Björgen holt 15. WM-Gold - Hennig starke Elfte

SID
Marit Björgen trug sich mit dem 15. WM-Gold in die Geschichtsbücher ein
© getty

"Wunder-Mama" Marit Björgen strahlte nach ihrem historischen 15. Gold mit Söhnchen Marius um die Wette, Debütantin Katharina Hennig war nach Platz elf völlig aus dem Häuschen - und 35.000 Finnen feierten ihre Silber-Krista: Der WM-Skiathlon von Lahti ist zum rauschenden Langlauf-Fest geworden. "Es ist das pure Glück", sagte Norwegens Loipen-Queen Björgen und stemmte ihren Nachwuchs in die Luft.

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Einen Monat vor ihrem 37. Geburtstag siegte Björgen im ausverkauften Stadion mit 4,8 Sekunden Vorsprung auf Krista Parmakoski, die das Gastgeberland mit der ersten Medaille frühzeitig von einer Riesenlast befreite. Bronze ging an die Schwedin Charlotte Kalla, die gegen ihre alte Rivalin Björgen diesmal ohne jede Chance war.

"Das war ein Traum von mir, seit ich Marius im Dezember 2015 bekommen habe", sagte Björgen: "Es ist nicht leicht, Mutter und gleichzeitig Top-Athletin zu sein. Ich wohne hier nicht bei meiner Familie. Heute morgen habe ich ihnen geschrieben, dass ich sehr nervös bin. Dann kam ein Foto von Marius zurück mit der Botschaft, dass alles gut wird. Da sind mir die Tränen gekommen."

Im Windschatten der größten nordischen Wintersportlerin der Geschichte stürmte derweil Hennig in ihrem ersten WM-Rennen überhaupt in die Weltklasse. "Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, hätte ich das nicht geglaubt. Ich war schon froh, überhaupt dabei zu sein. Ich bin einfach nur glücklich", sagte die 20 Jahre alte Oberwiesenthalerin.

Hennig: "Kämpf jetzt!"

Bei traumhaftem Winterwetter lag Hennig nach den ersten 7,5 km im klassischen Stil noch auf Rang sieben. Nach weiteren 7,5 km im freien Stil fehlten der Sächsin, deren bestes Weltcup-Ergebnis ein 15. Platz ist, letztlich 17 Sekunden zu den Top 10.

"Als ich auf der zweiten Runde gemerkt habe, dass etwas geht, habe ich nur gedacht: Kämpf jetzt!", sagte Hennig, die im Zielsprint noch die starken Finninen Anne Kyllönen und Laura Mononen abkochte.

In Abwesenheit der Routiniers Steffi Böhler (35) und Nicole Fessel (33) - die beiden Staffel-Olympiadritten bestreiten am Sonntag den Teamsprint - machte neben Hennig auch der Rest der jungen Garde richtig Spaß. Victoria Carl und Sofie Krehl, beide 21 Jahre alt, belegten Platz 15 und 16, Sandra Ringwald kam auf Platz 21.

"Ich bin sehr stolz auf meine Mädels", sagte Deutschlands norwegischer Coach Torstein Drivenes: "Sie haben gekämpft ohne Ende. Katharina ist eines unserer größten Talente. Ich hatte auf Top 15 getippt - aber Elfte? Das ist großartig!"

Björgens erstes Gold 2003

Die große Show von Marit Björgen überstrahlte jedoch alles. 2003 hatte sie ihr erstes WM-Gold geholt, ein Ende der unfassbaren Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht. "Ich kann nicht glauben, was ich gesehen habe. Marit ist noch stärker als vor ihrer Babypause", sagte Landsmann Drivenes: "Sie ist unglaublich und kann hier alles gewinnen."

Von Beginn an hatte Björgen ein irrsinniges Tempo vorgelegt, am letzten Anstieg schüttelte sie Parmakoski, ihre letzte Begleiterin ab. Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Heidi Weng (+1:05,4 Minuten) ging als Fünfte überraschend leer aus. Björgens Landsfrau Therese Johaug, die bei der WM 2015 den Skiathlon gewonnen hatte, fehlte wegen eines Dopingvergehens und ist noch bis November gesperrt.

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