Tennis: "Ein katastrophales Bild": Dirk Hordorff ärgert sich über Novak Djokovic

SID
Novak Djokovic sieht sich heftiger Kritik von DTB-Vize Dirk Hordorff ausgesetzt.
© imago images / Marko Dimic

Tennisfunktionär Dirk Hordorff wirft Branchenprimus Novak Djokovic vor, seine Vorbildfunktion während der umstrittenen Adria-Tour vernachlässigt zu haben. "Wie soll ich einem Jugendlichen erklären, dass er Abstand halten und sich die Hände waschen soll, wenn Djokovic Ringelpiez mit Anfassen spielt? Das ist ein katastrophales Bild", sagte Hordorff, Vizepräsident im DTB, dem SID.

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Die von Djokovic mitorganisierte Showtour hatte bereits zum Auftakt in Belgrad Kritik wegen mangelnder Hygieneregeln hervorgerufen. Auf der zweiten Station in Zadar/Kroatien wurden nun bis Montagabend drei positive Coronafälle im Teilnehmerfeld bekannt.

Grigor Dimitrow (Bulgarien) und Borna Coric (Kroatien) informierten die Öffentlichkeit über die Sozialen Netzwerke, am Montagabend wurde das positive Testergebnis des Serben Viktor Troicki publik.

Alexander Zverev (Hamburg) teilte mit, sein Team und er seien negativ getestet worden. Er werde sich gemäß der Vorgaben der Ärzte in Selbstisolation begeben und möchte sich "zutiefst bei allen entschuldigen", die er möglicherweise einem Risiko ausgesetzt habe.

Hordorff: "Das macht mich fassungslos"

"Es geht nicht nur um die Spieler, es waren 100 Jugendliche in Kontakt mit ihnen", sagte Hordorff. Der langjährige Proficoach hatte seine Kritik an der Außenwirkung der Tour bereits vor den positiven Fällen geäußert, nun sagte er: "Wenn es kaum Regeln gibt und alles stolz per Video gezeigt wird, dann macht mich das fassungslos."

Vor allem eine ausgelassene und im Netz gut dokumentierte Party mit Djokovic, Alexander Zverev und anderen Spielern hatte für Empörung gesorgt. Die fehlende Vorsicht in Gänze habe die Fälle "regelrecht provoziert", sagte Hordorff.

Auswirkungen auf den Tour-Neustart und die unter strengen Hygienevorschriften geplanten US Open (31. August bis 13. September) erwartet Hordorff allerdings nicht. "New York und Belgrad liegen weit auseinander", sagte er: "Vielleicht gibt es ein paar Änderungen im Konzept, aber es wird mehr Probleme mit Florida geben." Im Sunshine State häufen sich derzeit die Corona-Infektionen.

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