Olympiachefin Seiko Hashimoto bekräftigt Möglichkeit von Geister-Spielen

SID
Seiko Hashimoto hält Geister-Spiele für eine Möglichkeit.
© getty

Olympische Geister-Spiele waren lange ein Schreckensszenario für die Ausrichter der Sommerspiele in Japan, doch mit der weiter wütenden Corona-Pandemie rücken sie näher. "Es könnte sich eine Situation ergeben, in der wir keine Zuschauer zulassen können", sagte Tokios Olympiachefin Seiko Hashimoto im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP.

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Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Organisationskomitee TOGOC hatten angekündigt, die Entscheidung über das Publikum erst im Juni zu treffen. Zuschauer*innen aus dem Ausland sind bereits von den Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) ausgeschlossen.

Mit einer Entscheidung für Geister-Spiele, so argumentiert Hashimoto, könnte die Anti-Olympia-Stimmung in Japan beeinflusst werden. "Dies ist ein Bereich, in dem wir womöglich die Angst von Menschen verringern können, die sich Sorgen um das medizinische System machen", sagte Hashimoto.

Nach den Umfragen ist noch immer eine deutliche Mehrheit gegen die Austragung der Spiele in diesem Sommer, zumal die Coronazahlen in Japan derzeit steigen und sich Tokio bis zum 11. Mai im Ausnahmezustand befindet. Für Kritik sorgte zuletzt die Ankündigung des OK, zusätzliches medizinisches Personal für die Spiele zu rekrutieren.

Das Ziel der Organisatoren, die Spiele als einen Triumph der Menschheit über das Coronavirus zu feiern, ist nicht mehr zu halten. Hashimoto, die im Februar die Nachfolge des über einen Sexismusskandal gestürzten Yoshiro Mori angetreten hatte, formuliert es daher anders: Die Spiele werden zeigen, "dass die Welt zusammenkommen kann, egal wie schwer die Zeiten sind. Ich glaube, dies ist eine Zeit, in der wir zeigen können, dass wir vereint sind."