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Kommentar zu UFC-Präsident Dana White: Trumps Kumpel sägt am eigenen Denkmal

Von Max Schrader
Dana White trat bei mehreren Veranstaltungen von Donald Trump auf.
© getty

Dana White hat die UFC von einem Nebenschauplatz zu einer der größten Sportorganisationen der Welt geführt. Sein Denkmal hat zuletzt jedoch selbstverschuldete Risse bekommen. Ein Kommentar.

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"Menschen wie du geben Menschen wie mir die Kraft, den Erfolg zu jagen. Ich denke aber, dass deine Meinung keinen juckt und wenn jeder Kämpfer auf dich gehört hätte, als du den Glauben an sie verloren hattest, hättest du jetzt keine eigene UFC-Liga - du bist ein Arschloch und ich bin raus hier", sagte jüngst Rapper Eminem über den UFC-Präsidenten.

Der Diss-Track entpuppte sich als Promo für Eminems Musikvideo "Higher". Dennoch mehrt sich die Kritik am mächtigen UFC-Boss White, der lange Zeit unantastbar schien. Er hatte die UFC von einem Nebenschauplatz zu einer weltweit bekannten Sportorganisation entwickelt, die 2016 für über vier Milliarden Dollar verkauft wurde. In Folge dessen hatte er fast schon einen Heiligenstatus. Doch auch, wenn seine erbrachten Leistungen für den Sport nicht hoch genug eingeschätzt werden können, ist mittlerweile klar: Er hat sein Denkmal selbst angesägt.

Das liegt zum einen an den verwunderlichen Methoden der UFC im Umgang mit ihren Kämpfern. Dass es im Kampfsport allgemein eine hohe Fluktuation an Aktiven gibt, ist bekannt und nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist es aber, wenn junge Kämpfer bereits nach ihrem Debüt in Kategorien eingeteilt werden, aus denen manche nicht mehr hervorkommen. Alleine 2020 wurden über 80 Kämpfer*innen entlassen, obwohl viele von ihnen nie eine richtige Chance bekamen. Selbst Champions oder bekannte Fighter sind in der UFC nicht sicher.

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UFC: Dana White und das Schicksal von Randy Couture

Bezeichnend dafür ist das Beispiel von Randy Couture. Der fünfmalige Champion im Schwergewicht und Halbschwergewicht darf nach einer Auseinandersetzung mit White, nachdem die UFC einige vertraglich festgelegte Punkte nicht erfüllt hatte und von Couture verklagt wurde, kein UFC-Event mehr besuchen. Selbst als sein Sohn einen Kampf hatte, durfte er nicht in der Halle anwesend sein. Auch mit Jon Jones oder Jorge Masvidal gab es jüngst einige teils heftige Auseinandersetzungen.

Es ist aber nicht der einzige Punkt, der einem zu denken geben sollte. Als die Corona-Pandemie die Welt erschütterte, war die UFC die erste Sportorganisation, die wieder den Betrieb startete. White wurde tonnenweise mit Lob überschüttet. Anfangs fanden Kämpfe in einem Hotel in Jacksonville, Florida statt. Doch eigentlich hatte White einen anderen Plan.

Er hatte ein Casino in einem Indianer-Reservat gemietet, um bereits im April dort Kämpfe austragen zu lassen. Somit hätte er jegliche Sportverbote umgehen können, da in dem Reservat nicht die amerikanische Gesetzesgrundlage herrscht. Der Versuch scheiterte nur am heftigen Veto der übertragenden Sender ESPN und Disney. Die UFC zog später nach Las Vegas und ließ eine gigantische Blase in Abu Dhabi errichten, um durch die Pandemie zu kommen.

UFC: Dana White und die Machenschaften mit Donald Trump

Dabei halfen White seine guten Kontakte ins Weiße Haus. Der 51-Jährige gilt als enger Verbündeter von Ex-Präsident Donald Trump. In beiden Wahlkämpfen trat er sogar als Redner auf. Seine Organisation bekam im Gegenzug weitreichende Privilegien. Zum Beispiel konnten ausländische Kämpfer in die USA reisen und mussten dort nicht in Quarantäne gehen. Unter Präsident Joe Biden soll sich das ändern. "Das wäre die Hölle", sagte White am Rande von UFC 257.

Die dubiosen Geschäfte mit Trump gingen aber noch weiter. Beispielsweise "stellte" die UFC zahlreiche lateinamerikanische Kämpfer ab, die für Trump Wahlkampf machten und so zahlreiche Stimmen vor allem in Florida sicherten. White bezeichnete außerdem immer wieder die Medien als "Fake News", so wie es auch Trump zu sagen pflegt. Im Vorfeld der 2020er Wahl gehörte er zu Trumps Beraterstab und hoffte "auf einen positiven Ausgang" - einen positiven Ausgang für sich und seine Machenschaften.

Denn wie sich herausstellte, soll sich laut übereinstimmenden Medienberichten zufolge Trump im Gegenzug dafür eingesetzt haben, dass eine Klage gegen White in einem Sex-Tape-Verfahren fallen gelassen wurde. White musste lediglich eine Strafe über 10.000 Dollar bezahlen. Die Gerüchte bezeichnete White später als "Bullshit" und, wie zu erwarten war, als "Fake News".

UFC: Dana White läuft Khabib Nurmagomedov immer noch hinterher

Und dann wäre da noch das ewige Hinterherlaufen hinter Khabib Nurmagomedov. Der unbesiegte Leichtgewichtschampion hatte mehrfach betont, seinen Rücktritt nicht zu revidieren. Eine Botschaft, die bei White bislang noch nicht anzukommen scheint.

Den McGregor-Poirier-Kampf pumpte er zusätzlich mit einem angeblichen Zitat von Khabib auf, dass er bei "etwas Spektakulärem" zurückkommen würde. Später stellte sich heraus, dass Khabib trotz zweier überzeugender Auftritte im Event nicht erneut ins Octagon steigen will.

Natürlich ist es für die UFC bitter, dass mit Khabib ein Aushängeschild und Marketing-Zugpferd weggebrochen ist. Aber ist es nicht eigentlich im Sinne einer Sportorganisation, auf den Willen des Sportlers zu hören?

White sollte sich in Zukunft zurückhalten, damit er sein angekratztes Denkmal nicht weiter zerstört. Das würde dem "Heiligen" aus früheren Zeiten, der die UFC in andere Galaxien führte, einfach nicht gerecht werden.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Kommentars wurde Eminems vermeintlicher Disstrack gegen Dana White nicht als Promotion für Eminems neues Musikvideo gekennzeichnet.

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