Es klappt in nur 50 Prozent der Fälle: Alle Grand-Slam-Finals der deutschen Tennis-Herren im Rückblick

 
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Alexander Zverev steht bei den US Open im Endspiel - das Ende einer 17 Jahre langen Durststrecke. Wir blicken zurück auf die 14 Grand-Slam-Finals deutscher Tennisspieler seit dem Beginn der Open Era 1968.

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Endlich hat es geklappt: Alexander Zverev bestreitet nach einem monströsen Comeback im Halbfinale gegen den Spanier Pablo Carreno Busta nach 0:2-Satzrückstand sein erstes Grand-Slam-Finale gegen seinen Kumpel Dominik Thiem (So., 22 Uhr)
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Endlich hat es geklappt: Alexander Zverev bestreitet nach einem monströsen Comeback im Halbfinale gegen den Spanier Pablo Carreno Busta nach 0:2-Satzrückstand sein erstes Grand-Slam-Finale gegen seinen Kumpel Dominik Thiem (ab 22 Uhr live auf DAZN).

Zverevs erste Finalteilnahme bei einem der vier Major-Turniere im Tennis-Kalender ist gleichzeitig das Ende einer 17 Jahre langen Durststrecke. Wir blicken zurück auf die 14 Grand-Slam-Finals deutscher Tennisspieler seit dem Beginn der Open Era 1968.
© imago images / Camera 4

Zverevs erste Finalteilnahme bei einem der vier Major-Turniere im Tennis-Kalender ist gleichzeitig das Ende einer 17 Jahre langen Durststrecke. Wir blicken zurück auf die 14 Grand-Slam-Finals deutscher Tennisspieler seit dem Beginn der Open Era 1968.

7. Juli 1985 - Boris Becker vs. Kevin Curren: Das geschichtsträchtigste Finale im deutschen Tennis. Boris Becker gewinnt in Wimbledon als 17-Jähriger und erster ungesetzter Spieler ein Grand-Slam-Turnier und wird zum Idol einer ganzen Generation.
© imago images / Colorsport

7. Juli 1985 - Boris Becker vs. Kevin Curren: Das geschichtsträchtigste Finale im deutschen Tennis. Boris Becker gewinnt in Wimbledon als 17-Jähriger und erster ungesetzter Spieler ein Grand-Slam-Turnier und wird zum Idol einer ganzen Generation.

6. Juli 1986 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Mach's noch einmal, Boris! Fast genau ein Jahr später triumphierte Becker erneut in Wimbledon und schlug im Finale den an eins gesetzten Lendl souverän in drei Sätzen.
© imago images / Sven Simon

6. Juli 1986 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Mach's noch einmal, Boris! Fast genau ein Jahr später triumphierte Becker erneut in Wimbledon und schlug im Finale den an eins gesetzten Lendl souverän in drei Sätzen.

4. Juli 1988 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Nachdem Becker Wimbledon-Titelverteidiger Pat Cash und den Weltranglistenersten Lendl aus dem Weg geräumt hatte, kassierte er seine erste Grand-Slam-Finalpleite. Gegen Edberg verlor er in vier Sätzen.
© imago images / Colorsport

4. Juli 1988 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Nachdem Becker Wimbledon-Titelverteidiger Pat Cash und den Weltranglistenersten Lendl aus dem Weg geräumt hatte, kassierte er seine erste Grand-Slam-Finalpleite. Gegen Edberg verlor er in vier Sätzen.

9. Juli 1989 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Revanche auf dem heiligen Rasen! Nach einem Fünf-Satz-Krimi im Halbfinale gegen Lendl lässt Becker dem Schweden keine Chance. 6:0, 7:6 und 6:4 heißt es am Ende im Finale.
© imago images / Stockhoff

9. Juli 1989 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Revanche auf dem heiligen Rasen! Nach einem Fünf-Satz-Krimi im Halbfinale gegen Lendl lässt Becker dem Schweden keine Chance. 6:0, 7:6 und 6:4 heißt es am Ende im Finale.

10. September 1989 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Sieben Finalteilnahmen in Folge benötigte Lendl für seine drei US-Open-Titel. Sein achtes Endspiel in Serie war gleichzeitig Beckers erstes und einziges, doch das nutzte der Deutsche direkt für den Titel.
© imago images / PCN Photography /PaulxJxSutton/

10. September 1989 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Sieben Finalteilnahmen in Folge benötigte Lendl für seine drei US-Open-Titel. Sein achtes Endspiel in Serie war gleichzeitig Beckers erstes und einziges, doch das nutzte der Deutsche direkt für den Titel.

Fernab seines Wohnzimmers in Wimbledon hatte Becker besonders in Runde zwei gegen Derrick Rostagno (USA) Probleme, der ihn an den Rand des Ausscheidens brachte. Im Finale gegen Lendl machte Becker in vier Sätzen alles klar.
© imago images / Paul J. Sutton/DUOMO/PCN

Fernab seines Wohnzimmers in Wimbledon hatte Becker besonders in Runde zwei gegen Derrick Rostagno (USA) Probleme, der ihn an den Rand des Ausscheidens brachte. Im Finale gegen Lendl machte Becker in vier Sätzen alles klar.

8. Juli 1990 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Klappe, die Dritte! Von den bisherigen Finals zwischen dem Deutschen und dem Schweden ist es das dramatischste. Fünf Sätze lang schleudern sich Becker und Edberg die Bälle um die Ohren.
© imago images/ Sven Simon

8. Juli 1990 - Boris Becker vs. Stefan Edberg: Klappe, die Dritte! Von den bisherigen Finals zwischen dem Deutschen und dem Schweden ist es das dramatischste. Fünf Sätze lang schleudern sich Becker und Edberg die Bälle um die Ohren.

Nachdem Becker zu Beginn des fünften Satzes ein Break gelingt, sieht es so aus, als wäre er der erste Spieler seit 1927 in Wimbledon, dem im Finale ein Sieg nach einem 0:2-Satzrückstand gelingt. Doch Edberg hat andere Pläne.
© imago images / Claus Bergmann

Nachdem Becker zu Beginn des fünften Satzes ein Break gelingt, sieht es so aus, als wäre er der erste Spieler seit 1927 in Wimbledon, dem im Finale ein Sieg nach einem 0:2-Satzrückstand gelingt. Doch Edberg hat andere Pläne.

Edberg holte sich seinen Aufschlag zurück und schaffte im neunten Spiel das Break per Lob-Winner. Am Ende gewann Edberg mit 6:2, 6:2, 3:6, 3:6, 6:4.
© imago images / Sven Simon

Edberg holte sich seinen Aufschlag zurück und schaffte im neunten Spiel das Break per Lob-Winner. Am Ende gewann Edberg mit 6:2, 6:2, 3:6, 3:6, 6:4.

27. Januar 1991 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Am härtesten auf dem Weg zu seinem ersten Titel in Australien war für Becker nicht das Finale gegen Lendl, sondern das Drittrundenmatch gegen den Italiener Omar Camporese. Dort wurde es höchst dramatisch.
© imago images / Claus Bergmann

27. Januar 1991 - Boris Becker vs. Ivan Lendl: Am härtesten auf dem Weg zu seinem ersten Titel in Australien war für Becker nicht das Finale gegen Lendl, sondern das Drittrundenmatch gegen den Italiener Omar Camporese. Dort wurde es höchst dramatisch.

5:11 Stunden lang duellierten sich die beiden im Glutofen von Melbourne. Nach einer 2:0-Satzführung drohte Becker, das Spiel komplett zu entgleiten, ehe er den fünften Satz nach fast zwei Stunden mit 14:12 für sich entschied.
© imago images / ARNE FORSELL

5:11 Stunden lang duellierten sich die beiden im Glutofen von Melbourne. Nach einer 2:0-Satzführung drohte Becker, das Spiel komplett zu entgleiten, ehe er den fünften Satz nach fast zwei Stunden mit 14:12 für sich entschied.

"Für mich war es eines meiner fünf besten Matches, in denen ich gespielt habe. Es hätte nicht enger sein können", sagte Becker Jahre später. Nach dem Finalsieg über Lendl eine Woche später wurde er erstmals die Nummer eins der Welt.
© imago images / Norbert Schmidt

"Für mich war es eines meiner fünf besten Matches, in denen ich gespielt habe. Es hätte nicht enger sein können", sagte Becker Jahre später. Nach dem Finalsieg über Lendl eine Woche später wurde er erstmals die Nummer eins der Welt.

7. Juli 1991 - Boris Becker vs. Michael Stich: Es ist der Höhepunkt des deutschen Herren-Tennis - ein rein deutsches Finale im Tennis-Mekka Wimbledon. Und es ist gleichzeitig der größte Erfolg von Michael Stich.
© imago images / Kosecki

7. Juli 1991 - Boris Becker vs. Michael Stich: Es ist der Höhepunkt des deutschen Herren-Tennis - ein rein deutsches Finale im Tennis-Mekka Wimbledon. Und es ist gleichzeitig der größte Erfolg von Michael Stich.

Im Halbfinale schaltet der an sechs gesetzte Deutsche die Nummer eins Edberg aus. Der verlor gegen Stich zwar kein einziges Aufschlagspiel, aber dennoch das Match in drei Tie-Breaks. Im Finale gegen Becker zog Stich durch und gewann in drei Sätzen.
© imago images / Colorsport

Im Halbfinale schaltet der an sechs gesetzte Deutsche die Nummer eins Edberg aus. Der verlor gegen Stich zwar kein einziges Aufschlagspiel, aber dennoch das Match in drei Tie-Breaks. Im Finale gegen Becker zog Stich durch und gewann in drei Sätzen.

11. September 1994 - Michael Stich vs. Andre Agassi: Drei Jahre später stand Stich erneut in einem Grand-Slam-Finale und war bei den US Open gegen den ungesetzten Andre Agassi eigentlich Favorit.
© imago images / HJS

11. September 1994 - Michael Stich vs. Andre Agassi: Drei Jahre später stand Stich erneut in einem Grand-Slam-Finale und war bei den US Open gegen den ungesetzten Andre Agassi eigentlich Favorit.

Doch der US-Amerikaner war nach zwei schwierigen Jahren mit vielen Verletzungen auf einer eindrucksvollen Comeback-Tour und holte sich gegen Stich seinen zweiten Grand-Slam-Titel in drei Sätzen.
© imago images / Norbert Schmidt

Doch der US-Amerikaner war nach zwei schwierigen Jahren mit vielen Verletzungen auf einer eindrucksvollen Comeback-Tour und holte sich gegen Stich seinen zweiten Grand-Slam-Titel in drei Sätzen.

9. Juli 1995 - Boris Becker vs. Pete Sampras: Der letzte Final-Akt in Beckers Wohnzimmer. Vier Jahre nach seiner Niederlage gegen Stich stand Becker wieder da, wo alles 1985 angefangen hatte.
© imago images / Sven Simon

9. Juli 1995 - Boris Becker vs. Pete Sampras: Der letzte Final-Akt in Beckers Wohnzimmer. Vier Jahre nach seiner Niederlage gegen Stich stand Becker wieder da, wo alles 1985 angefangen hatte.

Im Halbfinale hatte er völlig überraschend den fassungslosen und an eins gesetzten Andre Agassi ausgeschaltet und traf im Finale auf Pete Sampras. Auch ihm nahm Boris den ersten Satz ab, verlor am Ende jedoch in vier Sätzen.
© imago images / Mary Evans

Im Halbfinale hatte er völlig überraschend den fassungslosen und an eins gesetzten Andre Agassi ausgeschaltet und traf im Finale auf Pete Sampras. Auch ihm nahm Boris den ersten Satz ab, verlor am Ende jedoch in vier Sätzen.

29. Januar 1996 - Boris Becker vs. Michael Chang: Die Finalteilnahme 1995 gab Becker trotz der Pleite im Karriere-Herbst nochmal einen Boost. So konstant wie in der Phase von Wimbledon 1995 bis zu den Australian Open 1996 spielte er zuletzt 1989.
© imago images / Thomas Exler

29. Januar 1996 - Boris Becker vs. Michael Chang: Die Finalteilnahme 1995 gab Becker trotz der Pleite im Karriere-Herbst nochmal einen Boost. So konstant wie in der Phase von Wimbledon 1995 bis zu den Australian Open 1996 spielte er zuletzt 1989.

Nach zwei Fünf-Satz-Krimis in Runde eins und zwei spazierte Becker fast ins Finale ohne einen Satzverlust. Dort kam es zum Duell der beiden ehemaligen Wunderkinder. Wie Becker hatte auch Chang seinen ersten (und einzigen) Grand Slam mit 17 geholt.
© imago images / Oliver Hardt

Nach zwei Fünf-Satz-Krimis in Runde eins und zwei spazierte Becker fast ins Finale ohne einen Satzverlust. Dort kam es zum Duell der beiden ehemaligen Wunderkinder. Wie Becker hatte auch Chang seinen ersten (und einzigen) Grand Slam mit 17 geholt.

Becker haushaltete jedoch im Endspiel wesentlich besser mit seinen Kräften, nahm sich einen Satz lang eine Verschnaufpause und schlug Chang in vier Sätzen. Es war das Ende der Becker-Ära. Danach kam er nicht mehr in die Nähe eines Grand-Slam-Finals.
© imago images / Sven Simon

Becker haushaltete jedoch im Endspiel wesentlich besser mit seinen Kräften, nahm sich einen Satz lang eine Verschnaufpause und schlug Chang in vier Sätzen. Es war das Ende der Becker-Ära. Danach kam er nicht mehr in die Nähe eines Grand-Slam-Finals.

9. Juni 1996 - Michael Stich vs. Jewgeni Kafelnikow: Während Becker seinem Final-Schlussakkord in Melbourne gewann, war das Stich nicht vergönnt. Bei den French Open verlor er glatt in drei Sätzen gegen Kafelnikow, auch wenn er diese sehr eng gestaltete.
© imago images / Claus Bergmann

9. Juni 1996 - Michael Stich vs. Jewgeni Kafelnikow: Während Becker seinem Final-Schlussakkord in Melbourne gewann, war das Stich nicht vergönnt. Bei den French Open verlor er glatt in drei Sätzen gegen Kafelnikow, auch wenn er diese sehr eng gestaltete.

Stich hatte zwar ein bisschen Losglück, schaltete im Achtelfinale aber auch den Weltranglisten-Zweiten Thomas Muster in vier Sätzen aus. Kafelnikow war als Finalgegner keine Eintagsfliege. 1999 war der Russe sogar für 5 Wochen mal die Nummer eins.
© imago images / Oliver Hardt

Stich hatte zwar ein bisschen Losglück, schaltete im Achtelfinale aber auch den Weltranglisten-Zweiten Thomas Muster in vier Sätzen aus. Kafelnikow war als Finalgegner keine Eintagsfliege. 1999 war der Russe sogar für 5 Wochen mal die Nummer eins.

27. Januar 2003 - Rainer Schüttler vs. Andre Agassi: Es war das Turnier seines Lebens. Schüttler schaffte es als 31. der Weltrangliste völlig überraschend ins Finale der Australian Open, verlor dort jedoch dann deutlich gegen Agassi in drei Sätzen.
© imago images / Belga

27. Januar 2003 - Rainer Schüttler vs. Andre Agassi: Es war das Turnier seines Lebens. Schüttler schaffte es als 31. der Weltrangliste völlig überraschend ins Finale der Australian Open, verlor dort jedoch dann deutlich gegen Agassi in drei Sätzen.

Glück hatte Schüttler, als sein Drittrundengegner Marat Safin (Nr. 3 der Welt) verletzungsbedingt absagen musste, im Viertelfinale und Halbfinale machte er gegen Nalbandian und Roddick die wohl besten Spiele seines Lebens.
© imago images / Laci Perenyi

Glück hatte Schüttler, als sein Drittrundengegner Marat Safin (Nr. 3 der Welt) verletzungsbedingt absagen musste, im Viertelfinale und Halbfinale machte er gegen Nalbandian und Roddick die wohl besten Spiele seines Lebens.