Russische Schwimmer rufen CAS an

SID
Wladimir Morozow hat 2012 Bronze mit der russischen Staffel gewonnen
© getty

Die russischen Schwimmer Wladimir Morozow und Nikita Lobinzew wollen ihren Start bei den Olympischen Spielen in Rio (5. bis 21. August) vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erzwingen.

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Der 24 Jahre alte Morozow und der drei Jahre ältere Lobinzew haben als erste der russischen Athleten, die durch den Weltverband FINA für Rio gesperrt wurden, das höchste Sportgericht angerufen.

Morozow gewann bei den Olympischen Spielen in London 2012 mit der 100-m-Staffel Bronze. Lobinzew holte bei den Spielen 2012 in London über 100 m Kraul Bronze und 2008 in Peking mit der 4x200-m-Staffel Silber.

Die Fina hatte beide Schwimmer sowie fünf weitere russische Athleten in der vergangenen Woche gesperrt. Nach den Enthüllungen des McLaren-Reports hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) sämtliche Weltverbände aufgefordert, die Doping-Vergangenheit seiner Rio-Fahrer zu überprüfen. Gegen russische Sportler mit erwiesener Dopingvergangenheit wurde ein grundsätzliches Startverbot verhängt.

"Sehe keine Chance vor dem CAS"

Neben Morozow wurden unter anderem Julia Jefimowa, Olympia-Dritte in London 2012 über 200 m Brust, und Nikita Lobinzew, Medaillengewinner von Peking 2008 und London, gesperrt. Sollten noch mehr russische Athleten ihr Startrecht vor dem CAS einklagen, stehen dem IOC bis zum Beginn der Spiele am kommenden Freitag aufregende Tage bevor. Die Regel des IOC, keine ehemaligen Dopingsünder aus Russland für die Spiele zuzulassen, ist hoch umstritten und gilt nach Meinung von renommierten Sportrechlern vor Gericht als kaum haltbar.

"Ich sehe nicht, welche Chancen er vor dem CAS haben sollte", sagte Nenad Lalovic, Präsident des Internationalen Ringer-Verbandes (UWW) am Rande der Exekutiv-Board-Sitzung des IOC in Rio de Janeiro. Ein CAS-Richter werde die Liste der Weltverbände eh noch bewerten. "Im Anschuss daran werde das CAS-Gericht sicher keine andere Entscheidung mehr treffen", sagte der Serbe.

An viele weitere russische Athleten, die vor den CAS ziehen, glaubt Lalovic nicht. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Athleten sollten nun auch verstehen, dass mit dieser IOC-Entscheidung das Beste für sie getan wurde", sagte der Verbands-Chef. Sein eigener Verband hatte in Wiktor Lebejew nur einen von 17 qualifizierten Ringern gesperrt. Der Freistil-Ringer hatte bei der Junioren-WM 2006 einen positiven Doping-Test.