Clijsters im Finale gegen Wozniacki

SID
Auf dem Weg ins US-Open-Finale gab Kim Clijsters nur zwei Sätze ab
© Getty

Kim Clijsters ist ins US-Open-Finale eingezogen, dabei sorgte ihre Halbfinal-Gegnerin Serena Williams für einen Skandal. Im Endspiel trifft Clijsters auf Caroline Wozniacki.

Cookie-Einstellungen

Kim Clijsters hat ihren beeindruckenden Siegeszug bei ihrem Comeback fortgesetzt und nach einem kuriosen Matchende das Finale der US Open in New York erreicht.

Die 26-jährige Belgierin besiegte in der Vorschlussrunde Titelverteidigerin Serena Williams (USA) in 1:30 Stunden mit 6:4, 7:5. Im Endspiel trifft Wildcard-Inhaberin Clijsters am Sonntagabend Ortszeit auf Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 9), die im Duell der 19-Jährigen die ungesetzte Yanina Wickmayer (Belgien) mit 6:3, 6:3 bezwang.

Das erste Halbfinale endete mit einem Skandal: Nach einem vermeintlichen Fußfehler von Serena Williams beim zweiten Aufschlag hatte Clijsters zwei Matchbälle.

Kurioser Matchball für Clijsters

Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell besiegelte nach 90 Minuten mit einem "Game, Set, Match Clijsters" das spektakuläre Aus von Williams. Auslöser des unrühmlichen Abgangs der Titelverteidigerin war zunächst eine umstrittene Fußfehler-Entscheidung beim zweiten Aufschlag der Amerikanerin, die Clijsters zwei Matchbälle einbrachte.

"In all den Jahren habe ich nie Fußfehler gemacht, und jetzt plötzlich bei diesem Turnier werde ich bestraft", klagte Williams, die vor lauter Wut mit ausgestrecktem Schläger auf die "schuldige" Linienrichterin zulief und sie lautstark beschimpfte.

Disput zwischen Williams und Schiedsrichterin drohte zu eskalieren

Was zur Folge hatte, dass die Unparteiische an der Linie ihren Stuhl verließ und Engzell Bericht über die verbale Attacke Williams" ("Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe") erstattete. Die 27-Jährige soll die Worte "Bei Gott, ich schwöre, dass ich dir einen dieser verdammten Bälle in den Hals schiebe" gerufen haben.

Die Stuhlschiedsrichterin belegte Williams daraufhin mit einem Strafpunkt. Völlig geschockt verließ die 27-Jährige daraufhin als Verliererin die Arena.

Williams: Ich bin nun mal ein emotionaler Mensch

Die US-Amerikanerin zeigte sich nach ihrem spielentscheidenden Ausraster im Halbfinale wenig einsichtig. "Ich bin nun mal ein wirklich emotionaler Mensch, der immer 200 Prozent gibt. Ich habe etwas gesagt, das mir einen Strafpunkt eingebracht hat. Unglücklicherweise war das beim Matchball", berichtete Williams nach dem abrupten Ende einer denkwürdigen Partie.

Clijsters konnte das unrühmliche Ende des Matches kaum fassen. Entgeistert stand sie noch an der Grundlinie, als Williams zu ihr lief und zum Sieg gratulierte.

Noch Minuten später saß die Belgierin mit ernster Miene auf ihrem Stuhl, während die dreimalige US-Open-Siegerin Williams längst in den Katakomben des größten Tennis-Stadions der Welt verschwunden war.

Clijsters: "Ich war geschockt"

"Ich hatte einen anderen Schluss erwartet. Ich war geschockt und hatte erstmal nicht das Gefühl, das ich sonst nach Siegen habe", sagte die 26-jährige Clijsters, die am Sonntagabend (Ortszeit) im Finale auf Caroline Wozniacki (Dänemark) trifft.

Williams, die jüngst ein Buch mit dem Titel "On the Line" (Auf der Linie) herausgebracht hat, ließ sich nach ihrem K.o. von ihrer ebenfalls an Clijsters gescheiterten Schwester Venus trösten. Einsichtig zeigte sie sich danach aber immer noch nicht.

"Irgendwie schimpft und schreit doch jeder die Linienrichter an. Das ist halt manchmal so", sagte Serena Williams und überraschte kurz nach Mitternacht dann doch noch mit ihrer eigenen Einschätzung der Situation.

Williams: "Sicher, dass es Fußfehler war"

Auf die Frage, ob sie daran interessiert sei, ob es tatsächlich ein Fußfehler war, sagte Williams trocken: "Ich bin sehr sicher, dass es einer war."

Zuletzt hatte Clijsters 2005 im Finale eines Grand-Slam-Turniers gestanden und damals die US Open gewonnen. Es war der bislang einzige Triumph der früheren Nummer eins bei einem der vier großen Turniere.

Nach einer 27-monatigen Pause und der Geburt ihrer Tochter Jada vor anderthalb Jahren war Clijsters erst vor vier Wochen auf die Tour zurückgekehrt.

Siegerin kassiert 1,6 Millionen Dollar

Die Weltranglistenzweite Serana Williams hatte das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres 1999, 2002 und 2008 gewonnen. Die Siegerin von Flushing Meadows kassiert diesmal ein Preisgeld von 1,6 Millionen Dollar.

Wegen des neuerlichen Regens hatte das Halbfinale, das ursprünglich schon am Freitag stattfinden sollte, erst mit 80-minütiger Verspätung begonnen.

Clijsters übernahm im Arthur-Ashe-Stadium von Beginn an die Initiative und verwandelte nach nur 35 Minuten und zwei Breaks ihren ersten Satzball. Vor lauter Wut zertrümmerte Serena Williams daraufhin ihren Schläger und wurde verwarnt. Wozniacki indes steht nach einer soliden Leistung in ihrem ersten Grand-Slam-Finale.

Nadal nach Drei-Satz-Sieg im Halbfinale