Olympia: Emma Hinze im Sprint-Halbfinale, Lea-Sophie Friedrich ausgeschieden

SID
Emma Hinze steht im Sprint-Halbfinale.
© getty

Emma Hinze hat die nächste deutsche Olympia-Medaille im Bahnrad vor Augen. Roger Kluge und Theo Reinhardt verpassten das Podest im Madison deutlich.

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Emma Hinze war zunächst ganz cool. Nach ihrer rasanten Fahrt ins Sprint-Halbfinale nickte sie lässig, erst der Blick auf die Zeit versetzte die deutsche Bahnrad-Hoffnung ins Staunen. "Es ist auf jeden Fall krass hier", sagte die Weltmeisterin mit schwerem Atem, nachdem sie endgültig die nächste deutsche Olympia-Medaille im Izu Velodrome ins Visier genommen hatte.

10,773 Sekunden benötigte die 23-Jährige bei ihrem Viertelfinalsieg über Keirin-Olympiasiegerin Shanne Braspennincx aus den Niederlanden. Keine andere Sprinterin war am Samstag rasanter unterwegs. "Ganz schön schnell", so urteilte Hinze selbst über ihre Leistung. Kristina Vogel, Rio-Olympiasiegerin von 2016 im Sprint, lobte am ZDF-Mikrofon: "Für mich ist das ein Fingerzeig für das Halbfinale."

Dort kann Hinze am Sonntag (3.18 Uhr MESZ) gegen die Kanadiern Kelsey Mitchell in das nur eine Stunde später folgende Rennen um Gold einziehen. Ihre zweite Medaille in Japan ist nur drei Tage nach dem enttäuschenden Abschneiden im Keirin greifbar. Hinze schüttelte den Dämpfer vom Donnerstag mit Bravour ab. "Das hat mir erst etwas negative Energie gegeben, jetzt hat sich das ins Positive gewandelt", sagte die Cottbuserin.

Lea-Sophie Friedrich, die mit Hinze am Montag im Teamsprint die Silbermedaille gewonnen hatte, wäre ihrer Teamkollegin um ein Haar ins Halbfinale gefolgt. Die 21 Jahre alte Olympiarekordhalterin zwang die Ukrainerin Olena Starykowa im Viertelfinale zwar in einen Entscheidungsdurchgang, unterlag dort aber knapp.

Roger Kluge stürzt auch bei Olympia

Roger Kluge blieb die zweite Olympia-Medaille seiner Karriere hingegen recht deutlich verwehrt. Im Madison, wo er gemeinsam mit Theo Reinhardt bereits zwei Mal Weltmeister geworden war, reichte es nach einem Sturz Kluges im letzten Rennviertel lediglich zum neunten Platz. Schon bei der Tour de France vor einem Monat war der 35-Jährige schwer zu Fall gekommen.

"Mir geht es nicht so schlimm wie nach der Tour. Ich war froh, dass gerade alles verheilt war", berichtete der mit Schürfwunden lädierte Kluge, der das Rennen fortsetzen konnte, aber schon vor seinem Missgeschick nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen war: "Es hat ein bisschen was gefehlt. Der Kopf wollte, die Beine nicht so ganz." Der Olympiasieg ging an Dänemark.

Maximilian Levy: "Mein Körper schreit eigentlich nach Ruhe"

Im Keirin der Männer legte Maximilian Levy derweil einen vielversprechenden Start hin. Der 34-Jährige zog in der hochkarätig besetzten ersten Runde als Zweiter seines Laufs in das Viertelfinale am Sonntag (ab 3.24 Uhr MESZ) ein. Auch Stefan Bötticher qualifizierte sich über den Hoffnungslauf für die nächste Runde.

Für Levy wird das Weiterkommen nun auch eine Frage der Kondition. Er bezahle ein wenig für seinen fünften Platz im kräftezehrenden Sprint, berichtete der Routinier im ZDF: "Ich bin ja keine 20 mehr. Mein Körper schreit eigentlich nach Ruhe, aber mein Herz versteht es nicht und sagt: weiter, immer weiter."

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