"Weiß nicht, ob er ein guter Trainer ist"

SID
Ion Tiriac glaubt nicht das Boris Becker ein guter Trainer ist
© getty

Ion Tiriac hat sich über den Tennis-Trainer Boris Becker noch kein abschließendes Urteil gebildet, ist aber in seiner bisherigen Bewertung eher zurückhaltend.

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"Ich weiß nicht, ob Boris ein guter Trainer ist", sagte Tiriac im Gespräch mit der Bild am Sonntag: "Ich weiß nicht mal, ob er überhaupt ein Trainer ist. Vielleicht versucht Boris, ein Trainer zu werden."

Seit zweieinhalb Monaten arbeitet Becker mit dem Weltranglistenzweiten Novak Djokovic zusammen. "Wenn Boris versuchen sollte, die Technik und die Schläge von Djokovic zu verbessern, ist er der falsche Mann für den Job", sagte Tiriac: "Man kann einem Weltklassespieler wie Djokovic in dieser Hinsicht nichts mehr beibringen."

Murray als Beispiel

In der Liga, in der Djokovic, Rafael Nadal und Co. spielen, sei laut Tiriac vielmehr jemand gefragt, der "über das Spiel mehr weiß als sie selbst. Der sie und ihre Gedanken führen kann. Nicht jemand, der ihnen den Schläger trägt und Bälle zuspielt." Ein Trainer müsse seinem Spieler "die entscheidenden Prozente vermitteln, damit er einzigartig wird".

Ivan Lendl habe genau das bei Andy Murray erreicht: "Er hat ihn mental gedreht. Das ist ein schwerer Job mit einer hohen Verantwortung. Lendl scheint ihn zu beherrschen, und darum gewinnt Murray jetzt die großen Turniere."

"25 Jahre für den Job gestorben"

Seinen früheren Schützling Boris Becker sieht der mittlerweile 74-jährige Tiriac nur noch selten: "Drei-, viermal im Jahr. Wir trinken dann ein Bier und sprechen über unsere Kinder." Es überrasche ihn nicht, so Tiriac, dass Becker ihn als den besten Trainer bezeichne, den er jemals hatte: "Ich habe viele Spieler in die Weltspize geführt: Guillermo Vilas, Marat Safin, Goran Ivanisevic. Ich habe die Jungs mit 16, 17 Jahren kennengelernt und groß gemacht. Ich bin 25 Jahre für den Job gestorben."

Dennoch tritt Tiriac nach wie vor nicht kürzer: "Vielleicht bin ich nicht schlau genug. Wäre ich es, würde ich anstatt ins Büro zu gehen das Leben genießen und Golf spielen. Aber was soll's? Ich hasse Golf."

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