Vogt feiert ersten Weltcup-Sieg

SID
Carina Vogt hat in Zao den ersten Weltcup Sieg ihrer Karriere gefeiert
© getty

In Degenfeld zeigte der Wecker 2.54 Uhr am frühen Sonntagmorgen, als Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt 8890 km enfernt nach ihrem lang ersehnten Premieren-Erfolg die Arme in den japanischen Winter-Himmel reckte. "I did it! Erster Weltcup-Sieg! Ich freue mich einfach nur wahnsinnig", schickte Vogt sogleich erste Grüße aus Zao in die nachtschlafende schwäbische Heimat.

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341 Tage nach ihrem Sensations-Gold von Sotschi flog die 22-Jährige im 43. Anlauf endlich zum ersten Mal ganz nach oben aufs Podium. "Das ist so cool, dass es hier in Zao vor so vielen Zuschauern geklappt hat - hier bin ich 2013 auch erstmals aufs Podium gesprungen", sagte Vogt.

Am Samstag war der erste Wettbewerb auf der Zao-Schanze noch wegen starker Winde abgesagt worden, der zweite am Sonntag ging auf einen Durchgang verkürzt zumindest regulär über die Bühne. Dabei setzte sich Vogt mit der Tagesbestweite von 99 m und 117,4 Punkten souverän vor der Russin Irina Awwakumowa (114,5) sowie der Slowenin Spela Rogelj (108,8) durch und meinte: "Das war einer meiner besten Sprünge überhaupt."

Vogt, die eine Woche zuvor in Sapporo zum fünften Mal in ihrer Karriere Fünfte geworden war, sorgte zudem für den ersten deutschen Sieg überhaupt im 2011 eingeführten Weltcup. Nur zehn Springerinnen haben seitdem einen Wettbewerb in der Eliteklasse gewonnen, Japans Überfliegerin Sara Takanashi triumphierte 26-mal - und damit exakt in der Hälfte der Springen. In Zao kam Takanashi nur auf Platz sieben und lag damit noch hinter der zweitbesten DSV-Athletin: Katharina Althaus (Oberstdorf) wurde Fünfte.

Aus mehrerer Hinsicht Genugtuung

Für Vogt bedeutete der Erfolg in Fernost gleich aus mehrerer Hinsicht Genugtuung: Die Polizeimeisteranwärterin hatte nach dem Sotschi-Coup keine allzu leichte Phase durchlebt, sich nach Olympia am dauerhaft schmerzenden Knie operieren lassen. "Ich weiß gar nicht richtig, wo ich stehe. Ich muss schauen, was mein Knie macht", hatte sie gesagt. Vier Wochen vor der WM in Falun hat Vogt nun endgültig zur Topform gefunden. Bei den Titelkämpfen in Schweden gehört sie zu den Favoritinnen.

Am kommenden Wochenende darf Vogt gleich zweimal in der Heimat ran, bei den beiden Springen auf der kleinen Schattenbergschanze in Oberstdorf kann sich die Sotschi-Siegerin auch bei den deutschen Fans wieder in Erinnerung bringen. "Darauf freue ich mich schon wahnsinnig", sagt sie: "Es ist eine meiner Lieblingsschanzen, meine Familie und Freunde werden da sein. Das wird ein richtig nettes Wochenende."

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