Kreml spielt "Fall Sharapova" herunter

SID
Maria Sharapova droht eine längere Doping-Sperre
© getty

Russlands Regierung hat den Dopingskandal um Star Maria Sharapova (28) als Einzelfall heruntergespielt. "Die Situation sollte nicht so dargestellt werden, dass irgendwie ein Schatten auf den russischen Sport geworfen wird, auf die großartigen Leistungen unserer Athleten", sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow: "Wir sprechen über einzelne Athleten, Einzelfälle."

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Der Kreml würde den positiven Dopingfund bei Sharapova "bedauern", sagte Peskov, man werde vom Sportministerium über den Fall "informiert".

Zudem wies Peskov daraufhin, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bereits in der Vergangenheit die Sportfunktionäre des Landes aufgefordert habe, bei jedem Dopingfall "so offen wie möglich und in enger Zusammenarbeit mit den relevanten internationalen Strukturen" zusammenzuarbeiten. Er sei "überzeugt", dass dies auch nun der Fall sei.

Zudem warnte Peskov davor, den "Sport zu politisieren, den Sport zu einem politischen Instrument zu machen, um diese oder jene Ziele zu erreichen." Dies sei "destruktiv für den Sport" sowie "inakzeptabel und unverzeihlich".

Sportminister sieht kein systematisches Problem

Auch Sportminister Witali Mutko wollte kein systematisches Problem im russischen Sport erkennen. "Jede Situation, die aufgetreten ist, ist individuell", sagte Mutko. Man habe jetzt "kein Recht, einen Kommentar abzugeben."

Sharapova hatte am Montagabend bekannt gegeben, dass sie während der Australian Open positiv auf das Mittel Meldonium getestet worden war. Das Präparat steht seit Beginn des Jahres auf der verboten Liste. "Dieses Medikament wird nicht an das russische Team geliefert", sagte Mutko.

Wie Sharapova wurden zuletzt unter anderem auch Eisschnelllauf-Weltmeister Pawel Kulishnikov, dem Shorttrack-Staffelolympiasieger Semjon Jelistratov und Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Jekaterina Bobrova der Meldonium-Konsum nachgewiesen.

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