Rafael Nadal nach French-Open-Sieg: "Kann und will so nicht weitermachen"

SID
Rafael Nadal leidet am Müller-Weiss-Syndrom.
© getty

Rafael Nadal hat nach seinem überlegenen Triumph bei den French Open angekündigt, eine Lösung für seinen schwer angeschlagenen linken Fuß finden zu müssen. "Es ist offensichtlich, dass ich so nicht weitermachen kann und auch nicht weitermachen will", sagte der 36 Jahre alte 22-malige Grand-Slam-Champion.

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Er hoffe, dass eine neue Therapie ab der kommenden Woche anschlage. Falls dies gelingt, wolle er auch in Wimbledon (ab 27. Juni) aufschlagen. Ansonsten müsse er weitere, "größere" medizinische Optionen wie eine Operation überdenken. "Ich bin in Wimbledon, wenn mein Körper es zulässt", sagte Nadal: "Das ist kein Turnier, das ich verpassen möchte."

Nadal gab an, dass in Paris stets zwei Nerven in seinem Fuß für seine Matches mit Injektionen betäubt worden waren. Der Spanier leidet unter dem seltenen Müller-Weiss-Syndrom.

Nadal, der in Paris seinen persönlichen Arzt an seiner Seite hatte, setzte sich am Sonntag mit einer Machtdemonstration im Finale mit 6:3, 6:3, 6:0 gegen den Norweger Casper Ruud durch. Während ihn die spanische Presse nach dem 6:3, 6:3, 6:0 in einem einseitigen Duell gegen den Final-Debütanten Casper Ruud aus Norwegen als "Gott auf der Erde" (Marca), als "Außerirdischen" (Sport) und "Giganten" (Mundo Deportivo) pries, war der einstige Weltranglistenerste gedanklich schon bei seinen Arztbesuchen, die für die kommenden Tage geplant sind.

Mit einer sogenannten Radiofrequenz-Ablation will sein medizinisches Team die starken Schmerzen für einen unbeschwerteren Alltag lindern. Als unersättlicher Wettkampftyp und nach den Triumphen in Melbourne und Paris mit dem halben Grand Slam in der Tasche hat der "Stier von Manacor" aber auch schon wieder einen Blick auf den nächsten Höhepunkt (ab 27. Juni) geworfen. Der Spanier leidet unter dem seltenen Müller-Weiss-Syndrom, eine Erkrankung, bei der Knochengewebe des Kahnbeins am Fußskelett abstirbt.

Für den großen Traum, Roland Garros noch einmal zu gewinnen, ging Nadal über die Grenzen hinweg, die ihm sein Körper setzte. Sollte der neue Therapieansatz nun nicht die erhoffte Wirkung zeigen, ist die sportliche Zukunft der Ikone offen. Dann würden "größere" medizinische Optionen auf den Tisch kommen. Nadals große Karriere stünde dann noch stärker auf der Kippe.

Nadal klettert in Weltrangliste auf Rang vier

Rafael Nadal ist nach seinem 14. Triumph bei den French Open in der Weltrangliste um eine Position auf Rang vier geklettert. Der Norweger Casper Ruud, der das Endspiel in Paris gegen den Spanier klar verloren hatte, erreichte mit dem sechsten Platz sogar die beste Position seiner Karriere.

Ganz vorne liegt noch bis zur kommenden Woche Novak Djokovic. Der Serbe, der in Roland Garros im Viertelfinale an Nadal gescheitert war, wird seine Spitzenposition aber am 13. Juni an den Russen Daniil Medwedew verlieren, da die Punkte seines Vorjahreserfolgs in Paris aus der Wertung fallen. Olympiasieger Alexander Zverev bleibt Dritter.

Bei den Frauen führt die Polin Iga Swiatek die Rangliste nach ihrem Sieg in Paris mit großem Vorsprung auf Anett Kontaveit aus Estland an, die drei Ränge gutmachte. Als beste Deutsche folgt Angelique Kerber auf Rang 18.

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