Double von Dresdens Volleyballerinnen

SID
Zum dritten Mal in Folge wurden die Volleyballerinnen des Dresdner SC deutscher Meister
© getty

Als seine Spielerinnen mit Meisterschale und Pokal das erste Double seit 17 Jahren feierten, war Alexander Waibl immer noch ein bisschen sprachlos. "Ich kann das noch gar nicht realisieren, aber auf diesen Erfolg können wir besonders stolz sein", sagte der Trainer des Dresdner SC.

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Dank eines ungefährdeten 3:0 (25:18, 25:20, 25:17) im entscheidenden fünften Finalspiel der best-of-five-Serie gegen den MTV Stuttgart feierten die Sächsinnen zum dritten Mal in Serie die deutsche Meisterschaft. Nach dem Pokalsieg im April war es der zweite Titel. "Die Saison war super lang. Das war unser 45. Spiel, und ich bin einfach nur glücklich, dass wir diese tolle Saison so gekrönt haben", sagte Waibl.

Der 48-Jährige sprach von einer "brutalen Serie" gegen Stuttgart, wie schon im Vorjahr verlangte der MTV dem Favoriten vor allem in den ersten vier Begegnungen alles ab. Trotzdem siegte Dresden im Entscheidungsspiel nach nur 81 Minuten im Eiltempo. "Das ist wirklich ein gutes Jahr gewesen", sagte Waibl nüchtern.

Und es soll nicht das letzte gewesen sein. "Es geht jetzt nicht nur darum, was nächstes Jahr ist. Es geht auch darum, was in fünf oder zehn Jahren mit dem Volleyball hier ist. Das werden spannende Aufgaben", sagte Vorstandschef Jörg Dittrich: "Wir haben für diesen Erfolg keine Schulden gemacht und haben jetzt eine Verantwortung für das gesamten Frauen-Volleyball."

"Wir sind ein Aushängeschild für ganz Sachsen"

Als Meister hat sich Dresden direkt für die Champions League qualifiziert und will nach Platz acht in den vergangenen Monaten an diese Erfolge anknüpfen.

Finanzielle Risiken sollen dabei nicht eingegangen werden, der Verein will weiter solide wirtschaften. Trotzdem bleibt es ein Ziel, den Etat von derzeit etwa 1,65 Millionen Euro zu erhöhen. "Wir sind stolz auf das, was wir in diesem Jahr erreicht haben", sagte Dittrich: "Wir sind ein Aushängeschild für ganz Sachsen."

Allerdings steht der Mannschaft ein personeller Umbruch bevor. Während Waibl ("Ich fühle mich superwohl") bis 2018 bleiben und den Titel erneut verteidigen will, werden wohl mehrere Leistungsträgerinnen den Klub verlassen.

"In den kommenden Wochen wird einiges passieren. Einige gute Spielerinnen wollen sich sicher verändern und dorthin gehen, wo sie mehr Geld verdienten können", sagte der Coach dem MDR.

Waibl freut sich über Wettbewerb

Im Kampf um die Meisterschaft dürfte es auch in Zukunft auf einen Zweikampf zwischen Dresden und Stuttgart hinauslaufen. Ähnlich wie bei den Männern - dort dominieren seit Jahren die Berlin Recycling Volleys und der VfB Friedrichshafen - gibt es in der schwachen Bundesliga lediglich zwei Spitzenteams.

"Wir brauchen in Deutschland einen Wettbewerb auf hohem Niveau, und wenn Stuttgart den garantiert, freut mich das als Schwabe ganz besonders", sagte Waibl der Sächsischen Zeitung.

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