Der Zeitplan des Turniers
Datum | Uhrzeit | Runde |
Fr., 9. März | 19 Uhr | Eröffnungsgala |
Sa., 10. März | 15 Uhr | Runde 1 |
So., 11. März | 15 Uhr | Runde 2 |
Mo., 12. März | 15 Uhr | Runde 3 |
Mi., 14. März | 15 Uhr | Runde 4 |
Do., 15. März | 15 Uhr | Runde 5 |
Fr., 16. März | 15 Uhr | Runde 6 |
So., 18. März | 15 Uhr | Runde 7 |
Mo., 19. März | 15 Uhr | Runde 8 |
Do., 20. März | 15 Uhr | Runde 9 |
Do., 22. März | 15 Uhr | Runde 10 |
Fr., 23. März | 15 Uhr | Runde 11 |
Sa., 24. März | 15 Uhr | Runde 12 |
Mo., 26. März | 15 Uhr | Runde 13 |
Di., 27. März | 15 Uhr | Runde 14 / Siegerehrung |
Mi., 28. März | tba | Stichkämpfe / Siegerehrung |
Alexander Grischuk (34)
Der Russe zählt zu den spannendsten Spielern im Schach-Orbit. Sein Spezialgebiet ist zweifellos das Blitzschach. Drei Weltmeistertitel (2006, 2012 und 2015) gewann er, er toppt sämtliche Online-Ranglisten und übertraf kurzzeitig die aberwitzige Elo-Zahl von 2900.
Aber auch im klassischen Schach ist der 34-Jährige keinesfalls zu unterschätzen. Schon vor seinem 10. Lebensjahr fand er sich in den Top 10 der Welt wieder. Abstecher ins professionelle Pokern ließen ihn zeitweilig von der Bildfläche etwas verschwinden. In den letzten Jahren ist der Weltranglisten-13. wieder erstarkt und zeigte sich zuletzt in ansprechender Form.
Auffallend ist bei Grischuk, dass er bei der klassischen Variante regelmäßig in Zeitnot kommt, dennoch eine Gelassenheit wie kaum ein Anderer ausstrahlt. Platz zwei beim FIDE Grand Prix sicherte ihm den Startplatz beim Kandidatenturnier. Jetzt ist der Blitz-Schach-Experte heiß auf mehr, obwohl er von großen Ansagen nichts hält: "Das zieht vielleicht die Sponsoren an, aber ich finde es dumm."
Wesley So (25)
Der Philippine ist der jüngste Vertreter dieses Turniers. Bereits im Alter von sieben Jahren erlernte er von seinem Vater das Schachspielen und ließ diesem kurz darauf keine Chance mehr. Doch sein Vater sollte nicht der einzige bleiben, der sich an den Fähigkeiten des jungen So die Zähne ausbiss. Mit gerade einmal 12 Jahren qualifizierte er sich für das Olympia-Team, mit 14 erhielt er bereits den Titel als Großmeister.
Über die folgenden Jahre konnte der heutige Weltranglistenfünfte seine Leistungen jedoch nicht halten. Erst mit 19 Jahren tauchte er wieder auf der Schachbühne auf, Mitte 2016 startete er schließlich eine Siegesserie über 67 Spiele, die in der Schachwelt für gehörig Aufsehen sorgte. Nebenprodukt dieser Ausnahmeleistung war praktischerweise die Qualifikation für das Kandidatenturnier.
Der 24-Jährige, der das Internet nur für Mails und Analysen benutzt und komplett auf Social Media verzichtet, ist bekannt für seine Stabilität und Cleverness und lässt nur selten Schwäche erkennen. Nach seinem Sieg bei der US-Championship 2017 galt er als formstärkster Spieler der Welt. Im Kampf um den WM-Platz ist mit dem Jungspund definitiv zu rechnen.
Die FIDE-Weltrangliste (Stand: März 2018)
Rang | Name | Land | Elo-Zahl | Gebusrtsjahr |
1 | Carlsen, Magnus | NOR | 2843 | 1990 |
2 | Mamedyarov, Shakhriyar | AZE | 2809 | 1985 |
3 | Kramnik, Vladimir | RUS | 2800 | 1975 |
4 | So, Wesley | USA | 2799 | 1993 |
5 | Aronian, Levon | ARM | 2794 | 1982 |
6 | Vachier-Lagrave, Maxime | FRA | 2789 | 1990 |
7 | Nakamura, Hikaru | USA | 2787 | 1987 |
8 | Caruana, Fabiano | USA | 2784 | 1992 |
9 | Giri, Anish | NED | 2777 | 1994 |
10 | Anand, Viswanathan | IND | 2776 | 1969 |
11 | Ding, Liren | CHN | 2769 | 1992 |
12 | Grischuk, Alexander | RUS | 2767 | 1983 |
13 | Karjakin, Sergey | RUS | 2763 | 1990 |
Fabiano Caruana (25)
Der gebürtige US-Amerikaner wuchs in New York auf und spielte viele Turniere im berühmten Marshall Chess Club. Mit 12 Jahren zog es den Halbitaliener nach Europa, um dort eine Profikarriere anzustreben. Zu diesem Zeitpunkt begann er auch unter italienischer Flagge zu spielen. Erst 2015 ging es zurück in die USA
Der ruhige und introvertierte Typ spielte sich klammheimlich in die Weltspitze hoch und galt als die Entdeckung des Jahres 2012. Zweite Plätze in Wijk aan Zee, beim Tal-Memorial, in Bilbao, sowie ein erster Platz in Dortmund sprechen für sich. Die Nummer neun der Welt verlor im Kandidatenturnier 2016 denkbar knapp im Tie-Break gegen Karjakin und nahm sich so selbst die Chance, um den WM Sieg gegen Carlsen zu spielen.
Seitdem sind seine Leistungen eher durchwachsen, für die Qualifikation zum Kandidatenturnier reichte es dennoch knapp. Die größten Stärken des 25-Jährigen sind seine brillante Rechenfähigkeit und seine schiere Arbeitswut. Nicht umsonst prophezeien einige Experten, dass er auf lange Sicht eine ernsthafte Konkurrenz für Carlsen darstellen kann. Mit Blick auf die WM darf man Caruana keinesfalls unterschätzen.
Vladimir Kramnik (42)
Die Wildcard des Veranstalters ging dieses Jahr an eine der Koryphäen den Schachs. Vladimir Kramnik ist mit 42 Jahren der älteste und erfahrenste Spieler des Teilnehmerfelds. Am meisten in Erinnerung ist der Ex-Weltmeister zweifelsohne durch seinen historischen Sieg bei der WM 2000, als er dem legendären Kasparov den Titel abnahm und ihn kein einziges Spiel gewinnen ließ. Bis 2007 konnte der Russe seinen Weltmeistertitel verteidigen.
In jungen Jahren war Kramnik ein klassischer Angriffsspieler, lernte aber mit den Jahren immer mehr dazu und verbesserte sein Spiel. In seiner absoluten Hochzeit galt er durch sein tiefes Eröffnungsspiel und sein findiges Positionsspiel als am schwersten zu schlagender Spieler der Welt.
Nach einigen ruhigeren Jahren und dem verpassten Kandidatenturnier 2016, ist der Veteran wieder zurück an die Weltspitze gekehrt. Platz 3 der Weltrangliste sprechen für die starke Form, mit der der Russe in das Turnier gehen wird. Seit Jahren spricht Kramnik vom Rücktritt - es könnte sein letztes Hurra werden.