportler, sie verdienen Anerkennung und Wertschätzung", sagte Hanning und forderte Innenminister Thomas De Maiziere und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dazu auf, nach Rio zu kommen. "Das, was hier viele fühlen, muss auch mal gesagt werden", sagte Hanning. Die Unruhe im deutschen Sport sei "deutlich spürbar".

"Nicht bloß Fußball"

Es gäbe "nicht bloß Fußball, den man seinen Respekt entgegenbringen sollte", konkretisierte Hanning im Gespräch mit dem SID: "Viele Sportler leben vier Jahre für den großen Traum und stehen einmal im Leben im Mittelpunkt. Dem sollte man seitens der Politik mit dem gleichen Respekt entgegentreten, wie man es für eine andere Sportart tut."

Bundespräsident Joachim Gauck, der am Auftaktwochenende die deutschen Sportler besuchen wollte, hatte seine Reise nach Rio wegen einer Zahnoperation abgesagt. Der für den Sport zuständige Innenminister de Maiziere verzichtete mit Verweis auf die "vielfältigen aktuellen Herausforderungen" in Deutschland auf einen Besuch der Mannschaft in Brasilien.

Verteidigungsministerin von der Leyen, die mit ihrem Ministerium zahlreiche Olympia-Sportler fördert, hatte keine Rio-Reise geplant.

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