Steeb tritt als DTB-Vize zurück

SID
Charly Steeb (r.) tritt als DTB-Vizepräsident zurück
© getty

Eine Überraschung war es nicht mehr, was der Deutsche Tennis Bund am Nikolaustag offiziell verkündete: Vizepräsident Carl-Uwe Steeb wird bereits im Februar und damit neun Monate vor dem Ende seiner Amtszeit zurücktreten.

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Carl-Uwe Steeb hat seinen Rücktritt als Vizepräsident Sport des Deutschen Tennis Bundes (DTB) angekündigt, an der Frage nach dem Warum scheiden sich die Geister.

"Wegen beruflicher Neuorientierung", so heißt es in der Mitteilung, die der DTB am Freitag verschickte, und so lautet auch Steebs eigene Begründung. Wegen seiner wirtschaftlichen Insolvenz, heißt es im DTB-Bundesausschuss, in dem die allmächtigen Präsidenten der 18 Landesverbände über Wohl und Wehe im deutschen Tennis entscheiden. Weil man ihn sowieso von Anfang an nicht so recht wollte - das trifft es vermutlich am besten.

Steeb kam zusammen mit dem neuen DTB-Chef Karl Altenburg im November 2011, damals galt es, das Präsidium um den heftigst umstrittenen Georg von Waldenfels abzulösen. Steeb und Altenburg spielen gelegentlich zusammen Tennis, und Altenburg war der Meinung, dass einer, der dreimal den Davis Cup für Deutschland gewonnen hat, genau der Richtige für das Ressort Sport sein müsste. Der Bundesausschuss fand das schon damals nicht, machte aber im Sinne des gewollten Umschwungs gute Miene zum gut durchdachten Spiel.

Personalie Steeb überdenken

Bis zum 9. November 2013. Am Vorabend der DTB-Mitgliederversammlung in Frankfurt überbrachte der westfälische Verbandspräsident Robert Hampe als Sprecher des Bundesausschusses Präsident Altenburg die Nachricht, dass sich die Landesverbände mit geradezu unglaublichen 18:0 Stimmen dafür ausgesprochen hatten, "die Personalie Steeb zu überdenken".

Steeb hat diesen Beschluss bislang nicht kommentiert, versicherte allerdings, dass er längst über den Amtsverzicht nachgedacht habe. "Ich diskutiere seit einiger Zeit mit dem Präsidium darüber, dass meine ehrenamtliche Tätigkeit im Verband mit meiner beruflichen Situation zeitlich eigentlich nicht mehr zu vereinbaren ist", sagte Steeb dem "SID" und wies außerdem darauf hin, dass "wir in den vergangenen beiden Jahren gute Arbeit geleistet und viele Dinge auf den Weg gebracht haben".

Dafür solle er doch bitte mal ein Beispiel nennen, weil einem da auf Anhieb so gar nichts einfalle, sagt einer der Landesfürsten, der - auch schon gute Tradition im DTB - namentlich nicht genannt werden will.

Gläubiger klopfen an

Den Ausschlag für das bemerkenswerte 18:0 hat letztlich aber wohl die Tatsache gegeben, dass Steeb vor wenigen Monaten mit seiner Agentur Insolvenz anmelden musste. Zu den Gläubigern, die seither an seine Tür klopfen, gehört auch das Management von Tommy Haas, dem angeblich noch eine erkleckliche Summe von seinem Gastspiel beim ATP-Turnier im Mai in München zusteht.

Dort war Steeb zuletzt als Veranstalter aufgetreten, nicht ohne am traditionsreichen Aumeister die eine oder andere teure Neuerung zu hinterlassen.

Dass nun ausgerechnet Haas, Deutschlands Nummer eins, so kurz vor dem wichtigen Davis-Cup-Heimspiel im Februar 2014 in Frankfurt/Main gegen Spanien mit dem Vizepräsidenten des DTB um Geld streitet, hält der Bundesausschuss für nicht tragbar. Deshalb wird Steeb auf der großen Bühne Davis Cup in Frankfurt aus seinem Amt verabschiedet.

Schrader und Greiner als Ersatz

Das Ressort Sport sollen sich bis zu den DTB-Neuwahlen im November 2014 die beiden Vizepräsidenten Eva-Maria Schneider (Jugendsport) und Bernd Greiner (Ausbildung und Entwicklung) teilen. Greiner wird unter anderem für das Thema Davis Cup zuständig sein, Schneider für den Fed Cup.

Steeb soll, so die Vorstellung von DTB-Boss Altenburg, sein Wissen auch weiterhin einbringen, deshalb hat er ihn in den DTB-Beirat eingeladen: "Damit er dem DTB auch in Zukunft mit Rat zur Seite stehen kann."

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